Oberösterreich: Erfolgreicher Rückblick auf das Infrastrukturjahr 2016

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Symbolbild: Land Oberösterreich
30 Dez 06:00 2016 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Die Zusammenführung der Ressorts öffentlicher Verkehr und Straßenbau hat sich in der Rückschau auf das auslaufende Jahr 2016 als richtig erwiesen. "Die Zusammenlegung der beiden Ressorts brachte uns die Möglichkeit eines vernetzten, ganzheitlichen und strategischen Vorgehens. Öffentlicher Verkehr und Straßenbau müssen als ergänzende Teile eines größeren Ganzen erkannt werden", so Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner. Das heurige Jahr stand insbesondere im Zeichen des Ausbaus und Erhalts des öffentlichen Verkehrs, des Krisenmanagements im Großraums Linz, aber auch der Umsetzung wichtiger Straßenbauprojekte. So konnten mehrere wichtige Meilensteine gesetzt und Planungen sowie Vorbereitungen für zukünftige Projekte auf den Weg gebracht werden.

Mühlkreis-Bahn

In diesem Jahr wurde die Systemstudie zur Zukunft der Mühlkreisbahn erstellt und im Dezember der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Studie war dringend notwendig, um endlich eine abschließende und umfassende Grundlage für die politische Entscheidung über die Zukunft der wichtigsten Nebenbahn Oberösterreichs zu erhalten. Die Systemanalyse wurde von dem renommierten Schweizer Unternehmen Metron durchgeführt.

Die Mühlkreisbahn soll in Zukunft mit Zwei-System-Fahrzeugen über die neue Eisenbahnbrücke und die neue Linzer Schienenachse in den Hauptbahnhof Linz eingebunden werden. Die Fahrzeuge werden hierfür innerstädtisch in weiten Teilen über Drei-Schienengleise geführt, damit sowohl die Linzer Straßenbahn, als auch die Mühlkreisbahn die Strecke befahren können.

Den Pendler/innen aus dem Mühlviertel wird dadurch eine attraktive ÖV-Lösung angeboten, um rasch und ohne Stau ihre Arbeitsplätze zu erreichen. Die Mühlkreisbahn soll in Zukunft als neue S6 in das oberösterreichische S-Bahn-System eingebunden werden. Das Konzept ist aufwärtskompatibel aufgestellt und könnte in weiterer Zukunft sogar zu einer Durchbindung der LILO führen.

S-Bahn-System

Seit 11. Dezember 2016 fährt nun die S-Bahn in Oberösterreich. Der Betrieb auf den vorerst fünf Linien (Garsten, Wels, Pregarten, Kirchdorf, Eferding) führt in effizienter Taktung zum zentralen Knotenpunkt in den Linzer Hauptbahnhof. "Die Einführung des S-Bahn-Systems ist ein wichtiger Schritt für einen zukunftsfähigen und attraktiven öffentlichen Verkehr im Zentralraum. Die Fahrgäste profitieren klar vom neuen System und wir erwarten uns auch deutliche Zuwächse in den nächsten Jahren", bekräftigt Landesrat Steinkellner.

Die Kosten für die zusätzlichen Leistungen betragen etwa 5,3 Millionen Euro jährlich. Die S-Bahn wurde in den ersten drei Wochen ihres Bestehens bereits sehr gut angenommen. So konnten etwa am gratis S-Bahn-Tag dreimal so viele Fahrgäste, als an einem vergleichbaren Tag gezählt werden. Die S-Bahn soll in den nächsten Jahren und Jahrzehnten verbessert, ihr Fahrplan verdichtet und die Strecken ausgebaut werden. So ist vorgesehen, dass die Mühlkreisbahn als künftige S6 in das Netz eingebunden wird, ein neues schienengebundenes Verkehrsmittel nach Gallneukirchen/Pregarten soll in weiterer Zukunft den Zentralraum Richtung Nordosten besser erschließen.

Straßenbahnverlängerung nach Traun

Auch bei der Erweiterung des Linzer Straßenbahnnetzes konnten heuer wichtige Schritte gesetzt werden. Die Verlängerung der Linie 3 bis zur Trauner Kreuzung wurde bereits im Februar eröffnet. Am 10. September erfolgte die Fortführung auf der Linie 4 bis zur Endhaltestelle Schloss Traun. „Durch diesen Schritt konnten wir für viele Menschen Arbeitsplatz, Ausbildungsstandort und Lebensmittelpunkt optimal miteinander verbinden“, so Landesrat Steinkellner.

Die Statistiken bestätigen die Erfolgsgeschichte der Verlängerung deutlich. Rund 2,6 Mio. Fahrgäste nutzten allein im 1. Halbjahr 2016 den Streckenabschnitt zwischen Hauptbahnhof und Trauner Kreuzung. An einem durchschnittlichen Werktag (Montag bis Freitag) sind mittlerweile circa 18.000 Fahrgäste auf diesem Streckenabschnitt unterwegs. Aufgrund der effizient realisierten Stadt-Land Verbindung erhielt das Vorzeigeprojekt vom Verkehrs Club Österreich sogar eine Auszeichnung in der Kategorie 'öffentlicher Verkehr in Stadt und Land'.

