ÖAMTC: Herbst - zu hohe Geschwindigkeit ist Unfallursache Nummer Eins

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Foto: Schneefahrbahn / Igor Link / Shutterstock.com / Symbolbild
20 Nov 09:06 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Dunkelheit, Nebel, Rutschgefahr - junge Lenker besonders gefährdet

Regen, rutschige Blätter, Nebel, erster Frost und Schneefall, tiefstehende Sonne und Wildwechsel - der Herbst stellt das Können von Fahrzeuglenkern auf die Probe. Wer wenig Übung hat, ist besonders gefährdet. "Wer die Fahrbahnsituation falsch einschätzt, ist oft zu schnell unterwegs. Kommt man ins Rutschen, ist fast immer zu hohe Geschwindigkeit der Auslöser", appelliert Robert Pichler, Leiter des ÖAMTC Fahrtechnikzentrums St. Veit an der Glan, die Fahrweise anzupassen. Der Fahrtechnik-Profi weiß, wo die Gefahren liegen, wie man sie vermeidet und wie man sich verhält, wenn's kritisch wird.

Laub, Nässe und erster Frost machen Straßen zur Eisbahn

Herbstlaub, Fallobst oder andere Verschmutzungen in Verbindung mit Nässe, dem erstem Frost oder Schnee machen die Fahrbahn rutschig wie eine Eisbahn. "Wenn die Reifen keinen direkten Kontakt mit dem Asphalt haben, ist der für den Reifen so wichtige 'Verzahneffekt' kaum vorhanden. Auch Assistenzsysteme wie ABS oder ESP sind dann nur bedingt wirksam", erklärt der Pichler. Vorrausschauendes Fahren, eine geringere Geschwindigkeit und das Einhalten größtmöglicher Abstände sind die Grundvoraussetzungen beim Fahren auf rutschiger Fahrbahn. "Wichtig sind auch weiches und sanftes Lenken sowie ein gefühlvoller Umgang mit Bremse und Gas", rät der Fahrtechnik-Instruktor.

Beginnt das Auto zu rutschen, heißt es Fuß weg vom Gaspedal, auskuppeln, blitzartig in die gewünschte Fahrtrichtung lenken und bremsen. "Der Blick muss immer in die gewünschte Fahrtrichtung gehen. Denn wohin man schaut, dorthin lenkt man auch", erklärt Pichler.

Sichtbehinderungen durch Nebel

Sichtbehinderungen durch plötzlich auftauchende Nebelfelder sind auf Autobahnen und Landstraßen immer wieder Grund für schwere Unfälle. "Besonders in der Früh und am Abend sollten Autofahrer mit Nebel rechnen und entsprechend vorsichtig fahren – also Geschwindigkeit und Abstand der Sichtweite anpassen", erklärt Pichler. "Ist die Sicht schlecht, orientieren sich viele Autofahrer aus Unsicherheit an den Rücklichtern des Vordermanns und 'hängen sich an'. Dabei unterschreiten sie oft den erforderlichen Abstand." Grundsätzlich sollte mindestens der Zwei-Sekunden-Abstand zum Vorderfahrzeug eingehalten werden. Außerdem: Schlussleuchten und Nebelscheinwerfer einschalten. Weitere Tipps: Rechts fahren und auf keinen Fall überholen. Besondere Vorsicht beim Links-Abbiegen und im Baustellenbereich. Durch den Nebel sind Markierungen und Verkehrsführungen schwer erkennbar.

Blendung durch tiefstehende Sonne

"Wer bei Tempo 100 nur für eine Sekunde geblendet wird, ist für 30 Meter im Blindflug unterwegs", warnt der ÖAMTC Fahrtechnik Profi. Ganz wichtig bei tiefstehender Sonne im Herbst sind neben der Sonnenbrille eine saubere Scheibe, um Spiegelungen und Reflexionen zu vermeiden, sowie die Sonnenblende.

Vorsicht Wildwechsel

Die Gefahr von Wildunfällen steigt mit den kürzer werdenden Tagen an. "Im Bereich von Wildwechsel-Warntafeln sollte man stets bremsbereit fahren – vor allem während der Dämmerung", erklärt Pichler. Springt ein Tier auf die Straße, bremsen, sofort abblenden und wiederholt hupen. Das Fahrzeug nicht verreißen.

Richtiges Verhalten beim Training im ÖAMTC Fahrtechnik Zentrum üben

Notsituationen bedeuten Stress. Und unter Stress reagieren viele Menschen zu langsam, lenken hektisch oder bremsen falsch. Bei einem Fahrtechnik-Training übt man, wie man auch in Gefahrensituationen sein Auto unter Kontrolle behält.


Quelle: ÖAMTC



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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