Salzburg: Begegnung mit Raphaela Edelbauer und Florian Gantner

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Foto: LMZ/Neumayr/Leo
09 Feb 21:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

48. Rauriser Literaturtage von 4. bis 8. April unter dem Motto "Frühe.Jahre"

Rauris steht heuer von 4. bis 8. April wieder ganz im Zeichen der Literatur. Traditionellerweise werden am Beginn der Rauriser Literaturtage auch zwei Preise vergeben. Den Rauriser Literaturpreis 2018 erhält Raphaela Edelbauer. Mit dem Förderpreis wird Florian Gantner ausgezeichnet.

"Die beiden Preise, die bei den Rauriser Literaturtagen verliehen werden, sind längst zu Fixgrößen in der österreichischen Preislandschaft geworden und standen bereits am Beginn zahlreicher literarischer Karrieren. Diesen Erfolg wünsche ich auch den diesjährigen Preisträgern", so Kulturlandesrat Heinrich Schellhorn heute. "Seit mehr als vier Jahrzehnten verwandelt sich die Gemeinde Rauris einmal im Jahr zu einem pulsierenden Zentrum für Literatur. Die Literaturtage sind Vorbild für gelungene Kulturarbeit in den Regionen. Durch das langjährige Engagement der bisherigen Initiatorinnen und Initiatoren wurde dieses Literaturfestival weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt."

Die 48. Rauriser Literaturtage stehen diesmal unter dem Motto "Frühe.Jahre". In den Lesungen und Gesprächen mit Autorinnen und Autoren geht es heuer um Fragen wie: Welche Bilder von Kindheit und Jugend entwerfen literarische Texte? Wie lassen sich die frühen Jahre unseres Lebens erzählen? Wie wirken sich Reflexionen über diese Zeit auf die Art und Weise, wie erzählt wird, aus?

Rauriser Literaturpreis für Raphaela Edelbauer

Der Rauriser Literaturpreis wird vom Land Salzburg für die herausragendste Prosa-Erstveröffentlichung in deutscher Sprache im Jahr 2017 vergeben und ist mit 8.000 Euro dotiert. Raphaela Edelbauer erhält diesen für ihr Debüt "Entdecker. Eine Poetik" (Klever 2017).

Die Jury bestand aus Sandra Kegel (Redakteurin für Literatur, Frankfurter Allgemeine Zeitung) für Deutschland, Harald Klauhs (Redakteur, Die Presse) für Österreich und Beat Mazenauer (Literaturkritiker und -netzwerker) für die Schweiz. "Das mit kongenialen Zeichnungen von Simon Goritschnig bibliophil gestaltete Buch ist sowohl eine spannende naturwissenschaftliche Annäherung an die Poesie als auch umgekehrt: eine poetische Annäherung an die Naturwissenschaft. Damit überschreitet die Autorin Grenzen und rückt in unerforschte Gebiete der Literatur vor", heißt es in der Jurybegründung. "Ihre Eloge auf die Sprache und deren Möglichkeit zur Erschaffung der Welt ist zugleich ein poetischer Akt und eine sprachphilosophische Meditation."

Raphaela Edelbauer wurde 1990 in Wien geboren. Nach der Matura studierte sie Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst. Ab 2009 erfolgten Veröffentlichungen in Literaturmagazinen, Anthologien sowie Lesetätigkeit und Auftritte bei Literaturfestivals. Sie ist Stipendiatin des Deutschen Literaturfonds und arbeitet an ihrem ersten Roman "Das flüssige Land". Im Mai 2017 fand die Premiere der Extremperformance Literazah in Wien statt mit weiteren Terminen unter anderem in Berlin. Edelbauer schreibt zudem Originaltexte für Neue Musik und arbeitet unter anderem an einem Libretto für eine Oper der Kroatischen Komponistin Margareta Ferek-Petric.

Rauriser Förderungspreis für Florian Gantner

Der Rauriser Förderungspreis in Höhe von 4.000 Euro wird vom Land Salzburg und der Marktgemeinde Rauris vergeben, diesmal zum Thema "Kindertage". Florian Gantner erhält die Auszeichnung für seinen Text "Dakizo".

Der Jury gehörten Anna Estermann (Universität Salzburg, Germanistik), Angelika Reitzer (Autorin und Literaturvermittlerin, Wien) und Hans Weichselbaum (Georg-Trakl-Forschungs- und Gedenkstätte, Salzburg) an. Aus der Jurybegründung: "In einem hohen Tempo und sprachlich seinem sehr zeitgenössischen Thema entsprechend wird das Handeln der Protagonistinnen und Protagonisten in Relation zum eigenen Kindsein gestellt, werden Rituale des kindlichen beziehungsweise jugendlichen Widerstandes thematisiert, aber auch die Frage aufgeworfen, ob nicht alles Handeln, jeder Widerstand oder Versuch dazu 'nur' ein Spiel – ob alles Spiel ist."

Florian Gantner wurde 1980 geboren und ist in Neukirchen am Großvenediger aufgewachsen. Er studierte Vergleichende Literaturwissenschaft und Deutsch als Fremdsprache in Innsbruck, Wien und St. Étienne (Frankreich) und war parallel dazu und danach im Sozialbereich tätig. Ein Unterrichtspraktikum absolvierte er an der University of Jordan (Jordanien), und er war Lektor an der University of Reading (Großbritannien). Seit 2012 lebt er als Schriftsteller in Wien. Er veröffentlichte drei Publikationen in der edition laurin (Innsbruck), zuletzt "Trockenschwimmer" (2015). Im September 2018 erscheint der Roman "O.M.", eine wilde Reise durch die Literaturgeschichte. Er erhielt bereits einige Auszeichnungen, unter anderem das Start-Stipendium für Literatur durch das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, den Theodor-Körner-Preis 2014, das Aufenthaltsstipendium Literarisches Colloquium Berlin 2015 sowie ein Arbeitsstipendien durch das Bundeskanzleramt und das Land Salzburg.


Quelle: Land Salzburg



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