OÖ - Waldarbeit – Vorsicht, Lebensgefahr!

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Foto: Landwirtschaftskammer Oberösterreich
24 Jul 12:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

Im vergangenen Jahr verzeichneten AUVA und SVB 309 Unfälle bei Waldarbeiten in Oberösterreich. Drei davon waren tödlich. Waldarbeit ist für Arbeiter aber auch Erholungssuchende eine oftmals unterschätzte Gefahr. Hauptunfallursache sind umstürzende Bäume, herabfallende Baumteile und Äste. Einschränkungen durch dauernde oder befristete Sperrgebiete müssen daher in Interesse der eigenen Sicherheit berücksichtigt werden.

Neben den gewohnten Waldpflegemaßnahmen, führen das massive Auftreten der Borkenkäfer, das Eschensterben und Windwürfe zu einer Intensivierung der Waldarbeit. Im Bauernwald wird praktisch während des gesamten Jahres gearbeitet. Fällungen von Bäumen und sonstige Waldarbeiten müssen konsequent durchgeführt werden, um den Wald gesund zu halten. Hinweisschilder dienen dazu, Waldbesucher vor den Gefahren der Waldarbeit zu schützen und den Bewirtschaftern einen reibungslosen Arbeitsablauf zu ermöglichen.

„Die oberösterreichischen Forstbetriebe und Waldbauern arbeiten intensiv daran, den Wald in einem möglichst gesunden Zustand zu erhalten. Diese Arbeiten sind oft gefährlich und anstrengend. Dies sollte den Erholungssuchenden beim Betreten des Waldes bewusst sein“, so Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich.

Hinweistafeln kennzeichnen Gefahrenbereiche

Werden Waldarbeiten durchgeführt, kann der betreffende Wald befristet gesperrt werden und darf von Unbefugten nicht betreten werden. Diese Sperren sind insbesondere dort vorgesehen, wo Holz gefällt und abtransportiert wird, bei Waldflächen, in denen Baumstämme in größerer Anzahl geworfen oder gebrochen wurden oder auch für Baustellen im Wald.

Befristete Sperren sind vom Waldeigentümer durch Hinweistafeln zu kennzeichnen. Diese sind an allen Stellen anzubringen, wo öffentliche Straßen und Wege, markierte Wege, Güterwege und Forststraßen sowie markierte Schirouten, -pisten und -loipen in die gesperrte Fläche führen oder an diese unmittelbar angrenzen. Die runde, gelbe Tafel mit dem weißen Balken in der Mitte hat in schwarzer Schrift "Forstliches Sperrgebiet Betreten verboten" zu enthalten. Im unteren Drittel der Tafel bzw. auf einer Zusatztafel sind Beginn und Ende der Sperre nach Tag, Monat und Jahr ersichtlich zu machen. In Fällen einer Gefahr durch Waldarbeit ist durch eine weitere Zusatztafel mit dem Wortlaut "Gefahr durch Waldarbeit" darauf hinzuweisen. Jeder Waldbesucher muss diese Hinweise und Einschränkungen beachten und befolgen.

Beabsichtigt der Waldeigentümer eine befristete Sperre für mehr als vier Monate, ist dafür eine behördliche Bewilligung erforderlich.

„Ich appelliere an alle Waldbesucher, die Gefahren durch die Waldarbeit ernst zu nehmen, Hinweistafeln zu beachten und gesperrte Waldflächen sowie Flächen, in denen Forstarbeiten zu hören sind, unbedingt zu meiden. Unachtsamkeit und falsche Neugier können tragisch enden. Außerdem sieht das Gesetz bei Nichtbeachtung auch Strafen vor“, so Franz Reisecker.

OÖ. Wald: Zahlen – Daten – Fakten

  • Waldfläche: 498.000 ha, das entspricht
    • 42 % der Landesfläche
    • ca. 1/8 der Gesamtwaldfläche des Bundesgebietes
  • In Oberösterreich gibt es rund 40.000 Waldbesitzer, wobei die meisten ihren Wald regelmäßig bewirtschaften
  • Besitzverhältnisse: 51 % der Waldfläche sind Klein- und Kleinstwald (unter 200 ha), 21 % im Besitz von Forstbetrieben (über 200 ha), 28 % im Besitz der Österreichischen Bundesforste AG
  • Holzvorrat: 163 Mio. Vorratsfestmetern (Vfm)
  • Jährlich eingeschlagene Holzmenge: 3,9 Mio. Vfm bzw. rund 3 Mio. Erntefestmeter (Holz, Äste etc. = Ernteverlust abgezogen; entspricht der Holzmenge, die weiterverarbeitet wird)
  • Anzahl Sägewerke: ca. 250
  • 82 % des Gesamtzuwachses sowie 71 % des Zuwachses aus dem Kleinwald werden genutzt
  • Nadelholzanteil von 65 %
  • Ist Wirtschaftsgrundlage für über 40.000 Waldbesitzer und Betriebe entlang der Wertschöpfungskette Holz
  • Sichert wichtige Arbeitsplätze: bietet fast 70.000 Menschen ein Einkommen in vielen Betrieben der oö. Forst- und Holzwirtschaft entlang der gesamten Wertschöpfungskette (z. B. Transporteure, Schlägerungsunternehmen, Werkstätten, etc.)

Quelle: Landwirtschaftskammer Oberösterreich



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