Neun Maßnahmenschwerpunkte bei ,,Sicher im Verkehr..

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LMZ/Otto Wieser
19 Jän 11:18 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

Mayr: Mit Verkehrssicherheitsprogramm soll sich bis 2025 die Zahl der Unfälle im Bundesland Salzburg um zehn Prozent verringern

Gemeinsam mit seinen Partnern will das Land Salzburg den Straßenverkehr im Bundesland Salzburg noch sicherer machen. "Es ist mir sehr wichtig, das Verkehrssicherheitsprogramm 'Sicher im Verkehr 2017 bis 2025' vorliegen zu haben, das die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen im Verkehr aufnimmt und zur Unterstützung und Sensibilisierung der Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer beiträgt. Dass dieser Ansatz funktioniert, spiegelt sich in den sinkenden Zahlen der Unfälle mit Personenschaden bei stetig steigenden Verkehrszahlen wider. Gemeinsam mit unseren Partnern will das Land Salzburg den Straßenverkehr im Bundesland Salzburg noch sicherer machen", so Landesrat Hans Mayr heute, Donnerstag, 19. Jänner, in einem Informationsgespräch, bei dem das neue Verkehrssicherheitsprogramm "Sicher im Verkehr 2017 bis 2025" vorgestellt wurde.

Sicher im Verkehr 2017 bis 2025

Das neue Verkehrssicherheitsprogramm "Sicher im Verkehr 2017 bis 2025" gibt die Strategie vor und enthält Maßnahmen für unterschiedliche Bereiche der Verkehrssicherheit. Jährlich werden im Steuerungsgremium die Maßnahmen angepasst. Durch die Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern sollen die Menschen in diesem Land sicher unterwegs sein können und auch ihren Beitrag für kooperatives Verhalten im Verkehr leisten. Bis 2025 soll die Zahl der Unfälle um zehn Prozent im Bundesland Salzburg verringert werden. Das langfristige Ziel der Verkehrssicherheit in Salzburg ist die "Vision Zero", also null Verkehrstote.

Weniger Unfälle und Verkehrstote

Seit 2002 sind Salzburgs Straßen sicherer geworden: Trotz steigender Verkehrszahlen im Bundesland um rund zehn Prozent ist die Zahl der Unfälle seit 2007 deutlich rückläufig. Die Zahl der Verkehrstoten ist noch viel deutlicher gesunken. "Im Land Salzburg ist Verkehrssicherheit seit vielen Jahren ein Gemeinschaftsprojekt von Verkehrspolitik, Behörden, Autofahrerklubs, Kuratorium für Verkehrssicherheit, Polizei und anderen Partnerinnen und Partnern, mit dem bis jetzt viel erreicht wurde. Das Ziel für die Jahre bis 2025 muss jedoch eine weitere Senkung der Unfallopferzahlen sein. Dafür müssen alle Instrumente von Bewusstseinsbildung über Optimierung der Ausbildung bis zur Verkehrsüberwachung eingesetzt werden", betonte der Leiter der Verkehrsabteilung Polizei Salzburg, Oberst Friedrich Schmidhuber.

Neun Maßnahmenschwerpunkte

Die Erhöhung der Sicherheit soll durch Maßnahmen in den Bereichen Mensch, Fahrzeug und Straße erreicht werden. Für das neue Verkehrssicherheitsprogramm sind die Inhalte und Schwerpunkte an die aktuellen Herausforderungen angepasst worden. Dabei wird der bewährte Weg einer koordinierten Vorgehensweise aller Akteure – Land und Stadt Salzburg, Polizei, ÖAMTC, ARBÖ, AUVA, Landesschulrat und KFV – weiter verfolgt. Wichtige Partner in Sachen Verkehrssicherheit sind auch die Gemeinden des Landes, zumal sich ein Großteil der Unfälle in den Ortsgebieten ereignet. Durch verantwortungsvolles Miteinander, geteilte Verantwortung und gemeinsames Handeln soll mehr Sicherheit geschaffen werden.

