Salzburg: Optimale Versorgung für Einzelschicksale

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Foto: Büro Schellhorn
15 Apr 09:28 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Schellhorn: Neues Angebot für Beatmungspatienten / Salzburgs dichtes Versorgungsnetz wird immer weiter ausgebaut

Eine kleine Gruppe von Salzburgerinnen und Salzburgern ist aufgrund von Krankheiten auf ein Beatmungsgerät angewiesen. Diese Patientinnen und Patienten können nicht selbstständig atmen und brauchen auf Dauer ein externes Lungenbeatmungsgerät. Für diese kleine Gruppe gab es im Bundesland Salzburg bisher keine stationäre Betreuungsmöglichkeit. Für jede Person musste eine individuelle Lösung gesucht und gefunden werden. So wurden Menschen mit Beatmungsbedarf etwa in geeigneten Einrichtungen in Deutschland untergebracht. Diese Lücke konnte nun durch die Pro Humanitate (Rotes Kreuz) geschlossen werden.

"Für die betreffenden Personen gibt es nun ein stationäres Angebot, und zwar im Wohnhaus für Seniorinnen und Senioren in Hallein", gab Soziallandesrat Heinrich Schellhorn heute, Samstag, 15. April, bekannt. "Das Angebot soll auch künftig im Wohnhaus für Seniorinnen und Senioren in Hallein angesiedelt bleiben, da hier bereits ein Patient seit längerem hervorragend versorgt wird und somit bereits entscheidende Praxiserfahrung besteht."

Durch gute Betreuung kann für diese betroffenen Personen die Mobilität und Lebensqualität entscheidend verbessert werden. "Mit diesem Projekt schließen wir die Versorgungslücke zwischen Krankenhaus und Seniorinnen- und Seniorenwohnhaus. Damit verbessern wir die Situation für die Patientinnen und Patienten und entlasten das Krankenhaus", so Sabine Kornberger-Scheuch, Landesgeschäftsführerin des Roten Kreuzes Salzburg.

Zunächst wird mit zwei Betreuungsplätzen gestartet. Sollte sich ein höherer Bedarf ergeben, kann dieses Angebot ausgebaut werden. Das Projekt für Beatmungspatientinnen und -patienten wird mit Geldern aus dem SAGES (Salzburger Gesundheitsfonds), das dem Sozialressort zugewiesen wurde, finanziert. Im Jahr 2016 erhielten laut Informationen der Salzburger Gebietskrankenkasse zehn Personen Unterstützung in diesem Bereich.

Helmut Kurzreiter, der seit 23 Jahren krank und seit zehn Jahre vollbeatmet ist, betont: „Es ist sehr schwer mit diesem Schicksal zu leben. Es war auch sehr schwer, in Salzburg für mich als beatmeten Vollpflegefall einen Platz in einer Einrichtung zu finden. Hier in Hallein fühle ich mich sehr wohl und gut versorgt. Das Personal hat immer ein offenes Ohr, wenn man sich einmal nicht so gut fühlt. Es ist sehr wichtig, dass es jetzt ein paar Plätze für beatmete Patienten gibt.“

Schellhorn zur Unterstützung für kleinste Bedarfsgruppen: "Ich lerne im Sozialbereich immer wieder Einzelschicksale kennen, die mich nachdenklich machen und zum Handeln veranlassen. Besonders dann, wenn wir in unserem dichten Versorgungsnetz diese Menschen noch nicht auffangen können. So ging es mir auch bei Menschen mit Beatmungsbedarf. Ich lernte dabei eine starke Familie kennen, die für eine angemessene Betreuung ihres Familienmitglieds gekämpft hat. Die Zeiten der Ungewissheit bis zu einer individuellen Lösung sind nun vorbei. Das Land Salzburg kann ein geregeltes Angebot zur Verfügung stellen. Denn auch für kleine Zielgruppen müssen wir Sicherheiten schaffen."


Quelle: Land Salzburg



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