Mozarteum-Professor arbeitet an Methoden, den Tinnitus mit Klangsteinen zu heilen

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Foto: klangsteine.com
11 Aug 10:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

- Professor Klaus Fessmann untersucht seit mehr als 25 Jahren die wohltuende Wirkung von Steinklängen - Schwingungsübertragung vom Stein auf den Körper des Menschen fördert Gesundheit

Klaus Fessmann (67) ist Professor für Komposition am Mozarteum Salzburg sowie international anerkannter Pianist, Komponist, Autor und Klangkünstler. Sein besonderes Engagement gilt seit mehr als 25 Jahren außergewöhnlichen Steinen - sogenannten Klangsteinen. Die von ihm entwickelten Klangsteine verwendet er nicht nur für seine musikalischen Aktivitäten, für Konzerte und die Lehre, sondern empfiehlt sie, und das mit großem Erfolg auch in der Gesundheitsvorsorge, sowie bei der Behandlung von Tinnitus, Muskelverspannungen, Stoffwechsel- und Stressproblemen, Rheuma und anderen gesundheitlichen Beschwerden.

Der ideale Klangstein besteht aus Granit, Gabro oder Serpentinit, hat ein Gewicht von mindestens 30 Kilogramm und unterschiedliche Formen. „In die zuvor geformten und polierten Steinblöcke werden Lamellen geschnitten, die mit Bewegungen der Hände in Schwingung versetzt werden. So entstehen die unterschiedlichsten Vibrationen und Klänge", erklärt der renommierte deutsch-österreichische Klangforscher.

Im Rahmen seiner langjährigen musikalischen Arbeit mit den Steinen bemerkte Fessmann, der sich nie als Arzt oder Heiler sah, sondern immer als Musiker, Forscher und Wissensvermittler, die wohltuende Wirkung der speziellen Steinklänge und Schwingungen. Ein Schlüsselerlebnis war für Fessmann ein Konzert mit Klangsteinen im Jahr 1995 im Schloss Haigerloch im Schwäbischen Hechingen. „Nach dem Konzert kam ein Besucher und erklärte mir verwundert, dass sein Tinnitus verfolgen sein.“

Klangsteintherapie wird an der Geriatrie der Paracelsus Klinik Salzburg angeboten

Das Erfolgsrezept der positiven gesundheitlichen Effekte dürfte mit einer Resonanz- und Frequenzübertragung auf den menschlichen Körper zusammenhängen. „Geräusch und Klänge sind Schallwellen, also Schwingungen und übertragen somit Energie“, weiß Fessmann und ergänzt: „Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass Musik und Klänge unmittelbaren Einfluss auf Vorgänge im Körper haben. Atmung, Herzschlag und Bewegungen werden durch Geräusche, Klänge und Musik beeinflusst, und so lag es für mich immer nahe, Musik mit therapeutischer Zielsetzung anzuwenden.“

Am besten funktioniert der gesundheitliche Klangstein-Effekt bei der sogenannten Vibrationsbehandlung. Hierbei werden die Steinvibrationen, entweder durch direkte Berührung des Klangsteins, oder indirekt durch eine Steinplatte, auf der man liegt und die mit dem Klangstein verbunden ist auf den ganzen Körper übertragen. Diese Form der Behandlung wird seit einigen Jahren durch von Fessmann ausgebildeten Therapeutinnen und Therapeuten unter anderem in der geriatrischen Abteilung der Paracelsus Klinik Salzburg, dem Klinikum Coburg und diversen privaten Praxen erfolgreich praktiziert.

Fessmann hierzu: „Zum jetzigen Zeitpunkt verfügen wir über mehr als 5000 dokumentierte Behandlungen und können durch die standardisierten klinischen Dokumentationen belegen, dass Hören, Fühlen und eigenes Spielen der Klangsteine eine positive Wirkung auf den Körper, den Bewegungsapparat desselben und auch auf die seelische Verfassung hat.“


In Vorbereitung: Großes Tinnitus-Projekt in Berlin

Zurzeit ist Fessmann in Kooperation mit und auf Einladung vom Präsidenten der Berliner IB-Hochschule Professor Dr. Christian Trumpp mit der Entwicklung, Durchführung und Leitung eines großen Tinnitus-Projektes in Berlin beschäftigt. Der renommierte HNO-Arzt und Phoniater Dr. Ovidiu König, der in Berlin mehrere Ordinationen führt und Sänger und Sängerinnen aus der ganzen Welt behandelt, wird zusammen mit Fessmann und dem Mikrozirkulations-Spezialisten Dr. Rainer Klopp Patienten mit Klangsteinen therapieren. Die Behandlung der Patienten wird mit einem extra dafür von Hannes Fessmann (Sohn des Professors) entwickelten Klangstein durchgeführt. Die Vorgänge werden gemessen und dokumentiert, um die positive Wirkung der Klangsteine nachweisen zu können.

Die Hauptmotive von Fessmanns Arbeit liegen vor allem im Vorsatz und dem Wunsch, sein musikalisches Wissen weiterzugeben, sowie viele Menschen im therapeutischen Einsatz des Naturinstruments Klangstein auszubilden. Dazu bietet der Mozarteums-Professor regelmäßig Seminare und Weiterbildungen an. Aktuell sind bereits über 80 Therapeutinnen und Therapeuten in der Methode ausgebildet.



Über Klaus Fessmann

Klaus Fessmann (67), der seit seinem vierten Lebensjahr Klavier spielt, ist heute ein international anerkannter Pianist, Komponist, Autor und Klangkünstler. Sein Werk umfasst circa 150 Kompositionen für Klavier, Streichquartette, Ensemblestücke und inzwischen über 50 Werke für Klangstein, entweder solo oder mit anderen Instrumenten. Er hat mehrere Ensembles gegründet, so das Klangstein-Trio und das Laetare-Trio. Dazu kommen nahezu 900 musikalische Grafiken und aktuell sieben Bücher. 1997 wurde er an die Universität Mozarteum Salzburg berufen und lehrt dort als Professor das Fach Komposition. Fessmanns künstlerische Entwicklung ist geprägt von einer Begabung, die in den Grenzbereichen zwischen Musik, Bildender Kunst, Literatur, Bildhauerei und multimedialem Denken angesiedelt ist. Neben seiner Lehrtätigkeit tritt Fessmann mit seinen Klangsteinen, aus denen er mit seinen befeuchteten Händen faszinierende Klangfolgen hervorbringt, als Musiker auf.

Für seine künstlerisch-musikalischen Leistungen erhielt er 2012 den Künstlerpreis für Musik von der Sudetendeutschen Akademie für Wissenschaft und Künste. 2014 wurde er als ordentliches Mitglied in die Académie Européenne des Sciences des Lettres et des Arts in Paris aufgenommen. Für sein Projekt „ReSonanz&AkzepTanz“, ein sehr erfolgreiches Migrationskonzept, wurde er mit dem Echo-Klassik-Preis ausgezeichnet und für seine Arbeit mit den Klangsteinen 2015 mit dem renommierten Geologenpreis „Stein im Brett“ geehrt.


Quelle: Univ.Prof. Mag. Klaus Fessmann



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