Neue Tätermasche bei Rip Deals: Tausche Geld gegen Papierschnipsel

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25 Jul 10:37 2014 von S. C. Print This Article

Bisher hatten die Täter immer Vorauszahlungen verlangt. Die neue Vorgehensweise beobachtet die Polizei etwa seit Ende letzten Jahres

LINZ. Etwas Neues haben sich die Täter bei sogenannten „Rip Deals" einfallen lassen. Sie verlangen bei den Geldgeschäften von den Opfern keine Vorauszahlungen mehr, sondern tauschen Geld gegen Papierschnipsel aus. Diese neue, gefinkelte Vorgehensweise beobachtet die Polizei seit Ende letzten Jahres.


Die potentiellen Opfer, vorwiegend Geschäftsleute, die einen Investor suchen, werden zwar nach wie vor zu einem ersten Treffen ins Ausland, vorwiegend Italien, bestellt. Allerdings wird kein Geldtausch und keine Vorauszahlung verlangt. Die Täter bestehen nur mehr darauf, ein bei Vertragsabschluss fällig werdende Provision oder erste Ratenzahlung  -  einen namhaften Geldbetrag - kurz vor dem Vertragsabschluss in bar besichtigen zu dürfen. Das Opfer muss das Geld auch nicht ins Ausland bringen, die Täter kommen in die Geschäftsräume oder auch in einen Tresor- oder Schließfachraum in der Bank des Opfers. Bei dieser "Besichtigung" tauschen sie dann unbemerkt das Geld gegen wertlose Papierschnipsel aus. Die Opfer bemerken den Betrug oft erst nach Tagen oder sogar Wochen.


In Wien konnten im April zwei Täter festgenommen werden, die schon 800.000 Euro ausgetauscht hatten. Was die Hintermänner aber nicht davon abhält, weiterzumachen. Allein im deutschen Sprachraum ist mit dieser Methode schon ein Schaden von mehr als zwei Millionen Euro verursacht worden. In Oberösterreich wurde im Juni ein Fall mit 370.000 Euro Schaden angezeigt. Ein Schaden von einer Million Euro konnte durch Intervention des LKA OÖ gerade noch verhindert werden.


Geschädigte Firmen scheuen sich aus diversen Gründen - Schwarzgeld oder Befürchtung von Imageverlust - Anzeige zu erstatten. Zur Ausforschung der Täter und zur Verhinderung weiterer Straftaten ist die Polizei aber darauf angewiesen, dass solche Taten angezeigt beziehungsweise laufende Anbahnungen umgehend gemeldet werden. Sämtliche Mitteilungen werden vertraulich behandelt.


Sachdienliche Hinweise bitte an das LKA OÖ, EB 05 Betrug



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