OÖ: Ausbau des Akw Temelin immer unwahrscheinlicher

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10 Okt 14:28 2015 von Nicole Scharinger Print This Article

Auch die Blöcke 1 und 2 müssten laut Energie-LR Rudi Anschober stillgelegt werden - denn wirkliche Sicherheit für OÖ brächte nur ein Temelin außer Betrieb

OÖ/TSCHECHIEN. Vor genau fünfzehn Jahren hat das tschechische Staatsamt für Kernsicherheit die Inbetriebnahme des ersten Blocks des südböhmischen Atomkraftwerkes Temelin bewilligt. Aufgrund der häufigen Pannen fordert Umwelt- und Energie-Landesrat Rudi Anschober daher zum wiederholten Mal eine unabhängige Überprüfung der AKW-Blöcke in Temelin von internationalen ExpertInnen.
 
Schon neun AKW-Blöcke gingen in Deutschland vom Netz. Auch der Ausbau des AKW Temelin um zwei weitere Blöcke wird immer unwahrscheinlicher, nachdem das Tender-Verfahren letztes Jahr abgebrochen wurde, die Finanzierung nach wie vor offen ist und das Projekt völlig unfinanzierbar ist. „Die Atom-Lobby ist aber nach wie vor stark, es wird sich also am Beispiel des britischen AKW-Projekts Hinkley Point zeigen,  ob der EuGH eine rein juristische Entscheidung trifft und die von den Briten geplanten Subventionen für diese Uralttechnologie in der Höhe von 108 Milliarden Euro für wettbewerbswidrig erklärt. Damit wären sämtliche Neubau-Projekte in Europa vom Tisch“, so Anschober.
 
"Damit wäre auch eine ehrliche Energiewende in ganz Europa möglich. Denn schon jetzt zeigt sich, dass Uralttechnologien wie Atomkraft völlig unwirtschaftlich sind, auch aufgrund der durchgesetzten strengeren Sicherheitsauflagen. „Eine völlig unwirtschaftliche Hochrisikotechnologie künstlich am Leben zu erhalten, das ist völliger Unsinn! Damit muss Schluss sein, dies kann nicht die Zukunft der Energiepolitik in Europa werden! Im Zuge der von mir initiierten Allianz für den Europäischen Atomausstieg bündeln wir alle Kräfte, um gegen die Macht- und Wirtschaftsinteressen der Atom-Lobby gestärkt aufzutreten und um eine ehrliche Energiewende einzuleiten und der Atomkraft ein Ende zu setzen.“ Anschober bleibt daher bei seiner Hauptforderung Temelin 1 und 2 stillzulegen. „Wirkliche Sicherheit für Oberösterreich bringt nur ein Temelin außer Betrieb", mahnt der Landesrat abschließend.

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