MAK-Schindler-Stipendien für das Studienjahr 2017/2018 vergeben

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MAK-Schindler-Stipendien für das Studienjahr 2017/2018 vergeben
Foto: MAK/Mona Heiß
26 Mai 15:00 2017 von OTS Print This Article

Wien (OTS) - Bereits zum 22. Mal kürte eine internationale Jury am 22. Mai 2017 die GewinnerInnen des internationalen MAK-Schindler-StipendiatInnenprogramms (Artists and Architects-in-Residence Programm), das vom Bundeskanzleramt Österreich, Sektion II: Kunst und Kultur, in Zusammenarbeit mit dem MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst ausgelobt wird. Unter 245 Einreichungen aus 40 Nationen entschied sich die Jury einstimmig für sechs Projekte sowie drei Ersatzprojekte. Die StipendiatInnen erhalten im Studienjahr 2017/2018 einen sechsmonatigen Aufenthalt in den Pearl M. Mackey Apartments von Rudolph M. Schindler, einem der Standorte des MAK Center for Art and Architecture in Los Angeles, um ihre eingereichten Arbeiten zu realisieren.

Die Stipendien richten sich an freischaffende KünstlerInnen, ArchitekturstudentInnen (2. Studienabschnitt) und DiplomabsolventInnen der Studienrichtung Architektur unmittelbar nach dem Studienabschluss. Sie werden für eigenständige Projekte vergeben, die die Beziehung zwischen Kunst und Architektur thematisieren und untersuchen. Im Fokus steht vor allem die Auseinandersetzung mit dem Ort des Stipendienaufenthalts, Los Angeles: die Stadt hat sich zu einem Zentrum des kritischen künstlerischen, architektonischen und urban-theoretischen Schaffens entwickelt. Die StipendiatInnen sollen die vielschichtigen Facetten des Lebens in der Stadt aufgreifen und in ihren Projekten reflektieren.

Zweimal jährlich, im März und im September, präsentiert das MAK Center die vor Ort entwickelten Projekte im Rahmen der "Final Projects"-Ausstellungen. Die Dokumentation der Arbeiten wird katalogisiert und verbleibt im Archiv des MAK Center, dessen Online-Version unter MAKcenterarchive.org abrufbar ist.

„Mit unseren MAK-Schindler-Stipendien können junge Künstlerinnen und Künstler sechs Monate in der Kunstmetropole Los Angeles arbeiten und sich vernetzen. Bisher haben 226 Stipendiatinnen und Stipendiaten an dem Programm teilgenommen, was mich besonders stolz macht. Ich bin der Überzeugung, dass Auslandsaufenthalte wie diese eine enorme Chance darstellen. Sechs Monate ohne Druck, frei und kreativ an Ideen und Projekten zu arbeiten, das ist im späteren Berufsleben kaum mehr möglich. Der Weg von Wien in die Kings Road in Los Angeles ist eine Challenge, aber auch eine großartige Möglichkeit, erste internationale Erfahrungen zu sammeln“, so Kulturminister Thomas Drozda.

Die internationale Jury, bestehend aus Christian Kühn (Architekt und Dekan, Institut für Architektur und Entwerfen, TU Wien), Chus Martínez (Kuratorin und Leitung, Institut Kunst, Fachhochschule Nordwestschweiz – Hochschule für Gestaltung und Kunst, Basel), Florian Pumhösl (Künstler, Wien), Kolja Reichert (Kunstkritiker, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurt/Main) und Christoph Thun-Hohenstein (Generaldirektor und wissenschaftlicher Geschäftsführer, MAK), prämierte die Projekte folgender ArchitektInnen und KünstlerInnen:

Kategorie Architektur:

2. Oktober 2017 – 16. März 2018: Alejandra Avalos, Guillermo Acosta und Alan Rios (Mexiko

2. April – 14. September 2018: Noemi Polo (Italien)

Kategorie Bildende Kunst:

2. Oktober 2017 – 16. März 2018: Flora Hauser (Österreich) Baptist Penetticobra (Frankreich)

2. April – 14. September 2018: Gerry Bibby (Australien) Aleksandra Domanovi? (Slowenien)

Ersatz Kategorie Architektur: Christina Jauernik und Nora Amélie Sahr (Österreich/Luxemburg)

Ersatz Kategorie Bildende Kunst: Julia Curylo (Polen) Misha Stroj und Giulia Gabrielli (Slowenien/Italien)

Statement der Jury:

Von 245 eingereichten Projekten aus 40 Ländern wurden einstimmig zwei Projekte aus dem Bereich Architektur und vier Projekte aus dem Bereich Bildende Kunst sowie insgesamt drei Ersatzprojekte ausgewählt.

Die Entscheidung der diesjährigen Jury gründet sowohl auf der Qualität der von ambitionierter künstlerischer Praxis geprägten Arbeiten als auch auf dem Maß an Neugier, das eine qualitätsvolle Interaktion mit dem kulturellen Kontext von Los Angeles erlaubt; die aktuellen gestalterischen Fragestellungen, die das künftige Schaffen dieser Künstler und Künstlerinnen beeinflussen könnten, seien hier nur nebenbei erwähnt. Wir verweisen auf die Ambitioniertheit aller ausgewählten Projekte und die aufgeworfenen Fragen, die sich mit den Bedingungen des Artists and Architects-in-Residence Programms auseinandersetzen. Die Fragen erschließen formale und spekulative Ebenen, die dazu beitragen könnten, den Charakter des StipendiatInnenprogramms als einzigartige und in unserer Kulturlandschaft so dringend benötigte Gelegenheit zur Konzeption und Entwicklung von Projekten in einem internationalen Kontext zu bewahren.

Die ausgewählten Projekte im Bereich Architektur betonen die Bedeutung der vielen Ebenen und Lesarten, mit denen die Stadt und ihre einzelnen Elemente interpretiert werden; sie unterstreichen darüber hinaus die unterschiedliche Dynamik, die zwischen Individuen und ihrem situativen Architekturkontext aus einem interdisziplinären Ansatz heraus entstehen kann. Trotz der Verschiedenheit ihrer Formensprache beweisen die beiden Einreichungen, wie wichtig ein Nachdenken über mehrere mögliche Zukunftsentwürfe in der Architektur zur Formulierung eines neuen Gesellschaftsvertrages ist.


Quelle: OTS



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