Nutto und bretto — Vorsicht Verwechslungsgefahr

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Foto: Geld / Symbolbild
21 Apr 06:00 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

Trauner: Damit Arbeitnehmern netto mehr bleibt, endlich Faktor Arbeit entlasten statt gesetzliche Bruttomindestlohnerhöhung zu fordern

Die Betriebe und deren Mitarbeiter spüren es permanent — nach getaner Arbeit bleibt am Monatsende schlicht und einfach viel zu wenig netto im Geldbörsel übrig. Viele fragen sich, ob sich ehrliche Leistung in diesem Land überhaupt noch lohnt, zumal Sozialtransfers nirgendwo üppiger als bei uns fließen.

„Dass es sich hier um kein dumpfes Gefühl oder grundlose Jammerei, sondern um Fakten handelt, beweist ein brandaktueller OECD-Bericht: Österreich liegt hinsichtlich der Abgabenbelastung unter 35 Staaten auf Platz 6: 47,1 Prozent des Verdienstes müssen bei Staat und Sozialversicherung abgeliefert werden — OECD-Schnitt: 36 Prozent“, zitiert WKOÖ-Präsident Rudolf Trauner aus dem Industriestaaten-Vergleich. Die letzte Steuerreform hat also nur eine kleine Verschnaufpause gebracht. Die durchschnittliche Arbeitsstunde kostet bei uns 32,90 Euro ( 0,8 Prozent), womit wir ebenfalls um 28 Prozent über dem EU-Schnitt liegen. Das kostet Aufträge und fördert den Pfusch.

„Und was tun die Arbeitnehmervertreter? Sie fordern eine gesetzliche Bruttomindestlohnerhöhung auf 1.500 Euro und vergessen, dass nur 1.200 Euro beim Arbeitnehmer selbst ankommen, während der ganze Spaß dem Arbeitgeber 1.935 Euro kostet“, bemängelt WKOÖ-Präsident Trauner und fragt sich, was in aller Welt AK und ÖGB wirklich daran hindert, sich endlich gemeinsam mit der Wirtschaft für eine Senkung der Lohnnebenkosten und weitere Steuerentlastungen einzusetzen, um das zu erreichen, was die Menschen wirklich wollen. Nämlich höhere Nettolöhne!

Oder verwechselt da jemand absichtlich brutto und netto, um den Staat zu schonen und den Klas­senfeind in die Pfanne zu hauen? „Ich fordere mehr netto von brutto und eine deutliche Entlastung des Faktors Arbeit — sofern es auch morgen in Österreich genügend Unternehmer und damit Arbeitsplätze geben soll“, unterstreicht Trauner mit Vehemenz.




Quelle: WKO Oberösterreich



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