Salzburg Stadt - Gestaltungsbeirat: Intelligente Umnutzung, vorausschauende Verdichtung

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Salzburg
15 Mär 20:16 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

BMW-Lager wird zum Ausbildungszentrum, PH verbindet Altbauten durch neue Halle

Gestern, 14.2.2017, traf der Gestaltungsbeirat zu seiner 205. Sitzung in Salzburg zusammen; beim Pressegespräch heute, 15.3., informierte Vorsitzender Walter Angonese über die aktuell behandelten Projekte.

Die Pläne zur Renovierung und Erweiterung der Pädagogischen Hochschule und das Umbauprojekt des BMW-Lagergebäudes zu einem Büro- und Ausbildungszentrum nannte Angonese als „beispielhafte Auseinandersetzung mit der Architektur der 1960er bis 1980er Jahre“, die auf gut durchdachte Nachnutzung anstelle von Abriss und Neubau setzten.


Sanierung und Erweiterung Pädagogische Hoschschule

Im Auftrag der BIG plant das Büro riccione architekten die Erweiterung der Pädagogischen Hochschule an der Akademiestraße. Die beiden Bestandsgebäude aus den späten 1960ern werden renoviert, und zwar mit „intelligenter Planung jenseits der üblichen Vollwärmeschutz-Fassade“, wie Walter Angonese betont. Die BIG investiert stattdessen in Innen- und Dachisolierung, hochwertige Fenster und Beschattungssysteme, um die Bauten auf heutigen Standard zu bringen. Eines der Gebäude wird um ein Geschoss aufgestockt, der Hof zwischen den Bestandsbauten wird mit einer großzügigen, eingeschossigen Halle unterbaut. Altbauten und Neubau werden zu einer Einheit. „Ein beispielhafter Umgang mit der Architektur dieser Epoche, die ja auch Ausdruck ihrer Zeit ist.“, so die Meinung des Gestaltungsbeirates.

Bisher seien die Möglichkeiten zur Umnutzung von Bauten aus den 1960er bis 1980er Jahren kaum in Betracht gezogen worden; unter dem Aspekt von Nachhaltigkeit und der Berücksichtigung der „Grauen Energie“ – das ist die tatsächliche Energiemenge, die von der Herstellung, inklusive Rohstoffgewinnung und Energieeinsatz aller angewandten Produktionsprozesse, bis zur Entsorgung eingesetzt wird – beginne hier ein Umdenken, erläuterte Angonese.


Zentrallager BMW Austria wird zum Büro- und Ausbildungszentrum

Umnutzung statt Abriss und Neubau, das ist auch die Herangehensweise beim aktuellen Projekt der BMW Austria GmbH. Hier wird ein bestehendes Lagergebäude nach Plänen des Architekturbüros Wideshot zum repräsentativen Büro- und Ausbildungszentrum umgebaut. Das ehemalige Zentrallager wird zu einer schlichten, ausladenden Halle umgebaut, die durch eine Spange mit dem bestehenden Bürogebäude verbunden wird. Die Dachlandschaft soll als begrünte „fünfte Fassade“ gestaltet werden. BMW investiert 25 bis 30 Millionen Euro in den Umbau mit nachhaltigen Baustoffen und smarter Haustechnologie. Die Projektentwicklung verlaufe ausgesprochen kooperativ und zügig, freut sich Walter Angonese, der Baubeginn könne voraussichtlich schon diesen Herbst erfolgen.


Entwicklung Münchner Bundesstraße

Die Aufwertung und städtebauliche Verdichtung an der Münchner Bundesstraße ist deklariertes Ziel der Stadtentwicklung. Ein wichtiges Projekt in diesem Zusammenhang ist die Neubebauung des zwickelförmigen Grundstücks am Beginn der Münchner Bundesstraße, an der Einmündung der Lieferinger Hauptstraße. Die PRISMA GmbH plant hier die Errichtung eines dreiteiligen Ensembles von Bürogebäuden. Die städtebaulichen Überlegungen – schlüssige Verbindung von Hochpunkt an der Münchner Bundesstraße und Übergang zur kleinteiligen Bebauung an der Lieferinger Hauptstraße – sind abgeschlossen: Die Höhen werden gestaffelt von acht Geschossen am Hochpunkt zur Münchner Bundesstraße, über vier und zwei Geschosse Richtung Liefering. Teil des Konzepts ist auch das Vorhaben, den derzeit in Rohren geführten Glanbach wieder zu öffnen und an mehreren Stellen im Freiraum sichtbar zu machen.


Städtebauliche Herausforderung an der Vogelweiderstraße

Noch in der Startphase, und ebenfalls ein wichtiges Referenzprojekt als „Willensbekundung“ zur qualitativen Gestaltung der Vogelweiderstraße ist das Vorhaben der Convergenta Plus GmbH auf dem derzeit brachliegenden Areal Vogelweiderstraße 31. Zur Ausarbeitung des städtebaulichen und architektonischen Konzepts hat der Gestaltungsbeirat ein Gutachterverfahren vorgeschlagen; in jedem Fall sind jedoch eine städtebauliche Studie und daraus resultierende unterschiedliche Vorschläge gefordert. Das Areal ist als „Erweitertes Wohngebiet“ gewidmet und als Vorbehaltsfläche für den geförderten Wohnbau gekennzeichnet. Von Seiten der Stadtplanung besteht daher die Möglichkeit einer Dichte-Erhöhung in der zweiten Bautiefe, wenn der Anteil des geförderten Wohnraums entsprechend hoch ausfällt. Derzeit liegt allerdings noch kein konkretes Nutzungskonzept vor.


Quelle: Stadt Salzburg



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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