Salzburg - Bahnhofsvorplatz: Kein Alkoholkonsum, mehr Veranstaltungen, bessere Infrastruktur

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Foto: Stadt Salzburg / Johannes Killer
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22 Nov 16:00 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Vbgm. Hagenauer mit ersten Umfrage-Ergebnissen für Soziales Platzmanagement

Die Stadt Salzburg erarbeitet gerade ein soziales Platzmanagement für den von rund 25.000 Menschen pro Tag frequentierten Bahnhofsvorplatz. Erste Umfrage-Analysen dazu liegen nun vor. Das kommende Alkohol-Konsumationsverbot wird sehr positiv bewertet. Große Zustimmung gibt’s auch für mehr Veranstaltungen.

Die Stadt Salzburg hat die Soziologin Rosemarie Fuchshofer mit einer umfangreichen Sozialraumanalyse und entsprechenden Handlungsempfehlungen beauftragt. Mittlerweile wurden von ihrem Team mehr als 100 standardisierte Interviews durchgeführt. Damit kann eine erste Bilanz gezogen werden (Details siehe PDF unten). 200 weitere Interviews folgen noch, die Schwankungsbreite liegt bei /- 5 %.

Bahnhofsvorplatz weiterentwickeln

Sozial-Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer: „Es zeigt sich schon jetzt klar, dass wir den Bahnhofsvorplatz dringend weiterentwickeln müssen. Es gibt da eine Gruppe von 30 bis 35 Personen, die permanent die Ordnung stört und für Unbehagen sorgt. Das wird mit dem kommenden Alkohol-Konsumationsverbot, das die Abteilung 1 gerade ausarbeitet, sicher besser. Wenn es da ist, spricht auch nichts gegen mehr Sitzgelegenheiten, die an erste Stelle bei den Wünschen stehen.“

Die Vizebürgermeisterin kann sich gut ein Sozialzentrum mit Bewohnerservice und Bahnhofssozialdienst im näheren Umfeld vorstellen. „Was derzeit nicht funktioniert, das sind Teilbereiche des Vorplatzes. Aufgewertet werden muss unbedingt der Hain. Das gilt auch für die Busleiste A vorm Sissi-Denkmal und manchen Abgang in die Tiefgarage“, so Hagenauer.

Positiv sieht sie die Bemühungen des Forum 1: „Das ist mittlerweile so etwas wie ein Stadtteilzentrum und wird auch sehr gut bewertet. Mir gefällt auch, dass die Bahnhofsgegend für junge Start Ups immer interessanter wird. Da wurlt es richtig. Was wir daher als nächsten Schritt setzen, ist eine Vernetzung aller wichtigen Akteur*innen vor Ort, von den ÖBB über die Anrainer bis hin zur Wirtschaft aber auch der Polizei. Die brauchen wir alle, damit die nötigen Maßnahmen vernünftig geplant auch breit mitgetragen werden.“

Zwei Drittel gegen Alkohol, für neue Veranstaltungen

Besonders markant in der bisherigen Erhebung von Rosemarie Fuchshofer ist, dass fast zwei Drittel der über 100 Befragten ein Alkohol-Konsumationsverbot am Bahnhofsvorplatz befürworten. Knapp einem Viertel ist es egal, nur wenige sind dagegen. Sehr begrüßt werden neue Veranstaltungsangebote: Knapp zwei Drittel sind dafür. Mehr als die Hälfte will solche neuen Angebote auch nutzen.

In Sachen Sicherheit fühlen sich knapp drei Viertel der Befragten tagsüber sicher. Nachts hingegen sinkt das subjektive Sicherheitsempfinden auf unter 40 Prozent. 36 Prozent der Befragten gaben an, selbst schon ein unangenehmes Erlebnis am Bahnhofsvorplatz gehabt zu haben. Für 56 Prozent trifft dies nicht zu. Die bestehenden Sicherheitsmaßnahmen sind für mehr als die Hälfte ausreichend bzw. gerade noch ausreichend.

Wie Fuchshofer herausgefunden hat, arbeitet fast ein Viertel der befragten Nutzer des Bahnhofsvorplatzes in der Nähe. Knapp ein Fünftel sind Einpendler, ein Viertel sonstige Öffi-Nutzer. Rund ein Fünftel kommt zum Einkaufen her oder hat Post-, Bank- und Amtswege.

Bahnhofsgebäude und Geschäfte top

Überragend ist klarer Weise die Nutzung des öffentlichen Verkehrs. Ein gutes Fünftel nutzt die Bahnhofsgarage, fast ebenso viele Taxis. Fahrradabstellplätze werden von acht Prozent in Anspruch genommen. Wichtigstes Zentrum ist das Forum 1, das von fast 60 Prozent besucht wird, gefolgt vom Kino (26 %), der Post (18 %) und der GKK (13 %).

Auf die Frage „Was gefällt Ihnen am Bahnhofvorplatz gut, was weniger gut?“ vergaben 84 Prozent die Bewertung sehr gut und gut fürs Bahnhofsgebäude, 74 Prozent für die Zahl und Art der Geschäfte und 55 Prozent für Lokale und Gastronomie. Der neue Brunnen fiel mit nur 40 Prozent sehr gut und gut mittelmäßig aus, der Hain erhielt nur 22 Prozent positive Bewertungen, die aktuellen Wartebereiche am Platz bekamen nur 19 Prozent.

Die nächsten Schritte

Nach Beendigung der Straßenbefragungen und ausführlichen Interviews mit den Stakeholdern wird Fuchshofer ihre Analyse bis Jahresende abschließen und danach bis zum Mai in Workshops mit den wichtigsten Partnern einen Maßnahmenkatalog erarbeiten.

Hagenauer: „Mit diesem ‚Netzwerk Bahnhofsvorplatz‘ läuten wir dann konkrete Verbesserungen und einen Imagewandel ein. Dafür wird einige Zeit nötig sein. Ich bin aber guter Dinge, dass wir für alle das Beste herausholen werden.“


Quelle: Stadt Salzburg



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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