Salzburg: Reservemanschettenknöpfe für die Regierungschefs

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Foto: Land Salzburg/Julia Schrammel
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15 Sep 03:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

Im Hotel „Blaue Gans“ laufen die Vorbereitungen für den EU-Gipfel auf Hochtouren / Lehrlinge Fabian, Theodora und Matthias bestens gewappnet

Manschettenknöpfe, Kosmetikartikel, Strumpfhosen, Leihbrillen. „Zauberkiste“ wird sie im Hotel „Blaue Gans“ genannt. „Die hilft aus, sollte ein Staatsgast kommende Woche mal etwas zu Hause vergessen haben“, erklärt uns Theodora (17). Die junge Rezeptionistin ist im ersten Lehrjahr und freut sich, dass sie in wenigen Tagen zwei hochrangige Regierungschefs empfangen darf.

Auch Koch-Lehrling Fabian (16) schwingt schon seit Wochen seine Töpfe und Pfannen. „Wir haben eine neue Speisekarte gemacht, mit tollen Gerichten aus der Region wie etwa Reh-Carpaccio mit Steinpilzen oder eine Fischsuppe“, erzählt er stolz, denn sein Chef Andreas Gfrerer ist überzeugt: „Ich gehe davon aus, dass die ausländischen Gäste unsere heimischen Produkte sehr zu schätzen wissen. Wir gehen natürlich auf die Bedürfnisse ein, besonders beim Frühstück.“ Auch die Gastgeschenke kommen aus der Heimat: „Frische Beerenmarmelade und Gansl-Salami“, verrät die junge Rezeptionistin.

Salzburg bereitet sich darauf vor, perfekter Gastgeber zu sein

Wie akribisch sich die Salzburger Gastronomie und Hotellerie auf den EU-Gipfel vorbereitet, schätzt Landeshauptmann Wilfried Haslauer: „Ganz offenbar helfen alle zusammen, vom Lehrling bis zum Küchenchef. So können wir im Rahmen des EU-Gipfeltreffens unsere weltberühmte Salzburger Gastfreundschaft unter Beweis stellen.“

Besteck und Gläser auf Hochglanz poliert

Für Fabian und Theodora ist hoher Staatsbesuch nichts Ungewöhnliches. „Während der Festspiele habe ich schon den Herrn Bundespräsidenten empfangen dürfen. Ich habe ihm sogar einen Kaffee auf sein Zimmer gebracht. Da war ich schon aufgeregt, aber er war wirklich sehr nett und freundlich. Wir sind eben alle nur Menschen“, ist Theodora überzeugt. Matthias (17) ist neu im Team. Vor einer Woche startete er seine Lehre als Restaurantfachmann in der „Blauen Gans“. „Ich weiß nicht was mich erwartet, aber werde mich bemühen, alle zu unterstützen“, versichert er, während er fleißig Gläser, Besteck und Kupfergeschirr auf Hochglanz poliert.

Top Secret: Auch Lehrlings-Trio weiß nicht, wer kommt

Wer die beiden hochrangigen Regierungschefs sind, verrät uns Hotel-Eigentümer Gfrerer nicht. Auch das Lehrlings-Trio wird bis zur Ankunft im Dunklen tappen. Sie wissen nur: Von den insgesamt 35 Zimmern sind 25 von Personen des EU-Gipfels belegt, zwei von Staatsoberhäuptern selber. „Es ist wichtig, dass wir im Vorfeld schön möglichst viel von den Gästen erfahren. Also wer ist in welchem Zimmer und hat welche Funktion. Meistens haben wir ja mehr Kontakt zu den Begleitpersonen als zu den Chefs“, gewährt Gfrerer Einblicke in den Hotelalltag.

Sicherheit und Diskretion an erster Stelle

Vor Ankunft der Gäste werden alle Zimmer von der Hundestaffel der Polizei durchsucht. „Sicherheit und Diskretion haben bei uns oberste Priorität. Wir werden alles geheim halten. Klar, unsere anderen Gäste sind über Grundsätzliches informiert, aber wir werden mit niemanden sonst darüber reden“, betont Gfrerer und schildert kurz den Ablauf: „Wichtig ist, dass wir die Ankunftszeit kennen. Das sagt uns meist die Polizei. Dann verständigen wir alle im Haus. Es werden die Gäste an der Straße begrüßt und ich führe sie selber zum Lift. Von der Direktorin werden sie dann im ersten Stock empfangen und ins Zimmer begleitet. Das muss schnell gehen und wie am Schnürchen klappen“, so Gfrerer, der bei all dem Stress vor allem auf eines hofft: Einen Eintrag ins Gästebuch.

„Eine besondere Auszeichnung“

Auch wenn die „Blaue Gans“ in den vergangenen 20 Jahren schon viele Promis und hochrangige Regierungschefs beherbergt hat, so ist es diesmal für den Eigentümer und die Mitarbeiter eine große Auszeichnung: „Wir können echt stolz sein, weil wir sind ja ,nur‘ ein Vier-Stern-Hotel - unter Anführungsstrichen. Deswegen ehrt es uns besonders, die Staatschefs begrüßen zu dürfen.“


Quelle: Land Salzburg



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