Linz: LILO (S 5) beförderte 2017 mehr Fahrgäste denn je

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Linz
23 Jun 06:00 2018 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Über zwei Millionen Passagiere schätzten Fahrkomfort

Als bestfrequentierte Nebenbahn Oberösterreichs verzeichnete die Linzer Lokalbahn im Jahr 2017 wiederum ein Passagierplus. Mit 2,016 Millionen Fahrgästen waren um 13.000 Menschen mehr als 2016 mit den 14 klimatisierten Gelenktriebwagen der LILO unterwegs. 1987 beförderten die ab 1999 ausgemusterten Lokalbahn-Garnituren erst 750.000 Reisende. Alleine seit der Einbindung in den Linzer Hauptbahnhof im Jahr 2005 hat sich das Fahrgastaufkommen um ein Viertel (398.000) vergrößert. Zu diesem Erfolg trugen weiters die Errichtung neuer Bahnhöfe in Peuerbach und Neumarkt-Kallham, die Fahrplanverdichtung und die Integration als S 5 in das S-Bahn-Konzept des Landes Oberösterreich bei. Die Stadt Linz ist über ihre Unternehmensgruppe Linz Holding GmbH mit 54 Prozent Hauptaktionärin der LILO. Obwohl sich nur zwei Kilometer der 60 Kilometer langen Strecken nach Peuerbach und Neumarkt auf Stadtgebiet befinden, leistete die Stadt Linz erhebliche Beiträge für Investitionen und Betriebskosten. So steuerte Linz etwa 9,5 Millionen Euro zur 2003 abgeschlossenen Triebwagenerneuerung (Gesamtkosten: 36,5 Millionen Euro) bei. Das Land Oberösterreich und der Bund leisten nach wie vor Investitionsbeiträge. Die Betriebsführung erfolgt durch die Firma Stern & Hafferl, die mit 35 Prozent am Unternehmen beteiligt ist. Der Rest befindet sich primär im Besitz von Anrainergemeinden der Strecke. Von den 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sorgen 30 für die Erhaltung der Infrastruktur.

Bilanzgewinn von 1,6 Millionen Euro im Jahr 2017

Im Jahr 2017 verbuchte die LILO einen Bilanzgewinn von zirka 1,6 Millionen Euro. Dieser Wert setzt sich aus einem Gewinnvortrag (1,2 Millionen Euro) und dem Jahresüberschuss (0,4 Millionen Euro) zusammen. Das Eigenkapital des schuldenfreien Unternehmens beträgt 5,7 Millionen Euro. Zusammen mit den Investitionszuschüssen aus öffentlichen Mitteln (54,9 Millionen Euro) wird der Wert des Anlagevermögens (55,7 Millionen Euro) klar übertroffen. Mit 109 Prozent wird die Vorgabe der „Goldenen Bilanzregel“, langfristiges Vermögen auch langfristig zu finanzieren, mehr als erfüllt.

Das Anlagevermögen setzt sich aus Aufwendungen für die Infrastruktur und aus dem Fuhrpark (14 Gelenktriebwagen) zusammen. Die Niederflur-Triebwagen mit 122 Sitzplätzen, 102 Stehplätzen und 16 Klappsitzen fahren auf der LILO-Strecke mit 750 Volt Gleichspannung und im Bereich des Linzer Hauptbahnhofes mit den im ÖBB-Netz üblichen 15.000 Volt Wechselspannung.

Bund und Land finanzieren Investitionen 2018

Für 2018 plant die LILO ein Investitionsvolumen von zirka 5,4 Millionen Euro, das Land und Bund jeweils zur Hälfte finanzieren. Davon dienen 3,6 Millionen Euro für die Verbesserung des Schienenweges und 1,7 Millionen Euro für Instandhaltungsarbeiten.

Zugleitsystem mit Satellitennavigation

Bei der Sicherheitstechnik setzt die LILO auf das Satellitennavigationssystem GPS. Die Position der Fahrzeuge wird mit einer Genauigkeit von einigen Metern erfasst und per Datenfunk an den Rechner der Betriebsleitzentrale im Bahnhof Eferding übertragen. Ist die Strecke frei, erhält der Triebwagenführer ein Signal. Auch das Haltesignal kommt per Funk. Erfolgt keine Reaktion, leitet das System eine Zwangsbremsung ein. Technische Detailaspekte des Zugleitsystems waren Themen mehrerer Diplomarbeiten von Studierenden der Welser Fachhochschule für Automatisierungstechnik.

Längerfristiges Ziel: Einbindung der Aschacher Bahn

In der 2017 erschienenen Broschüre „Zukunft 20.20 der LILO“ zeigt das Unternehmen Möglichkeiten zur Verbesserung und Beschleunigung des erfolgreichen Nahverkehrsträgers auf. Dabei geht es vor allem um die Verbindung und Elektrifizierung der acht Kilometer langen Aschacher Bahn der ÖBB mit dem Eferdinger LILO-Bahnhof und die Adaptierung des Bahnhofes Eferding. Diese Vorhaben kosten etwa 15 Millionen Euro. Auf der angestammten Strecke wäre bei einem Ausbau eine Verkürzung der Fahrzeit zwischen Linz und Eferding von 40 auf 30 Minuten möglich.


Quelle: Stadt Linz



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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