Salzburg: Mehr als 110.000 freiwillige Arbeitsstunden für den Naturschutz

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13 Mai 19:33 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Rössler: Salzburger Berg- und Naturwacht leistet wichtigen Beitrag zur Bewusstseinsbildung

Die Erhaltung der landschaftlichen Schönheit und der reichhaltigen Natur unseres Landes ist für die 480 ehrenamtlichen Wachorgane der Salzburger Berg- und Naturwacht eine Herzensangelegenheit. Der nun vorliegende Tätigkeitsbericht 2016 zeigt, welche beeindruckenden Leistungen im vergangenen Jahr erbracht wurden: Insgesamt wurden weit mehr als 110.000 freiwillige Arbeitsstunden zum Schutz der Natur geleistet. Die vielfältigen Aufgaben reichen von Schutzgebietsüberwachungen über naturschutzrechtliche Bescheidkontrollen bis zur Umsetzung von Biotopschutzbestimmungen. Dazu kommen Naturdenkmalkontrollen und Instandhaltungen oder Neuerrichtungen von Kennzeichnungen der Natur- und Landschaftsschutzgebiete, geschützter Landschaftsteile und Naturparks.

"Die Salzburger Berg- und Naturwacht ist im Dienst für die Natur und Landschaft Salzburgs unterwegs und trägt durch ihre Tätigkeiten wesentlich zur Bewusstseinsbildung bei. Es ist aber auch eine große Herausforderung, die mit viel Arbeit und persönlichem Einsatz für die ehrenamtlichen Wachorgane verbunden ist. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken", so Landeshauptmann-Stellvertreterin und Naturschutzreferentin Astrid Rössler heute, Dienstag, 9. Mai.

Schulung und Information

Ein besonderes Anliegen der Berg- und Naturwacht, die der Abteilung 5 "Natur- und Umweltschutz, Gewerbe" des Landes untersteht, ist die wiederkehrende Schulung, um die Einsatzkräfte ständig auf aktuellem Wissensstand zu halten. Dafür wurden 2016 knapp 2.000 Stunden aufgewendet. Berg- und Naturwachtorgane sind verpflichtet, festgestellte Übertretungen naturschutz- und höhlenrechtlicher Bestimmungen sowie in einigen anderen Rechtsmaterien den jeweils zuständigen Behörden zur Anzeige zu bringen oder bei Bedarf Abmahnungen auszusprechen. Vordringlich ist aber die rechtzeitige Information der Bevölkerung über Anliegen des Natur- und Umweltschutzes, um Verstöße gar nicht erst entstehen zu lassen. So können Schäden an der Natur präventiv vermieden werden.

Sicherheit zuerst

Die jährlich wiederkehrende Kontrolle der Naturdenkmäler, für die von 323 Naturschutzwacheorganen 931 Arbeitsstunden geleistet wurden, ist eine besonders wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe, da sie nicht nur zur rechtzeitigen Einleitung von gegebenenfalls notwendigen Sanierungsmaßnahmen gerade an geschützten Bäumen führt, sondern vor allem Schäden an Personen und Sachwerten, etwa durch abbrechende dürre Äste, vermeiden hilft. Ebenso der Sicherheit dienen Säuberungs- und Müllsammelaktionen in der freien Landschaft, an denen sich im abgelaufenen Jahr 93 Wacheorgane beteiligt haben. Glasscherben, Blechdosenreste und andere scharfkantige Gegenstände führen nicht nur bei Wildtieren, sondern auch bei Erholungssuchenden immer wieder zu gefährlichen Verletzungen. Leider werden häufig Übertretungen der Vorschriften gegen illegale Müllentsorgung festgestellt.

Öffentlichkeitsarbeit

Landesweite Informationsveranstaltungen in Schulen mit Diavorträgen, geführte Wanderungen für Urlaube in den Fremdenverkehrsregionen und die Beteiligung an Messeveranstaltungen mit den vom Land Salzburg bereitgestellten Wanderausstellungen zu Naturschutzthemen ermöglichen es, ökologisches Basiswissen an Außenstehende zu vermitteln. 199 Wacheorgane haben im vergangenen Jahr rund 730 Arbeitsstunden für diese Aktivitäten aufgewendet.

Die öffentliche Präsenz der Salzburger Berg- und Naturwacht zeigt sich auch in einer regen Teilnahme an Veranstaltungen des Bundes, des Landes und der Gemeinden durch Bereitstellung von Fahnentrupps und Mitwirkung von Abordnungen. Hervorzuheben ist die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Exekutive, den Verwaltungsbehörden, den Gemeinden sowie der Salzburger Jägerschaft und dem Landesfischereiverband. Die von den ehrenamtlichen Organen der Salzburger Berg- und Naturwacht in ihrer Freizeit geleistete Arbeit stellt eine tatkräftige und effiziente Hilfe für die mit der Vollziehung von Natur- und Umweltschutzbestimmungen befassten Behörden des Landes dar.

