OÖ - LR Anschober: Chance durch Migration für Wirtschaft und Menschen: Ausbildung als Schlüssel.

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Mag.a Susanne Kunze (Direktorin der Schule für Sozialbetreuungsberufe Altenarbeit), Landesrat Rudi Anschober, Dr. Johann Stroblmair (Geschäftsführer Diakoniewerk Oberösterreich) und Dr. Heinz Thaler (Vorstand Diakoniewerk) mit Schülerinnen und Schülern (v.l.).
Foto: (c) Diakoniewerk
28 Sep 10:00 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

Besuch des Lehrgangs zur Berufsorientierung in sozialen Berufen beim Diakoniewerk Gallneukirchen

Integrations-Landesrat Rudi Anschober: „Durch die Fluchtbewegung nach Österreich entsteht auch die Chance, durch eine gute Arbeitsmarktintegration von Asylwerbenden in OÖ, jene Wirtschaftsspaten gut zu besetzen, für die nicht genügend inländische/ EU-Mitarbeiter/innen gefunden werden können. Aktuell sind hier die Beispiele Gastronomie oder Kranken- oder Altenpflege besonders hervorzuheben, wo Unternehmen und Einrichtungen immer weniger geeignetes und engagiertes Personal finden. Wenn wir hier mit einer guten Aus- und Weiterbildung von Migrant/innen ansetzen, entstehen neue Perspektiven für die Betroffenen ebenso wie für die heimische Wirtschaft und schlussendlich auch für die Versorgung, z.B. bedürftiger Menschen in Pflege. Der Orientierungslehrgang der Diakonie in Gallneukirchen ist ein tolles Projekt für beide Seiten, um Interesse und Eignung von Interessierten zu überprüfen – und gegebenenfalls Startpunkt für eine weitere Bildungs- und Berufskarriere in der sozialen Arbeit.“

Der zweisemestrige Orientierungslehrgang des Diakoniewerks in Gallneukirchen wird seit mehreren Jahren abgehalten, um jungen Menschen, die v.a. ein freiwilliges Jahr bei der Diakonie in OÖ machen (viele im Zuge eines europäischen Austausches), auch eine theoretische Basis mitzugeben. In diese bestehenden Lehrgänge wurden nun schon zum zweiten Mal auch zwölf Asylwerbende aus der Grundversorgung der Diakonie integriert, die Interesse an Sozialberufen zeigen.

LR Anschober hat die Teilnehmer/innen des Lehrgangs heute besucht, gemeinsam mit Schuldirektorin Susanne Kunze, Dr. Heinz Thaler und Dr. Johann Stroblmair vom Diakoniewerk OÖ.

Ziel des Lehrgangs ist es, die Basis der sozialen Arbeit, wie etwa Pädagogik oder Pflege, kennen zu lernen. Bei den teilnehmenden Asylwerbenden wird neben den Inhalten des Sozialen Unterrichts auch Deutsch vermittelt. Ergänzt wird der Unterricht noch durch ein Pflichtpraktikum, so sollen die Asylwerbenden einen umfassenden Eindruck von dem Berufsfeld bekommen.

Erfolg: Von den ersten zwölf Absolvent/innen im Schuljahr 2016/2017 haben sich vier für eine anschließende Ausbildung beworben, drei Teilnehmer/innen haben es geschafft und besuchen seit Herbst die Ausbildung zur/zum Fach-Sozialbetreuer/in Altenarbeit.

„Wir möchten Menschen auf der Flucht die Chance geben, auch im Sozialbereich ihre Kompetenzen zu zeigen. Der Lehrgang bietet die Möglichkeit, die Zeit des Wartens während des Asylverfahrens sinnvoll zu nutzen und sich aktiv zu integrieren. Dem Diakoniewerk ist es wichtig, speziell auf lange Sicht lösungsorientiert zu agieren“, ist Johann Stroblmair, Geschäftsführer des Diakoniewerk OÖ, vom Konzept überzeugt.

„Durch den gemeinsamen Besuch des Lehrgangs werden das gegenseitige Verständnis für die fremden Kulturen und das gemeinsame Zusammenleben in Österreich gefördert. Unsere Schule ist der ideale Ort, um Kontakte zu knüpfen und sich ein soziales Netzwerk aufzubauen“, ist Susanne Kunze, Direktorin der Schule für Sozialbetreuungsberufe überzeugt.

LR Anschober abschließend: „Auch bei diesem Projekt - wie z.B. auch bei Lehrstellen - behindert die Bundesregierung mit der Weigerung, auch für Asylwerbende wie bei allen anderen Kursteilnehmer/innen die Fahrtkosten zu tragen, die Umsetzung massiv. Man muss sich einmal vorstellen: da befinden sich 24 junge Menschen in einer gemeinsamen Ausbildung - von allen werden die Fahrtkosten getragen, nur für die Handvoll junger AsylwerberInnen nicht. Nur durch Spenden ist die Monatskarte um 70 Euro aus Linz finanzierbar. So gefährdet die Bundesregierung wertvolle Integration."


Quelle: Amt der Oö. Landesregierung



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