Mag.a Daniela Graf-Zehetgruber: Eine Lobbyistin für die Tiere in Oberösterreich

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Foto: Land OÖ/Stinglmayr,
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13 Jun 21:00 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

Vor 12 Jahren entstand in Österreich eines der vorbildlichsten Tierschutzgesetze, das unter anderem die Einführung einer Tierschutzombudsperson in jedem Bundesland vorsah. Die Tierschutzombudsperson vertritt die Interessen des Tierschutzes und arbeitet weisungsfrei. Mit Frau Mag.a Daniela Graf-Zehetgruber ist seit dem 16. Mai 2017 eine ausgebildete Tierärztin und Praktikerin für diese verantwortungsvolle Aufgabe im Land Oberösterreich zuständig.

Die Zielsetzung des Tierschutzgesetzes ist der Schutz des Lebens und des
Wohlbefindens der Tiere. Der Tierschutzombudsfrau kommt dabei eine ganz
besondere Verantwortung zu: Sie hat die Interessen des Tierschutzes und der
Tiere zu vertreten. Dabei hat die Bewusstseinsbildung zu Themen des
Tierschutzes eine ganz besondere Bedeutung. Gleichzeitig tritt die
Tierschutzombudsfrau auch als Partei in tierschutzrechtlichen Verfahren auf.
Diese Parteienstellung berechtigt die Tierschutzombudsfrau, in Verfahrensakten
Einsicht zu nehmen und in diesem Zusammenhang einschlägige Auskünfte zu
verlangen. Die Behörden haben die Tierschutzombudsfrau bei der Ausübung
ihres Amtes zu unterstützen.

„Ich freue mich sehr, mit Frau Graf-Zehetgruber eine ausgewiesene Expertin
und langjährige Praktikerin an meiner Seite zu haben. Bereits die ersten
Arbeitstreffen haben mir gezeigt, dass sich unsere neue Tierschutzombudsfrau
neben ihrer fachlichen Expertise auch durch einen enormen Tatendrang und
viele neue Ideen auszeichnet. Sie ist eine echte Lobbyistin für den Tierschutz“

Landesrätin Birgit Gerstorfer
„Mein Leitziel ist es, ein fundiertes Wissen über den Tierschutz zu verbreiten
und die Rechte der Tiere zu vertreten. Mein Grundsatz lautet in dubio pro
animale, weil ich es grundsätzlich für geboten erachte, die Position des
Schwächeren zu unterstützen.“
Tierschutzombudsfrau Mag.a Daniela Graf-Zehetgruber

Aufgaben der Tierschutzombudsfrau
x Beratung über artgerechte Tierhaltung
x Parteistellung in Verfahren einnehmen und Vertretung der Interessen
der Tiere im Instanzenzug (einschließlich Landesverwaltungsgericht und
Gerichte). Dies bedeutet, dass die Tierschutzombudsfrau z.B. bei
Ermittlungen zum Tatbestand der Tierquälerei von den Justizbehörden
miteinbezogen und gehört werden muss. Sie kann eine Stellungnahme
abgeben.
x Bei einem vermuteten Verstoß gegen das Tierschutzgesetz wird dieser
Verdacht von der Tierschutzombudsfrau an die zuständigen Behörden
(zuständige Bezirksverwaltungsbehörden und Amtstierarzt)
weitergegeben.
x Das Bewusstsein für Tierschutz erhöhen, u.a. durch Abhalten von
Fachvorträgen oder durch Teilnahme an diversen Veranstaltungen
sowie eine enge Zusammenarbeit mit Tierschutzorganisationen.
x Tierschutzbildung u.a. in Schulen, Fachschulen mit den Schwerpunkten
Landwirtschaft, Tierpflege und anderen Berufsrichtungen, die mit Tieren
Umgang haben.
x Die Tierschutzombudsfrau ist Mitglied im Tierschutzrat, der für die
Weiterentwicklung des Tierschutzes als Beratungsgremium der
Bundesministerin tätig ist und u.a. Vorschläge und Entwürfe zu
Gesetzesänderungen des Tierschutzgesetzes zuständig ist.


Schwerpunkte der neuen Tierschutzombudsfrau
Für Mag.a Daniela Graf-Zehetgruber stehen die Themen Tierschutzbildung,
artgerechte Tierhaltung und der Dialog mit allen Partner/innen im Tierschutz
im Vordergrund: „Ich möchte vor allem Kinder und Jugendliche, aber auch
Erwachsene über einen korrekten Umgang mit Tieren und deren Bedürfnisse
informieren. Oft treten Tierschutzprobleme deswegen auf, weil es den
Halter/innen am notwendigen Wissen fehlt. Ganz besonders wichtig ist mir der
Dialog und Austausch mit allen Organisationen und Personen, die sich im
Tierschutz engagieren oder die im beruflichen Kontext immer wieder mit Fragen
des Tierschutzes konfrontiert sind. Neben den Tierschutzorganisationen sind
mir dabei Institutionen wie die Landwirtschaftskammer von besonderer
Bedeutung“, so die neue Tierschutzombudsfrau. "Seit Beginn meiner Tätigkeit
wurde ich mit verschiedensten tierschutzrelevanten Fragen konfrontiert. Ich
sehe diese erste Phase meiner Tätigkeit als Möglichkeit, die Knackpunkte im
Tierschutz kennen zu lernen, um dafür Impulse für meine geplante
Informations- und Präventionsarbeit zu erhalten. Gerade bin ich dabei, alle
relevanten Systempartner im Tierschutz kennen zu lernen und deren
Sichtweise, Erfahrungen und Bedürfnisse aufzunehmen. Auf diese
Erkenntnisse aufbauend werde ich meine Arbeitsschwerpunkte setzen.“

Appell zur Urlaubszeit
„Die Urlaubszeit beginnt, und viele Urlauber/innen zieht es in wärmere
Regionen. Dort sieht man leider häufig herumstreunende Hunde und Katzen.
Sehr oft möchte man diesen armen Tieren helfen und nimmt unüberlegt ein Tier
mit zu sich nach Hause. Doch zu Hause wird schnell klar, dass dieser neue
„Freund“ doch nicht so gut zu einem passt bzw. das Tier traumatisiert ist, da es
früher misshandelt wurde. Außerdem kann es einige Gefahren bergen, wie das
Einschleppen von Krankheiten, was hohe Tierarztkosten verursachen kann.
Dies hat zur Folge, dass diese Tiere schnell einem Tierheim übergeben
werden. Leider sind solche „Neuzugänge“ auch für die Tierheime
problematisch, insbesondere in Hinsicht auf ansteckende Erkrankungen. Um
keine unliebsamen Überraschungen zu erleben, lassen Sie sich im Urlaub nicht
aus Mitleid zu einer Mitnahme verführen", plädiert die Tierschutzombudsfrau im
Vorfeld der Sommerurlaubszeit.


Zur Person: Mag.med.vet. Daniela Graf-Zehetgruber


x Geboren 1976 in Grieskirchen - aufgewachsen in Wels
x 1995 - 2005 Studium der Veterinärmedizin in Wien
x Während meines Studiums Mitarbeit in einer
Kleintierpraxis
x 2005 Klinische Übungen in Edinburgh
x 2006 bis 2008 Mitarbeit in einer Pharmafirma
x Von 2008 bis 2017 familienbedingt Mitarbeit in der
Ordination für Allgemeinmedizin beim Ehemann
x Seit 16. Mai 2017 Oö Tierschutzombudsfrau

Kontakt Tierschutzombudsstelle des Landes Oberösterreich: 0732/7720-14280 [email protected]


Quelle: Amt der Oö. Landesregierung



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