Niederösterreich: Türkischer Familienclan schmuggelte jährlich mindestens 18 Kilogramm Heroin/Kokain nach Österreich

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Foto: Drogen / Symbolbild
15 Mär 12:18 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Ein Türkischer Familienclan der über ca 10 Jahre mindesten 18 Kilogramm Heroin/Kokain pro Jahr nach Österreich schmuggelte ging dem Landeskriminalamt NÖ ins Netzt

Bereits seit dem Jahre 2012 führte das Landeskriminalamt NÖ, Ermittlungsbereich Suchtmittelkriminalität, gemeinsam mit dem Bundeskriminalamt, mit den Landeskriminalämtern Wien und Burgenland, dem Stadtpolizeikommando Wiener Neustadt und mit der Kriminaldienstgruppe der Polizeiinspektion Sollenau Ermittlungen gegen eine international tätige kurdische Tätergruppe, die Heroin und Kokain in großen Mengen von der Osttürkei (Heroin) bzw. Holland (Kokain) nach Österreich schmuggelte bzw. schmuggeln ließ. Aus verschiedensten Ermittlungsverfahren ergab sich der Verdacht, dass durch Mitglieder einer türkischen Familie Suchtmittel – insbesondere Heroin – in großem Stil von der Türkei über Italien nach Österreich bzw. auch in andere europäische Länder geschmuggelt und weiterverkauft wurden.

Der Verkauf des Suchtmittels in den Zielländern wurde offensichtlich über clanartige Familienstrukturen abgewickelt, die Weitergabe bzw. der Verkauf an Sub- und Enddealer erfolgte fast ausschließlich durch Familienmitglieder bzw. nähere Verwandte. Fast alle in Österreich bis dato festgestellten Familienmitglieder sind wegen Delikten nach dem Suchtmittelgesetz vorbestraft.

Nach umfangreichen und akribischen Ermittlungen konnten Bedienstete des Landeskriminalamts NÖ, Ermittlungsbereich Suchtmittelkriminalität, nun insgesamt 14 Beschuldigte aus dem Raume Wiener Neustadt ausforschen:

11 Personen befinden sich in Haft, gegen 2 Personen bestehen europäische Haftbefehle, 1 Person wurde angezeigt. Im Zuge dieser Amtshandlung wurden außerdem 80 Personen als Abnehmer zum Sachverhalt vernommen und zum Großteil an die zuständigen Staatsanwaltschaften angezeigt.

Aufgrund umfassender Geständnisse kann davon ausgegangen werden, dass der Familienclan über einen Zeitraum von ca. 10 Jahren jährlich mindestens 18 Kilogramm Heroin/Kokain durch ihre Läufer an die Abnehmer verkaufte. Sie versorgten in den letzten Jahren den Großteil der Heroinkonsumenten im Raume Wiener Neustadt. Als Umschlagplatz diente ein Gemüsegeschäft in Wiener Neustadt.

Das Heroin war von mittlerer Straßenqualität, das Kokain von hoher Qualität.

Ferner konnten auch zahlreiche Western Union Überweisungen durch die Abnehmer in die Türkei im 6-stelligen Eurobereich festgestellt werden. Es wurden zahlreiche Personen wegen Geldwäsche zur Anzeige gebracht, die diesbezüglichen Erhebungen in der Türkei sind noch nicht abgeschlossen bzw. gestalten sich als schwierig.

Erhebungen bezüglich Schmugglerfahrten des Familienclans von Holland nach Österreich im Herbst 2016 sind ebenfalls noch nicht abgeschlossen.

Im Zuge der Erhebungen wurde auch bekannt, dass ein 23-jähriger türkischer Beschuldigter seine 23-jährige österreichische Lebensgefährtin und ebenfalls Beschuldigte mit Schlägen misshandelte und ihr einen Polster ins Gesicht drückte, wodurch sie zu ersticken drohte. Ein weiteres Mal fuhr die 23-Jährige über Anweisung ihres Lebensgefährten auf einen Feldweg in der Nähe von Eggendorf, Bezirk Wiener Neustadt, und wurde vom Lebensgefährten mit einem Gürtel mit dem Rücken so an einen Baum gefesselt, sodass sie ihren Angaben zu Folge kaum Luft bekam. Anschließend traktierte er sie mit einem Stock, indem er damit gegen ihre Unterschenkel schlug. Nach einiger Zeit befreite er sie von der Fesselung und sie setzten ihre Fahrt fort.

Die Erhebungen des Landeskriminalamtes NÖ, Ermittlungsbereich Suchtmittelkriminalität, sind noch nicht abgeschlossen und werden fortgeführt.


Quelle: LPD Niederösterreich



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