LR Steinkellner: Mobilität neu denken

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Oberösterreich
22 Jun 18:00 2018 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Infrastrukturressort setzt wichtige Akzente für zukunftsfähige Mobilitätslösungen

Der Verkehr hat in den Ballungszentren innerhalb der vergangenen Jahre stetig zugenommen und wird dies auch weiterhin tun. Prognosen zeigen, dass bis 2030 alleine im Linzer Ballungsraum rund 74.000 KFZ-Fahrten täglich hinzukommen werden. Um diese Entwicklungen zu justieren bedarf es in vielen Bereichen tatkräftiger Unterstützung. Der wichtigste davon ist zweifelsohne der Ausbau und die Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs. Daneben müssen aber auch besonders kognitive Effekte erzielt werden, um festgefahrene Mobilitäts-Gewohnheiten abändern zu können. Wichtige Projekte, welche hierfür unterstützend dienen, wurden vorgestellt, sind kurz vor der Realisierung oder in Ausarbeitung. Nachfolgend werden einige dieser wichtigen Instrumente zusammengefasst und erläutert.

Mobilitätsrechner:

Vor rund einem Jahr ging der oberösterreichische Mobilitätsrechner online (http://www.ooe-mobilitaetsrechner.at). Die Zielsetzungen dieses Instruments sind mannigfaltig. So ist der Mobilitätsrechner ein Informationsinstrument, das die Infrastruktureinrichtungen wie bspw. Kindergärten, Supermärkte, medizinische Einrichtungen, Ärzte oder Schulen in der Nähe des Wohnstandortes aufzeigt. Darüber hinaus erhält der Nutzer, die Nutzerin mit wenigen Klicks eine individuell zugeschnittene Analyse der persönlichen Mobilitätskosten. Der Mobilitätsrechner ist somit auch ein Beratungsinstrument, welches exakte Kosten und Einsparungspotentiale bspw. durch die Nutzung des ÖV aufzeigt. "Mit der Entwicklung des Mobilitätsrechners wurde ein innovatives Informations- und Beratungsinstrument entwickelt, welches das Bewusstsein für den bedeutenden Kostenfaktor Mobilität nachhaltig stärken soll", unterstreicht Steinkellner.

Mitfahrbörse:

Der aktuelle Besetzungsgrad einpendelnder PKW´s nach Linz liegt bei durchschnittlich 1,15 Personen pro Fahrzeug. Mit der Bildung von Fahrgemeinschaften könnte der durchschnittliche Besetzungsgrad erhöht werden. Daraus würden weiters Reisezeitverkürzung und positive ökologische Effekte resultieren. Um den Prozess zur Bildung von Fahrgemeinschaften nachhaltig zu fördern, entwickelt das Infrastrukturressort aktuell eine Kommunikationsplattform zur Gründung von Mitfahrbörsen in Form einer Handy-App. Eine effiziente Anwendung soll dazu beitragen, das Mobilitätsmanagement attraktiv und gemeinschaftlich zu strukturieren. Die Vorstellung der Applikation soll Ende Herbst 2018 erfolgen.

Regionale Mobilitätsmanager:

Der ländliche Raum, die Stadtumlandbereiche und kleinen Städte haben im Unterschied zu den großen Ballungszentren oft besondere infrastrukturelle Bedürfnisse. Geringe Einwohnerdichten und große Entfernungen zu Grundversorgungseinrichtungen sind die Regel. Regionales Mobilitätsmanagement ist in diesem Zusammenhang ein wichtiges Instrument zur Förderung der Nah-Mobilität. Noch in diesem Jahr sollen sogenannte regionale Mobilitätsmanager/innen seitens des Landes OÖ eingesetzt werden, um mit der Entwicklung spezifischer, regional abgestimmter Konzepte den Personenverkehr effizienter, umweltfreundlicher und somit auch nachhaltiger zu gestalten. Ebenfalls soll die Bewusstseinsbildung eine zentrale Aufgabe der Mobilitätsmanager sein, um den verantwortungsvollen Umgang mit Mobilität zu forcieren.

Mikro ÖV:

Mit zersiedelten Strukturen gehen auch hohe Kosten für eine funktionierende Infrastruktur einher, da längere Wegenetze erhalten werden müssen und ein effizienter, leistungsstarker, öffentlicher Verkehr an Komplexität gewinnt. Bei entsprechenden Voraussetzungen bietet die Förderung geeigneter Mikro-ÖV-Systeme einen gewinnbringenden Ansatz, um lokale Mobilitätsangebote zu ergänzen. Aktuell entwickelt das Infrastrukturressort geeignete Ansätze, welche die Bereiche Förderrichtlinien sowie rechtliche Voraussetzungen in Einklang bringt. "Mikro-ÖV-Systeme, die bedarfsbezogene regionale Mobilitätslücken füllen, können eine gute Alternative darstellen. Eine zielgerichtete und bedarfsbezogene Anwendung bedarf allerdings einer exakten Planung", betont Steinkellner.

Rad-Modell-Region:

2018 ist ein spannendes Jahr für die Fahrrad-Infrastruktur in Oberösterreich. Neben dem sich im Endstadium befindenden Bau der Radhauptroute Puchenau – Linz sowie dem diesjährigen Baubeginn der Radhauptroute Steyregg – Linz steht ein weiteres Rad-Projekt in den Startlöchern. Im Großraum Wels startet dieses Jahr das Pilotprojekt der 'FahrRad-Modellregion'. Durch gemeinsame und verstärkte Aktivitäten der beteiligten Gemeinden sollen die Chancen und Potenziale des Radverkehrs besser in der Bevölkerung wahrgenommen werden. Ziel ist es, mit zahlreichen Projekten und bewusstseinsbildenden Maßnahmen in einem Zeitraum von vorerst fünf Jahren den Radverkehrsanteil spürbar anzuheben.

"Mobilität neu zu denken ist ein langfristiger und dynamischer Prozess, der nicht von heute auf morgen umgesetzt werden kann. Mit dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs und den bewusstseinsbildenden Unterstützungsmaßnahmen bilden wir das Fundament, um den Prozess des 'bewussten mobilen Denkens' in Gang zu setzen", so Steinkellner abschließend.


Quelle: Land Oberösterreich



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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