Die Vielfalt des Landes Salzburg stellt an die 37 im Land Salzburg bestehenden Einsatzgruppen sehr unterschiedliche Anforderungen.

Flachgau: Aufklärungseinsätze mit dem Elektroboot

Im Flachgau brachten die Einsätze mit dem Elektroboot im Seengebiet große Erfolge in der naturschutzbezogenen Aufklärung der Bevölkerung. Von März bis Juli wurden die Natura 2000–Gebiete von den Einsatzgruppen zum Schutz der dort vorkommenden Wiesenbrüter laufend überwacht und zahlreiche Führungen durchgeführt. Auch die Flurreinigung ist für die Wachorgane im Flachgau ein wichtiges Thema. So organisierte die Einsatzgruppe Seekirchen im Frühjahr wieder eine große Müllsammelaktion gemeinsam mit Schulen und Vereinen.

Tennengau: Tauglgries als Brutgebiet überwacht

Die Berg- und Naturwacht Tennengau wirkte an verschiedenen Veranstaltungen im Bereich Öffentlichkeitsarbeit mit und hielt Lehrwanderungen mit Schulklassen und Gästen ab. Aktiv waren die Tennengauer auch beim Aufstellen und Betreuen von Amphibienschutzzäunen, wobei sich etliche Wacheorgane bei einem Workshop für ehrenamtliche Froschklauber beteiligten. Schülerinnen und Schüler der Volksschulen Puch und Oberalm sowie der landwirtschaftlichen Fachschule Winklhof beteiligten sich an Müllsammelaktionen im Augebiet. Viele Kindergarten- und Volksschulkinder konnten im Rahmen von Waldlehrgängen einen vertieften Einblick in die Welt des Tier- und Pflanzenschutzes mit Tier- und Vogelpräparaten genießen. Besonderes Anliegen war auch die Beseitigung des Springkrautes. Das Natura 2000–Gebiet Tauglgries als Brutgebiet des seltenen Flussregenpfeifers wurde von Mitte Mai bis Ende Juli nach einem festen Dienstplan kontinuierlich überwacht. Dabei wurde der Bezirk von allen Einsatzgruppen des Tennengaus sowie von Organen aus der Stadt Salzburg, dem Flachgau und dem Pongau, insgesamt 57 Naturschutzwacheorganen, bestens unterstützt.

Pinzgau: Illegale Plakate entfernt

Im Pinzgau wiederum wurde besonders Augenmerk auf die Aufklärung und Entfernung illegaler Plakatierungen gelegt. Kindern und Jugendlichen Naturzusammenhänge näher zu bringen, sie für den Umwelt- und Naturschutz zu begeistern, war das erklärte Ziel mehrerer Informationsvormittage an Pinzgauer Schulen.

Pongau: Einhalten der Pilzschutzverordnung

Großes Augenmerk wurde im Pongau auf die Einhaltung der Bestimmungen zur Pilzschutzverordnung gerichtet. Beanstandungen gab es zudem wegen der Höhenunterschreitung bei Überflügen über das Naturschutzgebiet Kalkhochalpen. Auf Initiative der Einsatzgruppe Gastein gelang es gemeinsam mit anderen Organisationen mehrere sperrige Reste einer jahrzehntelang zurückliegenden Baustelleneinrichtung aus dem Bereich des Unteren Bockartsees zu entfernen. Außerdem informierte die Berg- und Naturwacht im Bereich des Naturschutzgebietes Tennengebirge Paragleiter über Naturschutzbelange.

Lungau: Naturschatz Lonka betreut

Im Lungau legte die Berg- und Naturwacht einen Schwerpunkt auf die Kontrolle der Brennstoffe, die bei den Osterfeuern verbrannt werden. Die Mitarbeiter legten weiterhin ihr Augenmerk auf organisierte Pilzesammler im Bezirk und auf die Betreuung der Amphibienschutzanlagen in Unternberg und Seetal. Die Bezirksgruppe betreute weiterhin das Projekt "Lonka 2020", in dem es um die Erhaltung und Betreuung von Salzburgs schönsten Platz in der Reihe "9 Plätze – 9 Schätze" geht. Bei der Aktion "Sauberes Salzburg" wurde mitgeholfen, Müll entlang der Lungauer Gewässer zu sammeln.


Quelle: Land Salzburg



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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