Verkehrserziehung wirkt

Partner ÖAMTC setzt auf Bewusstseinsbildung, Information und Training. Nach dem Motto "Von klein an sicher unterwegs" beginnt der ÖAMTC deshalb bereits im Kindergarten mit spielerischer Verkehrserziehung. An den altersgerechten Trainings beteiligen sich auch sämtliche Salzburger Volksschulen mit rund 5.500 Schülerinnen und Schülern pro Jahr. Für Jugendliche und Seniorinnen und Senioren bietet der ÖAMTC ebenfalls spezifische Programme an, etwa zum Thema "Ablenkung" oder "E-Bikes". Insgesamt beteiligen sich alljährlich mehr als 17.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene aktiv an den Verkehrssicherheitstrainings des ÖAMTC Salzburg. "Das sichere und richtige Verhalten im Straßenverkehr, egal ob als Fußgänger, Radfahrer oder Autolenker, kann man lernen. Deshalb engagiert sich der ÖAMTC mit großem Einsatz für die Verkehrserziehung in allen Altersgruppen. Dieser wirkungsvolle Mix aus bewusstseinsbildenden Maßnahmen trägt wesentlich zu mehr Verkehrssicherheit auf Salzburgs Straßen bei", ist ÖAMTC-Direktor Erich Lobensommer überzeugt. Das Land Salzburg unterstützt diese Verkehrssicherheitsaktionen finanziell.

Die neun Maßnahmenschwerpunkte werden von Arbeitsgruppenvorsitzenden koordiniert:

  • Verkehrssicherheit in Ortsgebieten (z.B. Gestaltung des Verkehrsraums, Schutzwegüberprüfung, Sicherheit bei Haltestellen, zielgerichtete Verkehrsüberwachung)
  • Ablenkung (z.B. Schwerpunktaktionen der Polizei, Bewusstseinsbildung)
  • Fahrradsicherheit (z.B. Infrastrukturverbesserung, Radabstellanlagen, Sicherheitsaktionen, Radwegweisung)
  • Mopedsicherheit (z.B. Fahrtechniktrainings, Mopedkontrollen, Workshops)
  • Motorradsicherheit (z.B. Geschwindigkeitskontrollen, Fahrtechniktrainings, Motorradüberprüfungen)
  • Fahrverhalten (z.B. Bewusstseinsbildung, geschwindigkeitsreduzierende Maßnahmen)
  • Fahrtauglichkeit (z.B. Risikoverhalten reduzieren, Verkehrsalternativen ermöglichen, Schwerpunktkontrollen)
  • Verkehrserziehung und Verkehrssicherheitsberatung (z.B. Scherpunktaktionen, schulische Verkehrserziehung beibehalten, Senioren-Beratung)
  • Infrastruktur (z.B. Sanierung von Unfallhäufungsstellen, Querungshilfen und Verkehrszeichen überprüfen)

Ablenkung ist derzeit Unfallursache Nummer eins

Martin Pfanner vom Kuratorium für Verkehrssicherheit ist einer der Arbeitsgruppenvorsitzenden: "Um Unfälle in Zukunft weiter zu reduzieren, ist die konkrete Umsetzung von Maßnahmen besonders wichtig. Die im Verkehrssicherheitsprogramm angeführten Maßnahmen und die Installation von Arbeitsgruppen zu Themen, die mit hohem Unfallrisiko behaftet sind, setzen an den richtigen Stellen an. Insbesondere werden wir uns auch mit der aktuellen Hauptunfallursache Nummer eins beschäftigen – Ablenkung ist für mehr als ein Drittel aller Unfälle verantwortlich. Wir sind überzeugt, dass dieses Bündel von Aktivitäten der Erhöhung der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer dient. Vorbeugung wirkt", erklärte Pfanner.

Verkehrsüberwachung für mehr Sicherheit

Die gezielte Verkehrsüberwachung ist ein wesentlicher Beitrag zur Verkehrssicherheit. Mit zunehmendem Überwachungsdruck steigt die Regelakzeptanz. Besonders die Geschwindigkeit hat großen Einfluss auf das Unfallgeschehen: Viele Unfälle könnten verhindert werden, wenn die Tempo-Limits eingehalten würden. Die Gestaltung der Straße trägt ebenfalls wesentlich zum angepassten Geschwindigkeitsverhalten bei.

Bewusstseinsbildung

Das Land Salzburg investiert jährlich in Verkehrssicherheitsprojekte und Verkehrsinfrastruktur, damit die Menschen sicherer unterwegs sind. "Aber auch jede und jeder einzelne trägt mit dem eigenen Verhalten wie etwa durch Rücksichtnahme und Aufmerksamkeit zur Verkehrssicherheit bei. Um die 'Vision Zero' zu erreichen, ist die gesellschaftliche Unterstützung notwendig. Auch künftig wird es jedes Jahr in Salzburg eine Verkehrssicherheits-Kampagne geben, 2017 zum Thema Radfahren", so Verkehrsreferent Mayr.

Verkehrssicherheitsfonds unterstützt Verkehrssicherheit

Jährlich werden über den Salzburger Verkehrssicherheitsfonds, gespeist durch Gelder der Wunschkennzeichen, Sicherheitsaktivitäten mit rund 200.000 Euro unterstützt. 170119_60 (sm/jus)


Quelle: Land Salzburg



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