Salzburg: Mehr Geschlechtergerechtigkeit in Wissenschaft und Forschung

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Symbolbild: Land Salzburg
11 Feb 13:00 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

Berthold: Neue Salzburger Projektschwerpunkte zum Internationalen Tag der Mädchen und Frauen in der Wissenschaft

In Wissenschaft und Forschung mussten sich Mädchen und Frauen in den vergangenen Jahrhunderten ihren Platz hart erkämpfen. Nicht nur darauf macht der "Internationale Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft" aufmerksam. Dieser jährt sich morgen, Samstag, 11. Februar.

"Eine Gesellschaft, die für die Gleichstellung von Frauen und Männern eintritt, ist eine starke Gesellschaft. Denn sie schöpft aus dem vollen Potenzial aller ihrer Mitglieder", betonte Wissenschafts- und Frauenlandesrätin Martina Berthold heute, Freitag, 10. Februar.

Heute holen die Frauen im Bereich der akademischen Abschlüsse und der Forschung auf. So haben zuletzt deutlich mehr Frauen als Männer akademische Abschlüsse gemacht, wie in der aktuellen Broschüre "Frauenzahlen 2016" der Landesstatistik nachzulesen ist.

Gleichzeitig weist Berthold auf einen großen Handlungsbedarf hin: "Die Top-Etagen der Wissenschaft und Forschung sind noch immer zum Großteil männlich. Frauen sollen jedoch auch in diesen Bereichen ihr Know-how einsetzen können. Geschlechtergleichheit ist auch im Wissenschaftsbetrieb unser erklärtes Ziel."

Geschlechtergerechtigkeit und Diversität

Geschlechtergleichheit und Diversität nehmen in der Salzburger Wissenschaftsförderung einen besonderen Stellenwert ein. Konkret werden Forscherinnen durch Doktoratskollegs und Mentoringprogramme unterstützt. Gleichzeitig wird auch die Genderforschung an den Universitäten und an der Fachhochschule unterstützt. Unter anderem spielen seit vergangenem Jahr Genderkriterien bei der Vergabe der Landesforschungsgelder an der Fachhochschule eine große Rolle. Bereits bei der Projekteinreichung muss angegeben werden, dass Frauen und Männer im Forschungsteam ausgewogen vertreten sind oder dass in der Forschung selber auf Genderaspekte eingegangen wird.

Schwerpunkt geschlechterspezifische Medizin

Ein wichtiges Thema ist die nachhaltige Implementierung von Genderaspekten in der Medizin. "Während in einigen anderen Bundesländern bereits einige Professorinnen in der Gendermedizin tätig sind, besteht in Salzburg noch Nachholbedarf", betonte Landesrätin Berthold. Berthold hat deshalb 2017 eine Ringvorlesung zum Thema Gendermedizin initiiert. Diese startet im März und soll die Sensibilität für die Thematik der geschlechtsspezifischen Erforschung und Behandlung von Krankheiten und Krankheitsverläufen bei den Studierenden erhöhen. In Zusammenarbeit mit der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) und den Landeskliniken folgen künftig weitere Maßnahmen. Derzeit in Planung ist eine neue Gast- oder Forschungsprofessur für geschlechterspezifische Medizin.

Auch heuer wieder Sommeruni Didact

Die ditact Sommeruni soll auch heuer wieder Frauen motivieren, im Zukunftsfeld der Informationstechnologien zu aktiven Gestalterinnen zu werden. ditact arbeitet daran, die Informations-Technologie attraktiver für Frauen zu gestalten. Vor allem aufgrund der zunehmenden Digitalisierung braucht es fundiertes Grundlagen- und Anwendungswissen (siehe dazu auch die Meldung der Landeskorrespondenz von 26. August 2014, "Technik ist keine reine Männersache").

Diversity Management an der FH in Puch

Umgesetzt wurde zuletzt das Diversity Management an der Fachhochschule Salzburg in Puch-Urstein. Die FH stellt sich dem Thema der Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt. Als erste österreichische Hochschule wurde die FH Salzburg mit dem Zertifikat "ZukunftVIELFALT" ausgezeichnet. Diversity Management bezieht auch die Kriterien der Geschlechtergerechtigkeit aktiv in die Organisationsprozesse mit ein.

Immer mehr junge Professorinnen

"Wir sind auf dem richtigen Weg", so Landesrätin Berthold. An der Paris Lodron Universität, am Mozarteum und an der PMU in Salzburg setzen sich in den Auswahlverfahren mehr junge Professorinnen durch. "Unser langfristiges Ziel kann nur sein, den Internationalen Tag von Mädchen und Frauen in der Wissenschaft überflüssig zu machen."

In Summe wurden in den vergangenen vier Jahren 800.000 Euro aus dem Budget des Landes investiert, um hoch qualifizierte und engagierte Frauen in Wissenschaft und Forschung zu unterstützen. (grs/sab)


Quelle: Land Salzburg



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