Linz: Der Höhenrausch ist zurück

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Foto: Höhenrausch 2018, OÖ Kulturquartier
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Kcho (CU): El Pensador, 2013
Foto: Otto Saxinger
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Alexander Ponomarev (UA/RS): The Flying Ship, 2018
Foto: Otto Saxinger
23 Mai 18:04 2018 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Nach einem Jahr Pause kehrt der HÖHENRAUSCH, das erfolgreiche Ausstellungsformat im OÖ Kulturquartier und über den Dächern von Linz zurück. Mehr als 40 internationale künstlerische Beiträge beschäftigen sich mit dem Element Wasser und seinen widersprüchlichen Qualitäten: Als Schönheit, als Nutzbringer, als Verderbnis, als Abgrenzung und somit ein Raum des Aufbruchs, des Austausches, der Überwindung und der Utopie, aber auch des Scheiterns.

Große künstlerische Projekte wurden für die Ausstellung produziert bzw. für die ganz speziellen räumlichen Bedingungen des HÖHENRAUSCHadaptiert. Der Rundweg wurde erneuert und führt vom OK über die Dachböden des Ursulinenhofs auf die Dächer. Die Ausstellung ist eine Mischung aus internationalen Topkünstlern und regionalen, prozesshaften Projekten, die zeigen, wie ambivalent der Weg über die Wassergrenze einerseits ist und wie sehr mit diesem Aufbruch andererseits eine Weitung des Blicks verbunden ist.

DIE PROJEKTE

Symbolhaft für den Aufbruch zum anderen Ufer steht das „Fliegende Schiff“ des russischen Künstlers Alexander Ponomarev. Er hat den Oberösterreich-Turm auf der raiffeisen kunst garage zu einem Masten umgebaut und auf Seilen ein über 20 Meter langes Schiff aus Stahl und Aluminium montiert, das – je nach Blickwinkel – in den Seilen hängt oder in der Luft schwebt.

Zu den weiteren Highlights zählt die Arbeit des portugiesisch-französischer Architekten und Künstlers Didier Faustino, der mit einer Welle aus Absperrgittern die Ambivalenz zwischen Begrenzung und Freiheit thematisiert. Die deutsche Künstlerin Marina Grcic bespielt den neu erschlossenen Dachboden der Ursulinenkirche mit einer beeindruckenden Audioinstallation mit Klangaufnahmen von der Donau. Der Kubaner KCHO besetzt mit einer archetypischen Figur aus mit einfachsten Mitteln zusammen gesetzen Fischerbooten das Dach des Passage Einkaufszentrums, eine Art Denker über die zerstörerische Kraft des Wassers.

Das Parkdeck 14 wurde als zentrale Aufenthaltszone völlig neu gestaltet: Andreas Strauss entwickelte mit seinem „Multispace“ aus flexibel einsetzbaren Containerrahmen eine zweistöckige überdachte Aufenthaltszone, die eine Gastronomie ebenso beherbergt wie eine „Hörkapsel“ des ORF musikprotokolls. Auf dem Parkdeck selber hat der Künstler Benjamin Bergmann eine skulpturale Brunnenanlage aus einem horizontal verzweigten Leitungssystem entwickelt. Direkt an der Kante zur Dametzstraße steht der alte „Gis Sender“, dessen Spitze 2012 abgebaut wurde und der für den heurigen Höhenrausch als „Aussichtsplattform“ und „Leuchtturm“ reaktiviert wurde.

Eine besonders eindrückliche Rauminstallation stehen am Ende des Rundgangs: Die koreanisch-deutsche Künstlerin Chiharu Shiota verwebt den großen Saal des OK über unzählige rote Fäden mit Bootsskulpturen zu einem betretbaren poetischen Bild.

Neben einer Vielzahl internationaler Projekte (mehr 40 KünstlerInnen) gibt es auch heuer wieder Kooperationen mit regionalen KünstlerInnen und PartnerInnen: Leo Schatzl präsentiert im voestalpine open space sein langjähriges, mit zahlreichen PartnerInnn der freien Szene und StudentInnen der Kunstuniversität Linz entwickeltes Projekt „Floating Village“. Prozesshaft wird die offene Raumstruktur besetzt und zu einem fluiden Zwischenraum, wenn Studierende darunter, auf einer Art Insel leben und arbeiten.

KÜNSTLERINNEN

Nelo Akamatsu (JP), Anton Ovidiu (RO/AT), Michael Aschauer (AT), Benjamin Bergmann (DE), Marie Cool (FR) & Fabio Balducci (IT), Joachim Eckl (AT), Jeannette Ehlers (DK), Didier Fiúza Faustino (PT/FR), Mehdi Ghadyanloo (IR), Tamara Grcic (DE), Heatherwick Studio (UK), Isaac Julien (UK), Ilya & Emilia Kabakov (RS/US), KCHO (CU), Nesrine Khodr (LB), Eva Koch (DK), Mischa Kuball (DE), Antti Laitinen (FI), Joong-Keun Lee (KR), Lukas Marxt (AT/DE), Mary Mattingly (US), Mohau Modisakeng (ZA), Tracey Moffatt (AU), Georg Nussbaumer (AT), Alexander Ponomarev (UA/RS), Khalil Rabah (PS), Hans Schabus (AT), Leo Schatzl (AT), Steinbrener/Dempf & Huber (AT), Chiharu Shiota (JP/DE), Roman Signer (CH), Simon Starling (UK), Andreas Strauss (AT), SWOON (US), THE PLAY (JP), Guido van der Werve (NL, DE), Zentrum für Politische Schönheit (DE),

