OÖ - Hausbau ist keine Glückssache

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Wirtschaftskammer Oberösterreich
02 Apr 18:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

LIM Hartl: Mit dem Fachmann Schritt für Schritt zum eigenen Haus

„Sein eigenes Haus baut man normalerweise nur einmal im Leben. Wer sich aber bei der Verwirklichung seines Lebenstraums nur auf sein Glück und die billigsten Bieter verlässt, für den gibt es oft ein böses und teures Erwachen“, weiß Baulandesinnungsmeister Norbert Hartl. Damit der Weg zu den eigenen vier Wänden keine endlose, Nerven und Geld kostende Geschichte wird, haben die oö. Baumeister rechtzeitig zum Start in die Bausaison zusammengestellt, was man beim Hausbauen besonders beachten soll.

1. Zunächst muss man sich über die eigenen Wünsche klar werden, die familiäre und finanzielle Situation und die Lebensplanung hinterfragen. Geklärt werden müssen weiters architektonische Präferenzen und Funktionalitäten. Entscheidend ist auch, ob man einen Massivbau, der über den Lebenszyklus eines Hauses gesehen oft günstiger kommt, oder lieber ein in der Anschaffung meist preiswerteres Fertigteilhaus will. Wichtig ist zudem beim Vergleich der verschiedenen Angebote, ob die Offerte denselben Leistungsumfang beinhalten. Manchmal sind wesentliche Elemente wie Wasseranschluss, Kanalisation, Fundamente, Keller etc. in den Offerten nicht berücksichtigt.

2. Auf dieser Grundlage kann man zur Grundstückssuche und Bauplanung übergehen. Parallel dazu sollte man gleich den erforderlichen Finanzierungsrahmen mit der Bank abklären und sich über eine mögliche Wohnbauförderung erkundigen. Für eine gesunde Finanzbasis gilt die Faustregel: mindestens ein Drittel Eigenkapital, besser mehr.

3. Mit diesen Voraussetzungen geht es an die eigentliche Planung und die Suche nach Partnern, mit denen man den Projektablauf festlegt. Dazu gehören eine möglichst exakte Kostenplanung sowie die Koordination der einzelnen Bauabschnitte, also vom Fundament über den Rohbau zur Dacheindeckung, von den Fassadenarbeiten zum Innenausbau. Tipp: Die ständige Überwachung und sorgfältige Kontrolle des Baufortschritts sollte man unbedingt erfahrenen Baumeistern überlassen. Diese fungieren als Schnittstelle aller ausführenden Firmen, was vor allem bei der Abnahme der einzelnen Arbeiten — Stichwort Gefahrenübergang — entscheidend ist.

Billig ist beim Bauen nicht immer günstig!

Wer mit Pfuschern arbeitet, zahlt am Ende häufig drauf. Für die Behebung von Mängeln muss man später tief in die eigene Tasche greifen. Gleiches gilt für die „oft als unschlagbar günstig angepriesenen“ Baufirmen aus dem Ausland, die oft ungeschulte und unbefugte Arbeiter beschäftigen. „Niemand denkt dran. Wenn nämlich diese Schwarzfirmen für Mängel zur Verantwortung gezogen werden sollen, sind sie meist nicht mehr greifbar. Das Ende vom Lied: Der Bauherr bleibt auf den Kosten sitzen und haftet oft auch noch dafür, wenn beim Pfusch Arbeitsunfälle passieren“, warnt Hartl.

Man spart in jedem Fall Geld und Nerven, wenn man auf gewerbeberechtigte Betriebe aus der Region setzt. Es empfiehlt sich weiters, darauf zu achten, ob eine Firma Referenzen vorweisen kann, wie lange sie schon am Markt ist und ob andere Bauherren gute Erfahrungen gemacht haben. „Schließlich ist der Hausbau für die meisten Menschen die größte Einzelinvestition. Hier vermeintlich zu sparen, kann am Ende ein teures Erwachen verursachen“, so Hartl.

Alle Fachbetriebe des Baugewerbes im Firmen A-Z der WKOÖ: www.wko.at/ooe/bau





Quelle: WKO Oberösterreich



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