Salzburg: Samplhaus in Bramberg gewinnt Volkskulturpreis 2017

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Salzburg
17 Jun 18:00 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Gelungenes Beispiel für einen zeitgemäßen Umgang mit baukulturellem Erbe / Schellhorn überreicht Preise am 29. Juni im SN-Saal

Die Preisträger für den Salzburger Volkskulturpreis 2017 stehen fest. Eine unabhängige Jury wählte das Samplhaus der Arbeitsgemeinschaft zur Erhaltung und Benützung des Lehentalerhauses in Bramberg, eine vielfältige Kulturinitiative geleitet von Christine Hochwimmer, zum Gewinner des mit 6.000 Euro dotierten Hauptpreises. Die beiden Förderpreise zu je 3.000 Euro gehen an die Clown-Visite von Kolilibri "Ich bin ok – du bist ok! – Wir sind Freunde!", und an die innovativen Musikprojekte von Elisabeth und Josef Radauer. Die Preisverleihung findet am 29. Juni im SN-Saal statt.

Kulturlandesrat Heinrich Schellhorn gratulierte heute, Freitag, 16. Juni, den Preisträgerinnen und Preisträgern und bedankte sich bei der Jury, die ihre Aufgabe sehr ernst genommen hat: "In der Entscheidung spiegelt sich die große Bandbreite der Volkskultur wider. Die Volkskultur reicht von historischer Baukultur über die zeitgemäße Vermittlung von traditionellen Liedern, Tänzen und Musik bis hin zu generationenübergreifenden Programmen wie das der Clowndoctors Kolilibri. So viele Menschen es gibt, so viele unterschiedliche Zugänge zur Volkskultur gibt es. Das hält die Volkskultur lebendig, vielfältig und offen dazu, immer wieder neue Impulse aufzunehmen. Die Auszeichnungen mit dem Volkskulturpreis dokumentieren diese Erneuerungskraft und holen sie exemplarisch vor den Vorhang."

Der Salzburger Volkskulturpreis wird für maßgebliche und innovative Impulse des volkskulturellen Lebens im Land Salzburg vergeben. Die unabhängige Jury, bestehend aus dem Germanisten Karl Müller von der Universität Salzburg als Vorsitzenden, der Journalistin Christine Fröschl, dem Volkskundler Manfred Seifert vom Volkskundeinstitut Marburg/Lahn, der Mundartautorin Gerlinde Allmayer und Christian Vötter als Vertreter des Hauptpreises 2015 "Das Bramberger Obstbauprojekt", konnte aus 57 Einreichungen auswählen. Die Entscheidung fiel einstimmig nach sechsstündiger Diskussion.

Hauptpreis an vielfältig genutztes Samplhaus

Das Samplhaus in Bramberg der Arbeitsgemeinschaft zur Erhaltung und Benützung des Lehentalerhauses ist eine vielfältige Kulturinitiative geleitet von Christine Hochwimmer, die das historische Gebäude aus dem 16. Jahrhundert aufwendig renovieren ließ und nun als Begegnungshaus für Ausstellungen, Schul- und Kindergartenprojekte, den Bramberger Wochenmarkt und vieles mehr öffnet. Für Hochwimmer ist nicht nur die Darstellung der Vergangenheit wichtig, vielmehr möchte sie auch die Veränderungen durch die Generationen bis zur Gegenwart aufspüren. Für ihre vielfachen Projekte ist sie zur engagierten Netzwerkerin geworden, die sich Ideen von Experten, Handwerkern, Künstlern, Pädagogen oder Kulturvermittlern holt. Mit deren Wissen und Unterstützung greift sie Themen auf, die von Bräuchen im Jahreskreis über die Ernährung bis zur bäuerlichen Architektur reichen.

Förderpreis für Clown-Visite von Kolilibri

Mit dem Förderpreis wurde die Clown-Visite von Kolilibri – "Ich bin ok – du bist ok! – Wir sind Freunde!" ausgezeichnet. Es handelt sich dabei um Mitmach-Projekte in Kindergärten sowie einem besonderen Schwerpunkt für Menschen mit Demenz. Peter Gruber, Andrea Öllerer und Birgit Berger schaffen mit ihren Clownvisiten in Kindergärten wie auch in Seniorenheimen eine empathische Begegnung mit Pantomime, Gesang, Musik, Berührung, Bewegung und Tanz.

Die Projekte in Kindergärten zeichnen sich dadurch aus, dass jedes Stück eine Uraufführung ist, denn die Kinder werden von Anfang an aktiv ins Spiel und Finden von Lösungen miteinbezogen. Als Clowns verwenden sie wenig Sprache und dafür umso mehr Körpereinsatz, dies ist vor allem in mehrsprachigen Kindergärten von Vorteil. Die Kinder können dem Stück unabhängig von ihrer Muttersprache folgen.

Förderpreis für Musikprojekte von Elisabeth und Josef Radauer

Auf der Grundlage überlieferter Volksmusik entwickelte Josef Radauer mit seiner Frau Elisabeth viele innovative Projekte wie Lauschkonzerte für (Vor)Schulkinder, "Meiner Volkskultur auf der Spur" sowie "Radau und Co" – generationenübergreifende Konzerte für Kinder, Familien und Senioren mit Katharina und Rupert Pföß und Monika Sigl-Radauer.

Das Kindgemäß-Spielerische, nicht das Belehrende steht im Zentrum: Heiterkeit und Witz, aber auch Besinnlichkeit und Ernsthaftigkeit prägen diese außergewöhnlichen interaktiven Programme.

Verleihung am 29. Juni im SN-Saal

Der Salzburger Volkskulturpreis wird alle zwei Jahre vergeben. Er ist ein Preis des Landes Salzburg mit Unterstützung der Salzburger Nachrichten und der Kurt- und Felicitas-Vössing-Stiftung. Kulturlandesrat Heinrich Schellhorn wird die Preise bei einer Feier am 29. Juni um 19.00 Uhr im Saal der Salzburger Nachrichten überreichen. Für die musikalische Gestaltung des Festaktes wird das Ensemble Hopke sorgen, die Gewinner des SN-Sonderpreises beim Jugendmusikwettbewerb "Prima la Musica".


Quelle: Land Salzburg



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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