Salzburg: Darstellung von Migration in den Medien

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Salzburg
02 Jul 11:00 2017 von Redaktion Wien Print This Article

Pallauf: Internationaler Sammelband zum Thema Medien und Migration veröffentlicht

Ein internationaler Sammelband unter dem Titel "Migration bildet – Migration Educates" wurde kürzlich im Nomos-Verlag veröffentlicht. Dieser Band beschäftigt sich mit den vielfältigen Bezügen zwischen Migration, Bildung und Medien. Es werden Theorieansätze zur Erklärung internationaler Migration mit Theorien der Integration, Akkulturation und Assimilation von Migrantinnen und Migranten mit Theorien zur transnationalen Migration sowie unterschiedlichen Forschungs- und didaktischen Anwendungsfeldern zur Migrations- und Diversitätspädagogik verknüpft.

Darüber hinaus liegt der Fokus auf der Rolle von Medien in Migrationsprozessen sowie dem Zusammenspiel von Medien und Migration. Hierbei geht es unter anderem um die Frage der Darstellung von Migration, Migrantinnen und Migranten sowie Diversität in den Medien. Auf diese Weise werden empirische und theoretische Ansätze zu Migration und Medien mit medienpädagogischen und mediendidaktischen sowie migrations- und diversitätspädagogischen Ansätzen und Anwendungsfeldern verknüpft.

Hintergrund der Publikation

Anlässlich des Jubiläums der 200-jährigen Zugehörigkeit Salzburgs zu Österreich wurde an der Pädagogischen Hochschule Salzburg im Frühjahr 2016 ein Projekt unter dem Titel "Migration.bildet" durchgeführt. Dazu wurde eine internationale Fachtagung in Kooperation des Kompetenzzentrums für Diversitätspädagogik mit dem Kompetenzzentrum für Medienpädagogik sowie der Université de Lorraine und dem Land Salzburg durchgeführt. Internationale Wissenschafterinnen und Wissenschafter setzten sich aus unterschiedlichen fachlichen Perspektiven mit dem vielschichtigen Feld der Migration, Bildung und der Medien auseinander. Es ging darum, individuelle Bildungsprozesse durch Migrationserfahrungen in einem breiten Kontext verständlich zu machen sowie Schule und Bildung in einer Migrationsgesellschaft international vergleichend zu analysieren. Außerdem wurde die Rolle der Medien in Migrationsprozessen und das Zusammenspiel von Medien und Migration kritisch hinterfragt: Zum einen ging es darum, welche Bedeutung unterschiedliche Medien für Migrantinnen und Migranten haben, zum anderen wurde der Darstellung von Migration, Migrantinnen und Migranten sowie Diversität nachgegangen.

"Die Veranstaltung 'Migration.bildet' zeigte Aktualität und Themenführerschaft. Steuert sie doch gleich zwei Themen an, die in der aktuellen 'Hitliste' gesellschaftlicher Problembereiche im Alltagsdiskurs jeweils mit absoluten Spitzenplätzen rechnen dürfen: Migration und Bildung. Beide Begriffe sind heute emotional hoch aufgeladen. In der öffentlichen Debatte werden sie derzeit kaum noch ohne das Suffix '-krise' ge- und behandelt. Umso ergiebiger erscheint es daher, beide heißen Eisen gleichzeitig anzupacken, und das mit den 'Zangen' gleich mehrerer wissenschaftlicher Teildisziplinen rund um das pädagogische Leitinteresse. Genau das, so hat es den Anschein, war die Intention der Tagung und somit auch dieses Buches, dem die Beiträge des Zusammenkommens internationaler Gäste zugrunde liegen", beschreibt Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf in ihrem Geleitwort die Aktualität der Fachveranstaltung und des Sammelbandes.

200 Jahre Migration

Zur Zeit der Protestantenvertreibungen mussten viele Salzburger Familien ihre Heimat verlassen. 1947, zur Zeit des jüdischen Exodus, war Salzburg eine Drehscheibe für große internationale Migrationsbewegungen, genauso wie heute, wenn viele syrische Flüchtlinge über Salzburg nach Deutschland und in andere EU-Staaten fliehen. Außerdem ist der relative Anteil an Personen mit Migrationshintergrund in Salzburg deutlich höher als in der Bundeshauptstadt Wien. Dies gibt Anlass zu einer differenzierten und kritischen Selbstreflexion von Fragen wie: Woher kommen wir? Wer sind wir? Wohin gehen wir? Und wie prägen uns verschiedene historische und aktuelle Migrationsbewegungen beziehungsweise haben uns geprägt?


Quelle: Land Salzburg



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