NÖ Feuerwehren beenden Katastropheneinsatz in Bosnien

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08 Jun 00:45 2014 von Oswald Schwarzl Print This Article

Nach 22 Tagen körperlicher und technischer Höchstleistungen im bosnischen Überschwemmungsgebiet, kehren heute Abend die letzten Feuerwehrleute aus Niederösterreich wieder in ihre Heimat zurück

Tulln.Vor allem die persönlichen Schicksale vieler Familien, die nicht nur das Dach über dem Kopf sondern auch ihr gesamtes Hab und Gut verloren haben, werden den Helfern lange in Erinnerung bleiben. Dennoch kehren die Feuerwehrleute mit dem Gefühl nach NÖ zurück, viel menschliches Leid abgewendet und noch größeren Schaden verhindert zu haben.

 


Am 16. Mai 2012 sind die ersten Hilfsmannschaften der NÖ Feuerwehren nach Bosnien abgerückt. Im Gepäck: Drei Hochleistungspumpen der Marke „SPA 900“, von der jede einzelne über eine Kapazität von 900.000 Liter Wasser pro Stunde verfügt. Diese Menge entspricht etwa 3000 Badewannenfüllungen. Gleichzeitig überstellten die NÖ Katastropheneinheiten auch mehrere Rettungsboote ins bosnische Krisengebiet, da nach ersten Meldungen noch Hunderte Menschen in ihren meterhoch überfluteten Häusern eingeschlossen waren.


 


Alleine in den ersten Tagen des Hilfseinsatzes konnten von den NÖ Feuerwehrleuten 255 Menschen aus dem meterhoch überfluteten Überschwemmungsgebiet gerettet werden. Darunter ein drei Monate altes Baby sowie viele alte und gebrechliche Personen. Nebenbei kümmerten sich die Helfer auch um in Ställen eingeschlossene Tiere. Dutzende Schweine, Kühe, Rinder, Ziegen und Schafen konnten noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden.


 


Nach den Evakuierungsmaßnahmen widmeten sich die Feuerwehreinheiten dem Kampf gegen die gigantischen Wassermassen in Orasje. Ziel war, den Wasserstand in den völlig überfluteten Ortschaften so rasch wie möglich abzusenken. Damit sollte verhindert werden, dass die Trinkwasserbrunnen zu lange mit kontaminierten Stoffen belastet werden. Zudem droht durch belastetes Wasser auch eine erhöhte Seuchengefahr.


 


Um der gepeinigten Bevölkerung von Orasje zu helfen, standen vom 16. Mai bis 6. Juni 200 NÖ Feuerwehrmitglieder im bosnischen Katastropheneinsatz. Insgesamt wurden 14.624 Arbeitsstunden aufgewendet, um Menschen zu retten und Wasser abzupumpen. Zwei Feuerwehrmänner opferten gar 14 Tage für den Hilfseinsatz in Bosnien. Ansonsten wurden die Mannschaften immer wieder ausgewechselt.


 


Immer wieder kam es in Orasje zu berührenden Szenen. Den Helfern aus NÖ, die zwar selbst für ihre und auch die Verpflegung der ausländischen Einsatzkräfte sorgten, wurden regelmäßig bosnische Leckerbissen kredenzt. Und dass, obwohl die Menschen in Orasje selbst kaum noch zu essen hatten.


 


NÖ Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner zeigt sich vor allem von der hohen Motivation seiner Mannschaft begeistert: „Die NÖ Feuerwehrmitglieder haben wieder einmal bewiesen, dass man sich zu 100 Prozent auf sie verlassen kann. Nicht nur im In-, sondern auch im Ausland. Das ist nicht zuletzt auch höchst professioneller Ausbildung und modernster technischer Ausrüstung zu verdanken.“



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