Oberösterreich - LR Anschober: Klimaschutz-Manifest aller Bundesländer verabschiedet – Appell: „Klimaschutz jetzt!“

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Oberösterreich
30 Jän 13:00 2018 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Bei der Konferenz der Klimaschutz-Referent/innen aller Bundesländer mit Ministerin Köstinger in Klagenfurt wurde seitens der Länder Druck gemacht für einen Neustart der Klimaschutzpolitik.

Österreich schlittert immer stärker in ein Klimaschutzdebakel. Während im Durchschnitt der EU die CO2-Emissionen seit 1990 um 22 Prozent gesunken sind, kam es in Österreich seit 1990 zu einer Steigerung: von 78,7 Millionen Tonnen auf 79,7 Millionen Tonnen. Es braucht daher einen Neustart für engagierten Klimaschutz statt Tempo 140. Diese Tempoerhöhung, die im aktuellen Regierungsübereinkommen auf Versuchsstrecken angepeilt wurde, würde nach Berechnungen des Landes Oberösterreich die CO2-Emissionen im Vergleich zu Tempo 130 um 10% und die NOx-Emissionen sogar um 24% erhöhen. Oberösterreichs Umwelt-Landesrat spricht sich daher vehement gegen eine derartige Versuchsstrecke in OÖ aus.


Konkret haben sich die Klimaschutz-Landesrät/innen einstimmig auf ein gemeinsames Klimaschutz-Manifest geeinigt, das an Ministerin Köstinger übergeben wurde mit dem Appell, endlich die notwendigen Maßnahmen auf Bundesebene umzusetzen. An konkreten Maßnahmen setzen die Landesrät/innen unisono auf eine ökosoziale Steuerreform, ein ambitioniertes Ökostromgesetz zur Einleitung der Energiewende, den Ausstieg aus Öl-Heizungen, die Einleitung der Verkehrswende durch ein günstiges Österreich-Verkehrsticket für alle Öffis und den Förderausbau für Projekte zu Klimaschutz und –anpassung in Regionen und Gemeinden.

Wir spüren den Klimawandel auch in Österreich schon tagtäglich, etwa durch: Hitzetage, Trockenperioden, Gletscherschmelze, Hochwässer, die eine veränderte Tier- und Pflanzenwelt, neues Saatgut, Probleme in der Wasserkraft, im Tourismus, für die Gesundheit, in der Land- und Forstwirtschaft und für die Finanzen mit sich bringen. Volkswirt Steininger vom Wegener Center für Klima und Globalen Wandel in Graz hat berechnet, dass Österreichs Nichtstun gegen die Folgen der Klimakatastrophe – also die ,Costs of inaction‘ - schon heute durchschnittlich eine Milliarde Euro pro Jahr ausmachen und bis Mitte des Jahrhunderts auf bis zu 8,8 Milliarden Euro jährlich steigen werden.

„Viele Privatpersonen und Betriebe sehen die Auswirkungen des Klimawandels, denken an ihre Kinder und Enkelkinder und an eine gute Zukunft für diese – und engagieren sich sehr breit im Klimaschutz, etwa im Klimabündnis OÖ schon 600 Betriebe, 200 Schulen oder 300 Gemeinden oder auch in einer der vielen Energiewendegemeinden im ganzen Land. Viele Bürger/innen reden nicht mehr, sondern tun einfach. Es wird Zeit, dass die Bundesregierung den Klimawandel endlich ernst nimmt und die nötigen Maßnahmen zum Klimaschutz einleitet – für unsere Kinder“, dankt LR Rudi Anschober den vielen Vorreiter/innen in OÖ für ihr Engagement und appelliert an die Bundesregierung für Rückenwind im Klimaschutz.


Quelle: Land Oberösterreich



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