Männer holen bei Lebenserwartung gegenüber Frauen in Salzburg leicht auf

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Symbolbild: Land Salzburg
04 Sep 14:00 2017 von Redaktion Wien Print This Article

Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bösartige Neubildungen sind nach wie vor die beiden häufigsten Todesursachen, führen jedoch seltener zum Ableben als noch vor zehn Jahren

(LK) Eine im Jahr 2016 neugeborene Salzburgerin kann bei gleichbleibenden Sterbewahrscheinlichkeiten wie in ihrem Geburtsjahr damit rechnen, durchschnittlich 84,6 Jahre alt zu werden. Ein gleichaltriger Salzburger hat mit 80,2 Jahren eine um rund vier Jahre kürzere Lebenserwartung. Zehn Jahre zuvor lag sie noch bei 83,8 beziehungsweise 77,7 Jahren. Der Abstand der Lebenserwartung zwischen Männern und Frauen hat sich also in diesem Zeitraum um etwa 1,5 Jahre reduziert.

Dies berichtete heute, Montag, 4. September, die Landesstatistik unter der Leitung von Gernot Filipp.

Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass die Lebenserwartungen noch weiter ansteigen werden und sich der Abstand der Lebenserwartung zwischen Männern und Frauen weiter verringern wird. Bis zum Jahr 2050 wird die Lebenserwartung auf 89,6 (Frauen) beziehungsweise 86,0 (Männer) geschätzt, die Differenz also dann 3,6 Jahre betragen.

Männer bei allen Todesursachengruppen stärker gefährdet als Frauen

Eine österreichweite Untersuchung der Differenz der Lebenserwartung von Männern und Frauen abhängig von der Todesursache ergab, dass von den auch österreichweit geltenden 4,8 Jahren Unterschied 1,5 Jahre auf bösartige Neubildungen und 1,1 Jahre auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen fallen. Das bedeutet, dass mehr als die Hälfte der Lebenserwartungsdifferenz dadurch zustande kommt, dass die Männer häufiger vorzeitig an Krebs und Herz-Kreislauf-Problemen sterben als Frauen. Auch in allen anderen Todesursachengruppen sind Männer stärker gefährdet als Frauen. So senken die Sterbefälle aufgrund von Verletzungen und Vergiftungen die Lebenserwartung der Männer gegenüber die der Frauen um 0,7 Jahre, bei den Krankheiten der Atmungsorgane und denen der Verdauungsorgane sind es jeweils 0,3 Jahre.

Zwei Drittel starben an Herz-Kreislauf-Krankheiten und bösartigen Neubildungen

4.490 Salzburgerinnen und Salzburger sind im Jahr 2016 verstorben. 37 Prozent davon erlagen Herz-Kreislauf-Krankheiten, 25,6 Prozent starben an bösartigen Neubildungen, 6,8 Prozent erlitten tödliche Verletzungen oder Vergiftungen, und bei 6,4 Prozent führten Krankheiten der Atmungsorgane zum Tod. Während bei den unter 40-Jährigen tödliche Verletzungen die Todesursache Nummer eins darstellten, war bei den 40- bis unter 80-Jährigen Krebs die häufigste Todesursache. Erst bei den 80-Jährigen und Älteren, die aber 55 Prozent aller Todesfälle betraf, waren Herz-Kreislauf-Probleme Hauptgrund für das Ableben.

Im Laufe der Jahre verschieben sich die Todesursachen deutlich

Um Aussagen darüber treffen zu können, wie sich die Todesursachen über die Jahre hinweg verändert haben, muss man zunächst den demografischen Aspekt der älter werdenden Bevölkerung herausrechnen. Das geschieht mithilfe einer sogenannten Standardbevölkerung, die über die Jahre hinweg unverändert bleibt und anhand der man über die Sterbewahrscheinlichkeiten der jeweiligen Jahre altersstandardisierte Raten, die sich dann vergleichen lassen, ermittelt.

So wären von dieser Standardbevölkerung von 100.000 Personen im Jahr 2015 884 Menschen verstorben. 2006 wären es noch 1.035 Sterbefälle gewesen, 1970 sogar 2.081 Sterbefälle. Herz-Kreislauf-Probleme sind zwar nach wie vor die häufigste Todesursache, führten über die Jahre aber immer seltener zum Tod. 1970 wären – wieder an der Standardbevölkerung gemessen – 51,4 Prozent verstorben, 2006 47,8 Prozent und 2016 nur noch 37,6 Prozent. Der Anteil an Todesfällen aufgrund von bösartigen Neubildungen stieg dagegen von 16,8 Prozent im Jahr 1970 auf 23,3 Prozent im Jahr 2006 und hat im Jahr 2016 mit 25 Prozent einen neuen Spitzenwert erreicht. Deutlich zugenommen hat beispielsweise auch der Anteil an Todesfällen aufgrund von psychischen Krankheiten, darunter vor allem Demenz (von 0,2 Prozent im Jahr 1970 auf 2,9 Prozent im Jahr 2016) und Alkoholstörungen (von 0,1 auf 0,5 Prozent), und aufgrund von Krankheiten des Nervensystems, darunter Morbus Parkinson (von 0,2 auf 1,2 Prozent) und Alzheimer (von 0,4 auf 1,0 Prozent).

Weitere interessante Auswertungen zur Bevölkerungsentwicklung im Land Salzburg können im jährlich erscheinenden Bericht "Bevölkerung Land Salzburg, Stand und Entwicklung 2016" nachgeschlagen werden.


Quelle: Land Salzburg



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