Land Kärnten – ein Vorbildarbeitgeber für Menschen mit Behinderung

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Foto: Rollstuhl / Symbolbild
26 Sep 15:27 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

LH Kaiser: Kärnten bietet 1.065 behinderten Menschen einen Arbeitsplatz – LHStv.in Prettner fordert Anhebung der Ausgleichstaxe für „säumige“ Betriebe

Klagenfurt (LPD). „Das Land Kärnten schaut nicht weg, sondern im Gegenteil sehr genau hin, wenn es um Menschen mit Behinderung geht“, stellen Landeshauptmann Peter Kaiser und Sozialreferentin LHStv.in Beate Prettner fest. Fakt ist: Kärnten übererfüllt die gesetzliche Vorgabe, behinderte Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren, wie aus einer parlamentarischen Anfrage hervorgeht (und wie der „Kurier“ in seiner heutigen Ausgabe berichtet). „Wir liegen mit 73,5 Prozent über der Vorgabe“, betont Prettner. Die Bundesländer Salzburg, Tirol und Vorarlberg kommen hingegen dem Gesetz nicht nach – sie zahlen eine so genannte Ausgleichstaxe.

Das Gesetz sieht vor, dass jedes Unternehmen, das mehr als 25 Arbeitnehmer beschäftigt, mindestens einen Behinderten aufnehmen muss. Kärnten müsste demnach 614 behinderte Menschen einstellen. „Tatsächlich sind es 1065, also um 451 mehr“, zeigt sich Landeshauptmann Kaiser zufrieden. „Mustergültig voran geht hier das Amt der Kärntner Landesregierung – inklusive der acht Bezirkshauptmannschaften stehen 235 behinderte Menschen in Beschäftigung.“

Bedauerlich findet Prettner, dass österreichweit nach wie vor rund 69 Prozent der heimischen Unternehmen dieser Beschäftigungspflicht nicht nachkommen. „Sie bezahlen stattdessen die Ausgleichstaxe“, so Prettner. Die Sozialreferentin fordert deshalb unisono mit dem Landeshauptmann eine empfindliche Erhöhung der „Strafzahlung“ – derzeit liegt die Pönale zwischen 253 bis 377 Euro pro Person und Monat, gestaffelt nach Betriebsgröße.

Den Grund für eine finanzielle Umgehung des Gesetzes sieht Prettner darin, dass das Thema „Beschäftigung von Behinderten“ mit Barrieren verbunden sei. „Manche dieser Barrieren existieren allerdings nur im Kopf. Man muss den Betrieben die Scheu und die Angst nehmen. Betriebe müssen realisieren, dass die Beschäftigung von beeinträchtigten Menschen keine Belastung ist, sondern einen Mehrwert bedeutet – Mehrwert durch Vielfalt.“

Übrigens: Auch Kärntens größtes Unternehmen, die KABEG, ist diesbezüglich ein Musterunternehmen. Bei 8000 Beschäftigten müsste die KABEG laut Behinderteneinstellungsgesetz 306 betroffene Menschen einstellen. Tatsächlich sind es 454 – und das zur Zufriedenheit aller Beteiligten.


Quelle: Land Kärnten



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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