Professionelle Hospiz- und Palliativversorgung für Kinder

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Doris Spalek, MBA, DKKS, geschäftsführende Landesvorsitzende und Obfrau von MOKI Burgenland, mit Gesundheits- und Soziallandesrat Mag. Norbert Darabos informierten über die professionelle Hospiz- und Palliativversorgung für Kinder im Burgenland
Foto: Bgld. Landesmedienservice
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Doris Spalek, MBA, DKKS, geschäftsführende Landesvorsitzende und Obfrau von MOKI Burgenland, mit Gesundheits- und Soziallandesrat Mag. Norbert Darabos informierten über die professionelle Hospiz- und Palliativversorgung für Kinder im Burgenland
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21 Mär 18:00 2018 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Im August 2017 hat MOKI Burgenland das Kinderpalliativteam gegründet, fünf Familien werden bereits von den Palliativteams betreut

Im Jahr 2001 wurde der Verein "Mobile Kinderkrankenpflege im Burgenland" (MOKI Burgenland) ins Leben gerufen – mit dem Ziel, im Burgenland Hauskrankenpflege für Kinder anzubieten. Im August 2017 hat MOKI Burgenland im Auftrag des Landes Burgenland als Träger der mobilen Hospiz- und Palliativversorgung für Kinder im Burgenland das Kinderpalliativteam gegründet. Derzeit werden im Burgenland fünf Familien von zwei Palliativteams – ein Team im Landesnorden und eines im Landessüden – betreut. „Die Kosten für die Palliativbetreuung werden zur Gänze vom Land Burgenland über den Psychosozialen Dienst getragen, für betroffenen Familien entstehen keine finanziellen Belastungen. Es ist ganz wichtig, dass Kinder und Jugendliche dort gepflegt werden, wo sie geborgen sind – nämlich zuhause! In den letzten Jahren hat der Bedarf an Betreuung von schwer kranken Kindern zugenommen und somit die palliative Begleitung bis hin zum Tod und Abschied vom Kind einen besonderen Stellenwert bekommen. Die Kooperation im Gesundheitsbereich mit einem hochprofessionellen Partner wie MOKI macht Sinn. Die Politik schafft nur die Rahmenbedingungen“, so Gesundheits- und Soziallandesrat Mag. Norbert Darabos im Rahmen einer Pressekonferenz mit der geschäftsführenden Landesvorsitzenden von MOKI Burgenland, Doris Spalek, heute in Eisenstadt.

Die Kinderpalliativteams sind multiprofessionelle Teams von Dipl. Gesundheits-und Krankenpflegefachkräften in der Kinder- und Jugendlichenpflege, ÄrztInnen, PsychologInnen, SozialarbeiterInnen und ehrenamtlichen HospizbegleiterInnen. Diese Multiprofessionalität sei angesichts der großen Herausforderung, die dieser Bereich erfordert, sehr wichtig, erklärt Spalek: „Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Sie haben ganz andere Krankheitsbilder und ein breiteres Spektrum an Erkrankungen. Es kommt auch immer wieder zu raschen Wechseln und Änderungen im Krankheitsverlauf“. Herausfordernd seien auch die Einbeziehung der spezifischen Bedürfnisse und des Familienumfeldes, die psychosoziale Versorgung der ganzen Familie oder der Bedarf einer besonderen Begleitung von Eltern, die Kinder über Jahre hinweg, konfrontiert mit Ängsten und Sorgen, betreuen. „Diesen Anforderungen werden wir mit unseren multiprofessionellen Teams gerecht“, so Spalek.

Wurden 2017 nach dem Start der Kinder-Palliativbetreuung zwei Familien betreut, so sind es mittlerweile bereits fünf Familien. Spalek: „Der Bedarf ist da. Für betroffene Familien ist auch wichtig, dass sie sich diese Leistungen nicht selbst suchen müssen. Das Angebot ist da!“ Wichtig sei es auch, immer wieder über Kinderpalliativversorgung zu sprechen, um dieses sensible Thema aus der Tabuzone zu holen, betont Darabos.

MOKI: rasanter Anstieg auf über 8.400 Pflegestunden im Jahr 2016
Der Verein „Mobile Kinderkrankenpflege Burgenland“ (MOKI) wurde 2001 gegründet und fungiert als Dachverband für insgesamt 20 diplomierte Kinderkrankenpflegerinnen und hat sich die Pflege und Betreuung von Kindern und Jugendlichen zu Hause in gewohnter, geborgener und familiärer Atmosphäre zur Aufgabe gestellt. Das Betreuungsangebot umfasst unter anderem Beratung und Unterstützung der Eltern bei der Betreuung chronisch kranker und schwer kranker Kinder, Unterstützung bei der Pflege von Kindern mit Behinderung, Frühgeborenenbetreuung, präventive Gesundheitsvorsorge, psychosoziale Elternberatung und, seit August 2017, die Kinderpalliativbetreuung.

Seit der Gründung von MOKI 2001 ist der Bedarf an mobiler Kinder- und Jugendkrankenpflege rasant angestiegen. Waren 2001 vier Kinder zu betreuen, stieg die Zahl auf 212 Kinder im Jahr 2016. Die Zahl der aufgewendeten Pflegstunden nahm von 46 Stunden (2001) auf 8.428 Stunden zu. Aktuell werden zwölf Familien mit schwer kranken Kindern von MOKI Burgenland betreut, davon fünf von den Palliativteams.

Seit 2004 gibt es eine Kooperation zwischen dem Land Burgenland und dem Verein MOKI Burgenland. Das Land fördert Familien, welche die mobile Kinderhauskrankenpflege in Anspruch nehmen, indem der Großteil der Kosten übernommen wird. Bei der Palliativbetreuung werden die Kosten zur Gänze übernommen.

Nähere Informationen unter www.bgld.moki.at


Quelle: Land Burgenland



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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