Linguist aus China gab Einblicke in asiatische Wirtschaftsphilosophie

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28 Aug 19:53 2014 von Oswald Schwarzl Print This Article

Mach die anderen reicher und Du wirst selbst reich bleiben

Wels. Der chinesische Linguist Xiaohu Feng hielt an der „Global Management Summer School“ des FH OÖ Campus in Steyr einen Gastvortrag vor US-amerikanischen Studierenden und gewährte spannende Einblicke in die asiatische Wirtschaftsphilosophie.


„Im heutigen Wirtschaftsleben gilt vielfach das Verdrängungsprinzip. Es wird mit allen Mitteln versucht, den Vorsprung auszubauen, den eigenen Vorteil zu maximieren. Und diese Philosophie ist zu hinterfragen“, sagt Professor Xiaohu Feng.


Der Linguist lehrt und forscht an der renommierten Pekinger „University of International Business und Economics (UIBE)“ und hielt kürzlich im Rahmen des FH OÖ-Exzellenzstipendiums des Landes Oberösterreich einen Gastvortrag an der Steyrer Fakultät für Management. Dabei sprach er vor Studierenden aus den USA über „Metaphern“ als Verkaufsinstrument und die signifikanten Unterschiede zwischen westlicher und asiatischer Wirtschaftsdenke.


Seine Philosophie: „Mach die anderen Völker reicher und du wirst selbst reich bleiben.“


Viele Manager müssten ihr Kirchturmdenken ablegen, teilen und damit die anderen (über)leben lassen. „Man wird stärker, indem man gibt und nicht nur nimmt“, ist der Chinese überzeugt. Passiert das nicht, werde das Wirtschaftssystem der ungleichen Verteilung wegen eines nicht allzu fernen Tages kollabieren. „In China streben wir daher nach Kooperationen und suchen die Harmonie. Wenn wir manchmal auch nur eine Scheinharmonie aufbauen können, ist diese noch immer besser, als sich gegenseitig zu vernichten“, erklärt Xiaohu Feng.


Apropos Kooperation: Professor Feng ist federführend an jenem Abkommen beteiligt, das die Fachhochschule Oberösterreich zu Beginn des Jahres mit der UIBE abgeschlossen hat. Dem Steyrer FH-Professor Andreas Zehetner vom Studiengang „Global Sales and Marketing“ wurde im Mai bereits eine Gastprofessur in Peking verliehen, im Frühjahr 2015 sollen die ersten Studierenden aus Oberösterreich ins Land der Mitte reisen.


 


Beijing-Humboldt-Forum im September


Schon früher, konkret von 18. bis 20. September 2014, wird auch unter Beteiligung der Steyrer Fakultät für Management das „Beijing-Humboldt-Forum“ stattfinden. Diese exzellent besetzte Wissenschaftsplattform strebt in Beijing eine ähnliche Positionierung wie das Weltwirtschaftsforum in Davos an und wird sich heuer mit dem wichtigen Thema „Green Economy“ auseinandersetzen. „Oberösterreichische Unternehmen mit Niederlassungen in Peking sind herzlich eingeladen, diese Netzwerkchance zu nutzen“, lädt Professor Feng interessierte Firmen ein.


 


„Für den Management-Campus Steyr ist es wichtig, internationale Kontakte auf wissenschaftlicher Ebene mit China langfristig auf- und auszubauen. Daher haben wir interessante Kooperationsprojekte mit UIBE und Professor Feng gestartet. Es ist toll, dass wir uns bei Summer Schools und anderen Gelegenheiten inhaltlich austauschen und diskutieren können. Somit bauen wir ganz konkret über Bildung und Wissenschaft Brücken zwischen unseren Kulturen“, berichtet Dekanin Dr. Margarethe Überwimmer.



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