OÖ - „Zero Project“ als Brückenbauer zwischen Unternehmer/innen und Menschen mit Beeinträchtigung

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v.li: Mag.a Maria Sumereder (Geschäftsführerin Caritas Linz), Mag. Gerhard Breitenberger (Geschäftsführer des Diakoniewerks OÖ), Martin Essl (Initiator der Zero Project Unternehmensdialoge), Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer, Landesrätin Birgit Gerstorfer, Franz Kehrer (Direktor der Caritas in Oberösterreich)
Foto: Land OÖ/Schauer
06 Sep 15:53 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

Heute, Donnerstag, Nachmittag, findet in den Linzer Redoutensälen die von der Essl Foundation initiierte Veranstaltung „Zero Project Unternehmensdialog“ statt. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie erfolgreiche Integration von Menschen mit Behinderung aussehen kann, was ausschlaggebende Schlüsselfaktoren sind und welche unterstützenden Rahmenbedingungen und Vorteile es bringt. Zudem bietet der Zero Project Unternehmensdialog den Teilnehmer/innen eine Plattform, um das Matching von Firmen und passenden Mitarbeiter/innen zu besprechen und dabei neue Ideen zu entwickeln, zu diskutieren und umzusetzen.

„In einem Land der Möglichkeiten muss es auch ausreichend Chancen für Menschen mit Beeinträchtigung auf dem Arbeitsmarkt geben. Sowohl im Teilzeit- als auch im Vollzeitbereich stehen noch viele Potentiale offen. Das Zero Project will heute eine Brücke bauen – zwischen Unternehmer/innen und Betroffenen. Als Land Oberösterreich wollen wir mit gutem Beispiel voran gehen und beschäftigen aktuell im Landesdienst um 40 Prozent mehr Menschen mit Behinderungen als gesetzlich vorgeschrieben“, so Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer.

„Durch die Integration von Menschen mit Beeinträchtigung am Arbeitsmarkt entstehen Vorteile für den Einzelnen und die Betriebe. Ich verfolge das strategische Ziel, den Anteil an integrativen Beschäftigungsformen in den oberösterreichischen Unternehmen deutlich zu erhöhen. Dafür ist eine enge Zusammenarbeit mit den Unternehmerinnen und Unternehmern notwendig. Das Zero Project bietet dafür die ideale Plattform“, erläutert Birgit Gerstorfer, die im Sozialressort für Arbeit und Beschäftigungsangebote nach dem Oberösterreichischen Chancengleichheitsgesetz zuständig ist.

Große ungenützte Potenziale für die Wirtschaft

15 Prozent der Bevölkerung und damit auch 15 Prozent der Kund/innen der Unternehmen haben eine Behinderung. Dieses große wirtschaftliche Potenzial bleibt bislang durch Skepsis oder Unsicherheit häufig ungenützt. Beschäftigung von Menschen mit Behinderung wird derzeit noch hauptsächlich als Sozialprojekt und viel zu wenig als wirtschaftliches Anliegen verstanden. Chancen für Recruiting, Betriebsklima oder die Erschließung neuer Kundengruppen bleiben zurzeit weitgehend ungenutzt.

„Es ist unser Ziel, allen Menschen mit Behinderung die Möglichkeit zu geben, durch eigene Arbeit, die auf ihre individuellen Fähigkeiten abgestimmt ist, ihr Einkommen zu verdienen. Dadurch erfahren sie Anerkennung und das Gefühl, gebraucht zu werden, was sich positiv auf ihr Selbstbewusstsein auswirkt. Aus meiner jahrelangen Erfahrung als Unternehmer weiß ich, dass diese Menschen sich auch durch vorbildliches Engagement, hohe Motivation und Loyalität auszeichnen“, sagt Martin Essl, Initiator der Zero Project Unternehmensdialoge.

Eine Win-Win-Win-Situation

Durch die Integration von Menschen mit Behinderung am Arbeitsmarkt entsteht eine klassische Win-Win-Win-Situation für die Gesellschaft, das Unternehmen und den Einzelnen. Um für die Unternehmen die Einstellung von Mitarbeiter/innen mit Behinderung so einfach wie möglich zu gestalten und etwaige Bedenken auszuräumen, bietet das Zero Project Netzwerk das erforderliche Know-how.

Franz Kehrer, Direktor der Caritas in Oberösterreich, dazu: „Aus unserer langjährigen Erfahrung in der Ausbildung und Integration von Menschen mit Beeinträchtigungen in die Arbeitswelt wissen wir, dass es funktioniert und ein Gewinn für alle Seiten ist. Das Erfolgsrezept: praxisnahe Ausbildung und maßgeschneiderte individuelle Begleitung der Menschen mit Beeinträchtigungen und Unternehmen von unserer Seite. So bekommen die Unternehmen dringend benötigte und hoch motivierte Nachwuchskräfte und Mitarbeiter/innen.“

„Das Diakoniewerk OÖ hat bereits seit acht Jahren Erfahrung in der integrativen Beschäftigung und arbeitet dabei mit rund 17 Kooperationsbetrieben zusammen. Für Menschen mit Behinderung, die die Anforderungen für die integrative Beschäftigung erfüllen, ist es eine Bereicherung in der Angebotsvielfalt. Dennoch ist der Sprung auf den 1. Arbeitsmarkt, den sich manche wünschen, oft nicht erreichbar. Dabei lohnt es sich für beide Seiten, denn auch Betriebe profitieren von der Zusammenarbeit“, ergänzt Mag. Gerhard Breitenberger, Geschäftsführer des Diakoniewerks OÖ.

Über „Zero Project“:

Das Zero Project ist eine Initiative der Essl Foundation, die sich weltweit für die Umsetzung der UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderung engagiert. „Zero“ steht dabei für eine Welt ohne Barrieren. Als Plattform analysiert und verbreitet das Zero Project vorbildliche Lösungen, die die tägliche Lebenssituation von Menschen mit Behinderung verbessern und ihre gesetzlichen Rechte stärken. In Zusammenarbeit mit über 4.000 Expert/innen aus 180 Ländern werden jedes Jahr Best-Practice-Beispiele identifiziert, im Zero Project Report veröffentlicht und auf der Zero Project Conference vorgestellt.


Quelle: Land Oberösterreich



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