ORF musikprotokoll im steirischen herbst (KuratorInnen: Susanna Niedermayr, Elke Tschaikner, Christian Scheib & Fränk Zimmer / Mit Musik von Angélica Castelló, Jana Winderen, Werner Dafeldecker & Lawrence English, Kaffe Matthews)

Studierende der Kunstuniversität Linz:Jacqueline Böhm, Sarah K. Eder, Stefanie Farkashazy, Eginhartz Kanter, Rebekka Hochreiter, David Kapl, Nina Kern, Alice Möschl, Anna Pech, Sarah Rinderer, Julien Segarra, Robinson Stärk, Matthias Tremmel, Dimitrios Vellis u.a.

Kuratorin WASSERKINO: Jasmin Mersmann (DE)

DONAUART

Der HÖHENRAUSCH ist Teil der DonauArt – ein Kulturprojekt, bei dem sich verschiedene Institutionen und künstlerische Positionen mit dem Donauraum und dem Thema Wasser auseinander setzen.

Die vielschichtige politisch-kulturelle Bedeutung des Donauraums und die hybride Struktur und Wirkung des Wassers generell waren der Ausgangspunkt für eine intensive künstlerische Auseinandersetzung. Die DonauArt fungiert als Dachmarke für 16 eigenständige Projekte, die sich inhaltlich alle entlang einer Wasserlinie zusammenfinden. Die Präsentationen sind vielfältig und reichen von Gruppenausstellungen über Einzelpräsentationen bis hin zu Vorträgen, Aktionen und Performances im öffentlichen Raum.

WIRTSCHAFTSPARTNER

„Die Kooperation mit Wirtschaftspartnern ist beim HÖHENRAUSCH mittlerweile gelebte Praxis. Trotzdem ist es nicht selbstverständlich, dass heimische Firmen auch Know How bei der Entwicklung einbringen und gemeinsam mit einem ausgezeichnetes Team und den Künstlern Projekte realisieren,“ zeigt sich auch Landeshauptmann Thomas Stelzer erfreut.

Neben den langjährigen Hauptsponsoren Raiffeisenlandesbank OÖ und voestalpine, die den HÖHENRAUSCH seit Jahren unterstützen und auch Infrastruktur zur Verfügung stellen haben heuer eine Reihe weiter innovativer Firmen ihre Kompetenz und Ihre Produkte eingebracht und z.B. das fliegende Schiff auch finanziell unterstützt:

Innovametall hat mit gemeinsam mit dem Künstler das Schiff konstruiert und in Niederkappel gefertigt. Die Firma Teufelberger hat die High-Tech Faserseile für das Schiff sowie für den Turm geliefert und Sicherheitsbekleidung für die Höhenarbeiter zur Verfügung gestellt.
Die Montage des neuen Gitterturmes sowie des Schiff wurde von der Firma des Bilfinger VAM durchgeführt. Weiters wurden von Bilfinger VAM alle Montageplatten und Spezialkonfektionen hergestellt.
Die Werbeagentur Lunik2 übernimmt den gesamten Kommunikationsauftritt des HÖHENRAUSCH 2018 inkl. des Sujets 2018, das gemeinsam mit dem Künstler Alexander Ponomarev entwickelt wurde.

FÜHRUNGEN und VERMITTLUNGSANGEBOTE

Das ambitionierte Kunstvermittlungsteam bietet neben Führungen für Erwachsene und Kinder auch Workshops und Ferienprogramme an. Für Blinde und Gehörlose gibt es eigene Führungstermine.

Allgemeine Führung: täglich 17.30 Uhr (ohne Anmeldung)

Kombiführung HÖHENRAUSCH und Mariendom: jeden Donnerstag und Samstag um 15.00 Uhr, Anmeldung über Domcenter

HÖHENRAUSCH für die ganze Familie
Die Mischung aus Kunst und Erlebnis macht den HÖHENRAUSCH besonders attraktiv für Familien. Spiel- und Workshop-Zonen ergänzen das Angebot, der ungewöhnliche Gastro-Hafen lädt zum Entspannen ein.

SUUUPER SONNTAG Jeden Sonntag-Nachmittag zwischen 14:00 und 17:00 Uhr, heißt es: Volle Kraft voraus! Kinder und Erwachsene stechen mit inspirierenden Ideen in See und verwirklichen ihre Einfälle. Das Programm richtet sich an Kinder von ca. 5 - 11 Jahren UND ihre Eltern.

FLASCHENPOST FÜR DICH! Kurze Flaschenpost-Nachrichten vermitteln kindgerecht die Inhalte der Kunstwerke und helfen beim selbständigen Entdecken.

WASSERLAUF & FLUSSWERKSTATT
Workshop Programm für Kindergruppen

Bei einer gemeinsamen Tour durch den HÖHENRAUSCH sammeln wir viele Eindrücke rund ums Wasser: In der Flusswerkstatt ist Teamwork gefragt. Für Kinder von 6 - 12 Jahren geeignet.

HÖHENRAUSCH 2018

Ausstellungsdauer:
24. Mai – 14. Oktober 2018

Öffnungszeiten:
täglich 10.00 – 20.30 Uhr

Info und Führungsanmeldung:
www.hoehenrausch.at

[email protected]


Quelle: OÖ Kulturquartier



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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