Oberösterreich: Führerscheinfälscher ausgeforscht

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Symbolbild: Polizei
24 Okt 13:15 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Das Landeskriminalamt Oberösterreich konnte in Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt Niederösterreich, dem Staatpolizeikommando Linz und zahlreichen weiteren Polizeidienststellen in Oberösterreich 33 Beschuldigte wegen Verschaffens und Gebrauchs von totalgefälschten polnischen und tschechischen EU-Führerscheinen ausforschen und bei den Staatsanwaltschaften Linz und Wels anzeigen.

Nach diversen Aufgriffen wurde ermittelt, dass in Social-Media-Seiten im Internet, speziell in türkischer Sprache, Werbung für EU- Führerscheine gemacht wird. Dabei werden von den unmittelbaren Fälschern die Führerscheine als Originale angepriesen.

Nach Datenübermittelung per Instant-Messanger-Dienste wurden von der türkisch sprechenden Täterschaft in der Ukraine die Führerscheinfälschungen produziert. Die Täter sendeten daraufhin Lichtbilder und auch Videos von ihrem fertigen personalisierten "Produkt" an die Besteller, um die Bezahlung von ca. 600 Euro bis 1.000 Euro pro Führerschein per Western Union Überweisung zu erwirken.

Nach dem Zahlungseingang wurden, die meist polnischen Scheckkartenführerscheinfälschungen, samt Begleitdokumente per Paketdienst nach Österreich versandt.

In Österreich konnten sechs Personen ausgeforscht werden die diese Möglichkeit der Internetbestellung ausnützten und teils gegen beträchtliches Entgelt dafür kassierten. Dabei kam es zu einer aufgeschlagenen \"Handelsspanne\" von bis zu 1.000 Euro pro Führerschein.

Einige Sendungen konnten im Zuge der Ermittlungen abgefangen und sichergestellt werden. Die Fälschungen sind und waren nur oberflächlich betrachtet von guter Qualität. Es fehlen zahlreiche Sicherheitsmerkmale eines originalen EU-Führerscheines. Ein Gebrauch im Rechtsverkehr, bzw. beim Lenken von Fahrzeugen zog neben der strafrechtlichen auch eine verwaltungsrechtliche Verantwortung nach sich.

Von den Tätern wurde in den Anbahnungsgesprächen immer wieder eine, wenn auch widerrechtliche, behördliche Ausstellung versprochen und versichert. Die Führerscheine seien somit Originale und von korrupten Beamten ausgestellt. Mit den Begleitdokumenten hätte man die Möglichkeit den polnischen oder tschechischen Führerschein nach einer Frist auf einen österreichischen Führerschein umzuschreiben. Die Besteller der Führerscheine wurden somit auch getäuscht.

Das Landeskriminalamt warnt daher vor Führerscheinbestellungen aus dem Internet.


Quelle: LPD Oberösterreich



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