Straßenerhaltung und Straßenneubau

Auch im Bereich der Straßenerhaltung und des Straßenneubaus hat sich im Laufe des Jahres viel getan. Mit der Anwendung eines Pavement-Management-Systems werden neuerdings Straßenzustände errechnet. Eine objektive Reihung von Straßenerhaltungsmaßnahmen wird dadurch ermöglicht. Darüber hinaus konnten bei diversen Projekten schnellere Fertigstellungen erreicht werden. Ein aktuelles Beispiel für ein wichtiges Neubauprojekt ist der zweite Bauabschnitt der Umfahrung Eferding. Der Bau der insgesamt 6,8 Kilometer langen Strecke konnte nicht nur früher sondern auch günstiger als erwartet fertiggestellt werden konnte. Die Gesamtkosten betrugen hier etwa 40 Millionen Euro.

Weiters konnte in diesem Jahr auch die Umfahrung Lambach-Nord fertiggestellt werden. Mit der Eröffnung dieses wichtigen Infrastrukturprojekts wurde eine wesentliche Entlastung für das Stadtzentrum von Lambach erreicht. Eine hohe Verkehrsbelastung, Unfälle und Lärm im Stadtzentrum konnten so deutlich verringert werden. Durch die Errichtung der Umfahrung wird eine Verkehrsumlagerung von 30 bis zu 50 % erwartet. Mit rund 90 Millionen Euro Baukosten ist das fünf Kilometer lange Straßenstück ein Verkehrssicherheitsprojekt für die gesamte Region und hebt die Lebensqualität der Lambacher Bürger/innen eindeutig.

Verkehrssituation Großraum Linz

Eine besondere Herausforderung war in diesem Jahr die Verkehrssituation im Großraum Linz. Es galt schnell und pragmatisch Verbesserungen zu erreichen, um die Situation für die Pendler/innen nach Möglichkeit zu entschärfen. Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass LR Steinkellner eine Verkürzung der nicht mehr aufschiebbaren Sanierungsarbeiten an der Steyregger Brücke erwirken konnte. "Ich bin sehr froh darüber, dass wir die Bauzeit beschleunigen konnten und der Verkehr pünktlich zu Schulbeginn wieder geregelt die Brücke passieren konnte", so LR Steinkellner. Auch die zweite Sanierungsphase soll so effektiv wie möglich durchgezogen werden und ausschließlich während der verkehrsberuhigten Sommermonate erfolgen.

Neben diesem Schritt wurden aber viele weitere gesetzt, um die Situation zu verbessern. So wurde unter anderem die Umsetzung von Schnellbuslinien vorgezogen und ein neuer Zug auf der Summerauerbahn eingeführt. Ein neu geschaffenes und regelmäßig tagendes Gremium bringt erstmals alle wichtigen Partner im Verkehr an einen Tisch. Bei diesen Verkehrsexpertentagungen wird das Wissen und Können aller Teilnehmer zur Verbesserung der Verkehrssituation gebündelt. Als stausenkende Maßnahme wurde des Weiteren auch noch die Schrankenöffnungszeit am Bahnübergang von der B 127 Rohrbacher Straße in die Obere Donaustraße ausgeweitet. Weiters war natürlich auch die Einigung zwischen dem Land Oberösterreich und der Stadt Linz über die Finanzierung der neuen Eisenbahnbrücke von besonderer Bedeutung für die künftige Weiterentwicklung der Verkehrssituation in Linz.

"Die umgesetzten Maßnahmen dienen alle entweder der direkten Staubekämpfung oder sollen klare Alternativen zum motorisierten Individualverkehr aufzeigen. Wir sind ständig bemüht, Verbesserungen für die Pendlerinnen und Pendler im Großraum Linz zu erwirken", betont LR Steinkellner abschließend.

Verkehrssicherheit

Mit bewusstseinsbildenden und verkehrstechnischen Maßnahmen werden diverse Sicherheitsakzente ganzjährig gesetzt. Während der Frühlingsmonate konnte etwa mit der Aktion ‚Gut trainiert und sicher starten‘ eine Sicherheitskampagne für Motorradfahrer gestartet werden. Die Aktion bot Motorradfahrer/innen im Zuge eines Sicherheitstrainings die optimale Unterstützung zur Vorbereitung auf die Motorradsaison. Darüber hinaus wurden an neuralgischen Unfallstrecken moderne Leitschienen mit Unterfahrschutz angebracht (BIKE-PROTECT). Diese sollen schwere Verletzungen bei Motorradunfällen verhindern. Die Förderungen für die etwa 1,5 Kilometer Leitschienen betragen jährlich etwa 100.000 Euro.

Der wichtigste Schritt im Bereich Verkehrssicherheit war in diesem Jahr das Erstellen des neuen Verkehrssicherheitsprogrammes für die Jahre 2016-2022. Im diesem Zeitraum soll die Anzahl der Verkehrstoten um 25 Prozent, die der Verletzten um 20 Prozent und der Unfälle um 10 Prozent reduziert werden "Das grundlegende und langfristige Ziel des Verkehrssicherheitsprogramms ist, dass kein Mensch mehr auf den Straßen sterben muss", betont LR Steinkellner. 118 konkrete Maßnahmen werden im Zuge des Verkehrssicherheitsprogrammes für die Sicherheit auf Oberösterreichs Straßen umgesetzt.

"Wir haben ein starkes Jahr 2016 hinter uns gebracht. Wichtige Projekte konnten vollendet und weitere auf den Weg gebracht werden. Das Ziel ist weiterhin die Verkehrs-Infrastruktur Oberösterreichs bestmöglich zu erhalten und zukunftsfähig auszubauen. Wir müssen die verschiedenen Mobilitätsformen geschickt miteinander verknüpfen, um den Nutzen für die Menschen zu erhöhen und die Leistungsfähigkeit unserer Verkehrsnetze auszubauen", erklärt Landesrat Steinkellner abschließend.


Quelle: Land Oberösterreich



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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