Raubgruppe des Landeskriminalamtes klärt Bankraub vom 12. Juli 2016

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Foto: LPD Niederösterreich
02 Jun 08:29 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

In den Vormittagsstunden des 12. Juli 2016 betraten zwei mit Schirmkappen und Sonnenbrillen maskierte und mit Pistolen bewaffnete Täter ein Geldinstitut in Unterradlberg, Bezirk St. Pölten/Stadt, bedrohten eine alleine hinter dem Kassenpult anwesende Bankangestellte und forderten in deutscher Sprache, jedoch mit ausländischem Akzent, die Herausgabe von Bargeld.
Der ältere Täter begab sich in der Folge hinter das Kassenpult und entnahm selbstständig aus der Kassenlade Banknoten und verstaute diese in einer mitgebrachten Tasche. Der zweite Täter ging in den angrenzenden Kundensaferaum, bedrohte und schlug mit dem Griffstück der Faustfeuerwaffe auf einen 74-jährigen Kunden ein, wodurch dieser eine Platzwunde am Kopf erlitt und im Universitätsklinikum St. Pölten ärztlich versorgt werden musste.

Beide Täter verließen anschließend mit der Beute das Geldinstitut und flüchteten mit einem dunkelgrünen Fahrzeug in vorerst unbekannte Richtung.
Die überfallene Bankangestellte sowie der Bankkunde wurden auf Grund der Bedrohungen der beiden Täter mit deren Faustfeuerwaffen in große Angst versetzt. Die ebenfalls in den Räumlichkeiten des Geldinstituts anwesende Filialleiterin wurde von den Tätern nicht bemerkt.

Die Amtshandlung wurde in weiterer Folge von der Raub- und Tatortgruppe des Landeskriminalamtes Niederösterreich übernommen.
Im Zuge der umfangreichen Ermittlungstätigkeiten langten konkrete Hinweise aus der Bevölkerung ein. Bei einer Tankstelle auf der A 22 in Stockerau konnten die gesamte Tatbewaffnung, Maskierung, Bekleidung und die polnischen Kennzeichen des Fluchtfahrzeuges in Müllbehältern aufgefunden und sichergestellt werden. Die entsprechende Spurensicherung erfolgte durch die Tatortgruppe des Landeskriminalamtes.

Bei den nachfolgenden intensiven Erhebungen und Fahndungsmaßnahmen im In- und Ausland konnte als Fahrzeughalter ein 46-jähriger polnische Staatsangehöriger ausgeforscht werden, welcher wegen mehrfacher, bewaffneter Raubüberfälle in Deutschland und Polen zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt und auch inhaftiert wurde. Weiters konnte in enger Zusammenarbeit mit der polnischen Kriminalpolizei ermittelt werden, dass der 46-Jährige bei einem seiner Haftfreigänge das spätere Fluchtfahrzeug in Polen ankaufte und im Laufe seiner bisherigen Haftstrafe lediglich zu einem 31-jährigen, polnischen Mithäftling intensiveren Kontakt pflegte. Der 31-Jährige verbüßt ebenfalls eine mehrjährige Freiheitsstrafe wegen Eigentums- und Suchtgiftdelikten in Polen. Beide Beschuldigte hatten zum Tatzeitpunkt des Raubüberfalls in Unterradlberg einen mehrtägigen Haftfreigang.


Die beiden Beschuldigten wurden gemeinsam mit polnischen Kriminalbeamten in Polen vernommen und zeigten sich trotz erdrückender Beweis- und Spurenlage zum bewaffneten Banküberfall nicht geständig. Sie werden aufgrund bestehender Festnahmeanordnungen der Staatsanwaltschaft St. Pölten nach Beendigung der mehrjährigen Freiheitsstrafen in Polen nach Österreich ausgeliefert.


Quelle: LPD Niederösterreich



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