Salzburg: So wollen wir im Alter leben

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Foto: Altenpflege / Symbolbild
15 Sep 17:00 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

So wollen wir im Alter leben

Schellhorn: Hausgemeinschaftsmodell ist Modell der Zukunft

Es wird gemeinsam gekocht, Tür an Tür nebeneinander gewohnt und miteinander etwas unternommen. Während ein paar zum Kaffee zusammensitzen, wird von anderen gebügelt und Wäsche zusammengelegt. Im neuen Wohnhaus für Seniorinnen und Senioren St. Cyriak in Pfarrwerfen, das vor einem Jahr eröffnet wurde, wird das Miteinander groß geschrieben. "Es ist ein Wohnen wie Zuhause mit möglichst viel Normalität und Selbstbestimmung. Nicht zuletzt aus diesem Grund und aufgrund der offenen, freundlichen und nachhaltigen Architektur ist dieses Haus eines der Vorzeige-Bauprojekte", so Soziallandesrat Heinrich Schellhorn, der heute, Donnerstag, 14. September, Nationalratsabgeordnete Judith Schwentner durch das architektonische sowie inhaltliche "Paradebeispiel" führte.

Das Wohnhaus Sankt Cyriak stand zuletzt für den Landesarchitekturpreis 2016 in der engeren Wahl. "Die Planung der Räume und Freizeitflächen wurde so ausgerichtet, dass ein Beisammensein und das Gemeinschaftsgefühl gefördert werden, genauso wie das Aufeinandertreffen von mehreren Generationen - durch die Nähe zum Kindergarten oder zur Schule. Dies macht St. Cyriak zu einem Begegnungsort für Jung und Alt", so Schellhorn.

Lebensnahe Architektur & familiäres Wohnen

Auf einer Wohnnutzfläche von 2.800 Quadratmetern und in dem vorwiegend aus dem Baustoff Holz entstandenen Hausgemeinschaftsmodell St. Cyriak in Pfarrwerfen leben insgesamt 48 Seniorinnen und Senioren in einer großfamilienähnlichen Atmosphäre. In den vier kleinen Organisationseinheiten können die rund 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf die Wünsche und Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner näher eingehen. Das Haus, entworfen vom Grazer Architekten Gerhard Mitterberger, punktet im Bereich Energieeffizienz und Nachhaltigkeit dank Photovoltaik-Anlage, Nahwärmeversorgung über Hackschnitzelheizung sowie Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.

Ausbau der Angebote für Seniorinnen und Senioren in Salzburg

Das Land Salzburg baut das Pflegeangebot kontinuierlich bedarfsgerecht aus. Bis 2025 werden so rund 400 zusätzliche Plätze geschaffen. "Uns ist es wichtig, dass wir mit unserem Bedarfsplan des Landes Salzburg für den Ausbau von Heimplätzen für Seniorinnen und Senioren sowohl auf allgemeine Gesellschaftstrends als auch auf individuelle Wünsche der Menschen eingehen können", so Schellhorn und fasst zusammen: "Wir werden älter, die meisten Menschen wünschen sich so lange wie möglich in ihrem gewohnten Umfeld bleiben zu können. Deswegen bieten wir verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten, etwa die Unterstützung von pflegenden Angehörigen durch Tageszentren, Kurzzeitpflege oder über mobile Dienste", so Schellhorn.

Speziell die Kurzzeitpflege wurde in den vergangenen Jahren ausgebaut. Allein bis 2016 wurden 246 Plätze in Tageszentren geschaffen, Salzburg verzeichnete auch ein Plus von 15 Prozent bei von mobilen Diensten betreuten Haushalten, das waren 4.345 im Jahr 2016. Die Zahl der geförderten Tage in der Kurzzeitpflege stieg seit 2012 um neun Prozent. "Die Kurzzeitpflege wird auch gerne in Anspruch genommen, um die Versorgung in einem Wohnhaus für Seniorinnen und Senioren kennenzulernen und so eine Entscheidung zu erleichtern", so Schellhorn und empfiehlt das kostenlose Beratungsservice der Pflegeberatung des Landes Salzburg in Anspruch zu nehmen. "Ich empfehle allen Salzburgerinnen und Salzburgern - egal welchen Alters - sich selber oder für Familienangehörige rechtzeitig beraten zu lassen und auch rechtzeitig vorzusorgen, etwa beim Hausbau die Barrierefreiheit für 'später einmal' mitzudenken. Und sich rechtzeitig zu überlegen: Wie will ich im Alter leben."

Vorteile der Hausgemeinschaft

Wohnhäuser für Seniorinnen und Senioren im Hausgemeinschaftsmodell gelten als eine Form, die sich immer mehr durchsetzt. Sie hat viele Vorteile: so "normal" wie möglich zu leben und trotzdem Pflegemöglichkeiten in Anspruch nehmen können. Diese neue Art der Pflege und Betreuung - in kleinen Gruppen durch Bezugspersonen - eignet sich nicht nur für alle Pflegestufen, sie wird auch von der Wohnbauförderung höher unterstützt.

Die Zukunft heißt: Miteinander

"Das St. Cyriak Hausgemeinschaftsmodell gilt als zukunftsweisend. Hier unterscheiden sich der Lebensalltag, die Lebensgestaltung und die Lebensführung kaum von Zuhause und das Miteinander steht im Mittelpunkt. Es ist ein Vorzeigebeispiel für eine rundum gelungene Architektur, nicht nur für Betrachterinnen und Betrachter, sondern auch für die Bewohnerinnen und Bewohner", so Schellhorn, der sich bei Bürgermeister Bernhard Weiß und seinem Team für die gute Zusammenarbeit bedankte.


Quelle: Land Salzburg



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