Salzburg - Lehen: Brummender Stadtteilmotor „angewachsen“

Slide background
Salzburg
25 Mai 15:00 2018 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

1 Jahr Bewohnerservice Lehen

Vor etwas mehr als einem Jahr hat das Bewohnerservice/ BWS Lehen in der Strubergasse 27A offiziell seine Pforten geöffnet. Diese Anlaufstelle steht allen Menschen aus Lehen und ihren Anliegen offen. Das Team – bestehend aus Andrea Hohenwarter und Christian Reisinger – berät, bietet Aktivitäten, vermittelt und hilft weiter – alles kostenlos. In diesem Zeitraum gab es insgesamt 825 Einzelkontakte – es kamen 502 Frauen und 323 Männer vorbei. Deren Anfragen drehten sich hauptsächlich um die Themen Pflege, Soziales, Wohnen, RepairCafé und Verkehr. 40 Nachbarschaftsprobleme wurden vorgebracht. „Allein anhand dieser starken Frequenz lässt sich ableiten, wie wichtig so ein niederschwelliger Treffpunkt im größten und am dichtest verbauten Stadtteil Salzburgs ist“, weiß die ressortzuständige Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer. Und fügt hinzu: „Hier geht es so bunt zu, wie das Leben selbst ist – dieses Haus gleicht einem brummenden und gut funktionierenden Stadtteilmotor“.

Dass die Menschen hier gerne herkommen, beweisen auch die Besucherzahlen bei Veranstaltungen wie Weihnachtsfeier, Eröffnungsfest oder das Strubergassen-Siedlungsfest zum Abschluss von deren Sanierung gemeinsam mit Stadtplanung oder „Lehen grillt“ mit insgesamt 1.300 Besucher*innen. „Aber auch kleine Events kommen gut an: An unserer Radlsafari zur Erkundung des Stadtteils haben 35 Personen teilgenommen und dabei neue Seiten Lehens kennengelernt“, berichtet Andrea Hohenwarter.

Offen für alle Gruppen aus Lehen
Ob Sprechstunden der Kinder- und Jugendhilfe, des Sozialamtes, die Gesundheitssprechstunde der ambulanten Dienste, Spielenachmittage, Theatergruppe, Treffen einer Beratungsgruppe für stillende Mütter oder verschiedene Vereinstreffen – das BWS ist offen für Gruppen aus Lehen, die sich regelmäßig treffen oder etwas anbieten wollen. „500 Besucher*innen diverser Treffen hatten wir schon hier - allerdings sind wir langsam ausgebucht“, meint Christian Reisinger.

Pilotprojekt „Mobilitätsmanagement Strubergassen-Siedlung“
Um die Bewohner*innen der sanierten Strubergassen-Siedlung auf die Nutzung der Möglichkeiten des öffentlichen Verkehrs und der Rad-und Fußwege aufmerksam zu machen, hat die Stadtplanung eine Mobilitätsmappe entwickelt und gemeinsam mit dem BWS die Bewohner*innen informiert.

Siedlungsgarten Strubergassen-Siedlung
Die Lehener*innen können in zwei Siedlungsgärten mit 40 Beeten garteln. Das BWS ist direkter Ansprechpartner für die Gärtner*innen, vergibt die Beete und organisiert gemeinschaftliche Aktivitäten.

Haus für Regenwurm
Gemeinsam mit den Stadtgärten wurde mit acht Familien mit Kleinkindern ein kleiner Spielplatz und drei Beete geschaffen.

Deutschkurse der VHS im BWS Lehen
Wegen Platznot in der Salzburger Volkshochschule übersiedelten Deutschkurse ins BWS Lehen.

Netzwerk Nachbarn
Das „Netzwerk Nachbarn“ wurde 2015 im Anschluss an die Tagung „Wenn Nachbarn nerven“ in Salzburg ins Leben gerufen. Initiiert und geführt vom Bewohnerservice der Stadt Salzburg hat sich das „Netzwerk Nachbarn“ mittlerweile zu einer Tagungsrunde mit Expert*innen aus unterschiedlichen Bereichen entwickelt. Professionisten des Netzwerkes treten in einen regelmäßigen Wissens- und Erfahrungsaustausch, um die Thematik der guten Nachbarschaft in Mehrparteienhäusern in Salzburg zu besprechen und für das Spannungsfeld Nachbarschaft Lösungsansätze zu entwickeln.
„Wir sind stolz darauf, dass aus dieser vernetzten Arbeit eigenständige Angebote für die Bewohner*innen entwickelt wurden – das Erstgespräch ,Wenn Nachbarn nerven´ und der Kurs ,Vertrauensnachbarn´, betonen Hohenwarter und Reisinger.

