Neue LED-Beleuchtung für Wiens Straßen erhöht Verkehrssicherheit

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Symbolbild: ÖAMTC
29 Okt 04:00 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

Neue, bessere Lampen wirken sich im Kreuzungsbereich positiv aus

Knapp 50.000 der rund 154.000 Straßenleuchten in Wien sind sogenannte Seilhängeleuchten, die auf Seil- oder Drahtverspannungen über einer Fahrbahn montiert werden. Diese Leuchten prägen seit mehr als fünf Jahrzehnten das Stadtbild Wiens. Jetzt haben die konventionellen Leuchten ausgedient und werden durch energieeffiziente LED-Leuchten ersetzt. Der ÖAMTC hat gemeinsam mit der Magistratsabteilung 33 – WIEN LEUCHTET – und Neurotraffic getestet, wie sich Autofahrer bei einer Kreuzungsbeleuchtung mit dem gelben Licht der alten Natriumdampflampen im Vergleich zu LED-Beleuchtung in einer 30iger Zone verhalten. "Unser Versuch hat gezeigt, dass die Bereitschaft, einen Fußgänger queren zu lassen, mit der modernen LED-Beleuchtung im Kreuzungsbereich erhöht war und das Kfz deutlich öfter angehalten wurde, obwohl keine rechtliche Verpflichtung zum Anhalten bestanden hat. 85 Prozent der Lenker blieben für den Fußgänger stehen. Auch war das gefahrene Tempo jener Lenker, die nicht anhielten, im Kreuzungsbereich niedriger. Jene Testfahrer, die unter den konventionellen Lichtbedingungen nicht anhielten (80 Prozent), haben die Kreuzung deutlich rascher übersetzt", berichtet ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger. Die Seilhängeleuchten werden nun bis Ende 2020 von der MA 33 ausgetauscht.

Auch die subjektiven Eindrücke der Testpersonen bestätigen den positiven Effekt der neuen Beleuchtung. Die Teilnehmer mussten mit einem Auto an zwei aufeinanderfolgenden Tagen den gleichen Rundkurs mit zahlreichen Kreuzungen befahren, wobei sie nicht wussten, dass dazwischen die Leuchte an einer bestimmten Kreuzung ausgetauscht wurde. "Die meisten Teilnehmer haben danach angemerkt, dass sie am zweiten Tag – also bei neuer Beleuchtung – den Kreuzungsbereich besser einsehen und Fußgänger frühzeitig wahrnehmen konnten", so die ÖAMTC-Verkehrspsychologin.

Im Zeitraum von 2012 bis 2016 passierte österreichweit ein Viertel aller Unfälle mit Personenschaden bei Dämmerung, Dunkelheit und künstlicher Beleuchtung. In Wien verunglückten bei solchen Unfällen im Vorjahr 2.138 Menschen. Von diesen 1.588 Unfällen ereigneten sich 819 in Kreuzungsbereichen, das sind rund 52 Prozent. "Gerade der Kreuzungsbereich stellt im Straßenverkehr eine sehr komplexe und herausfordernde Situation dar, deshalb begrüßen wir jede Maßnahme, die hier die Sicherheit vor allem für ungeschützte Verkehrsteilnehmer erhöht. Je besser die Beleuchtung – und hier besonders die sogenannten Auftrittsflächen – und gleichmäßiger der gesamte Kreuzungsbereich ausgeleuchtet ist, desto früher können Verkehrsteilnehmer wahrgenommen und berücksichtigt werden", so Seidenberger.

Der Faktor Straßenbeleuchtung ist zwar wesentlich, aber nicht das einzige Mittel, mit dem Menschen sichtbarer werden. "Hinzu kommen funktionierende Beleuchtungen an Fahrzeugen sowie das Tragen heller Kleidung oder Accessoires, oder die Verwendung von reflektierenden Materialien an der Fußgänger- und Radfahrer-bekleidung. Wenn sich alle Verkehrsteilnehmer, vor allem bei Dämmerung und Dunkelheit, verstärkt an die Verkehrsregeln halten, sich zusätzlich als Fußgänger sichtbarer kleiden oder als Radfahrer auf ihre korrekte funktionierende Fahrzeug-beleuchtung achten, könnten viele Unfälle vermieden werden", appelliert die ÖAMTC-Verkehrspsychologin.


Quelle: ÖAMTC



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