2 Jahre Erstgespräch im Schloss Mirabell - „Wenn Nachbarn nerven“
Auch wenn viele Nachbar*innen freundliche Menschen sind, so führt enges Zusammenleben oft zu Schwierigkeiten. Was der oder dem einen gar nicht bewusst ist, ärgert die oder den anderen maßlos. „Gerade in der warmen Jahreszeit, wenn viele Aktivitäten ins Freie verlagert werden, können störende Gerüche, Ballspielen, hingeworfene Fahrräder oder verschmutzte Außenanlagen den ,Wohnhaussegen´ schief hängen lassen“, erzählt Ursula Sargant-Riener, Koordinatorin der Bewohnerservicestellen in der Stadt Salzburg.

Um handfeste Streitigkeiten zu vermeiden, gibt es das Gesprächsangebot der „Arbeitsgemeinschaft Konfliktklärung“: Betroffene können Unstimmigkeiten schildern und verschiedene Lösungsmöglichkeiten besprechen. Die Mediator*innen unterliegen der Verschwiegenheitspflicht und dem Datenschutz und beraten auf Wunsch auch anonym – ab Juni jeden zweiten Mittwoch von 16 bis 18 Uhr im Schloss Mirabell. Das Angebot gilt stadtweit und richtet sich an Bewohner*innen von Mehrparteienhäusern. 80 Personen aus der gesamten Stadt nahmen dieses Angebot an. Die geschilderten Problemlagen reichten von Lärm über unleidliches Verhalten, Haustiere, Geruchsbelästigung bis zum Baumschnitt.

4 Kurse „Vertrauensnachbar werden“
Nachbarschaft kann man gestalten – bewusst und mit Einfühlungsvermögen. Was es dazu braucht, sind Nachbarn mit Verständnis, Toleranz und Initiative.
Wenn engagierte Nachbar*innen schon im Vorfeld beherzt für ein gutes Miteinander in der Wohnanlage sorgen, können Themen vor Ort offener angesprochen werden und es wird verhindert, dass aus Mücken Elefanten werden. So wird wertvolle Präventivarbeit geleistet.

Vertrauensnachbar*in zu sein, kann man lernen. Mit der kostenlosen Kursreihe zum Vertrauensnachbarn an der Volkshochschule Salzburg werden den Teilnehmern wichtige Werkzeuge für ihr Engagement in der Nachbarschaft vermittelt. Einfache Gesprächstechniken sind bei der Fortbildung ebenso Thema wie das gemeinsame Gestalten nachbarschaftlicher Aktivitäten. Vernünftig Grenzen setzen, Toleranz vorleben, eine gute Gesprächsführung übernehmen - hochkarätige Fachleute teilen dabei ihr Wissen und geben Tipps.

Mit an Bord sind die Salzburger Volkshochschule, die GBV (Gemeinnützige Bauvereinigungen) und das Netzwerk Nachbarn mit rund 40 professionellen Mitgliedern. 8 Männer und 29 Frauen haben bisher teilgenommen.
Anmeldungen: Bewohnerservice Lehen, Tel. 0662 / 42 85 79.

Mieterversammlungen
Das BWS nimmt auch an Mieterversammlungen bzw. Versammlungen zur Wohneinbegleitung der gswb teil und macht auf die Serviceleistungen des BWS aufmerksam. Dies dient auch zur Prävention von möglichen Nachbarschaftsproblemen.

Netzwerk Lehen
Nach 20 Jahren Netzwerk Lehen geführt von Verein Spektrum übernahm das BWS die Durchführung dieser Netzwerktreffen. Bis zu 30 Institutionen aus dem Bereich Soziales und Bildung, aber auch Polizei und Wohnbauträger treffen sich dabei zum informativen Meinungsaustausch.

RepairCafé
Das beliebte RepairCafé hat seine fixe Heimat im BWS Lehen gefunden. Neben 3 mobilen RepairCafés in verschiedenen Stadtteilen fanden 18 RepairCafés im BWS statt. 40 ehrenamtliche Reparateure und Näherinnen bemühen sich den liebgewonnenen alten Schätzen wieder Leben einzuhauchen. 800 Personen mit 1.300 Geräten nutzten das Angebot. 60 Prozent der mitgebrachten Geräte konnten wieder repariert werden.

Auf Initiative des BWS Lehen fanden bisher drei Vernetzungstreffen der Reparaturinitiativen Österreichs in Salzburg statt - die ersten dieser Art.


Quelle: Stadt Salzburg



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Redaktion Vorarlberg

Redaktion Vorarlberg

Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

Weitere Artikel von Redaktion Vorarlberg