LR Hiegelsberger: Pilzsporen aus Nordamerika setzen den Edelkrebsen zu - Oberösterreich verlängert Schutzprojekt
Der amerikanische Signalkrebs hält´s aus, der heimische Edelkrebs, der auf der roten Liste Österreich mittlerweile als „stark gefährdet“ eingestuft wird, nicht. Eine direkte Bekämpfung der aus Nordamerika eingeschleppte Krebspest ist seit 160 Jahren nicht möglich, es lassen sich nur indirekte und vorbeugende Maßnahmen ergreifen, um eine noch weitere Ausbreitung der Krankheit zu vermeiden. „Um die letzten noch verbliebenen Restbestände des Edelkrebse, der bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts die europäischen Gewässer dicht besiedelte, zu schützen, führen wir das Artenschutzprojekt in Oberösterreich fort. Wir setzen konkrete Maßnahmen, um die letzten Edelkrebs-Populationen zu stützen und den Genpool abzusichern“, gibt der für die Fischerei zuständige Landesrat Max Hiegelsberger bekannt.
Bisher wurden in etwa 35 Gewässern in Oberösterreich Edelkrebsvorkommen entdeckt und 14 neue Edelkrebsbestände ausgebracht. Langfristig soll die Etablierung und Absicherung von etwa 15 bis 20 selbsterhaltenden Edelkrebsvorkommen im Mühlviertel, im Alpenvorland und in den voralpinen und alpinen Seen in den Kalkalpen gelingen.
Der nächste, auf fünf Jahre ausgelegte Projektschritt der Abteilung Land- und Forstwirtschaft des Landes Oberösterreich sieht nachstehende Einzelmaßnahmen vor:
- Bestandserhebungen in gemeldeten Gewässern (Teichbetreiber/innen, Biotopbesitzer/innen, etc.),
- weitere Wiederansiedlung in ausgewählten Gewässern,
- Erfolgskontrolle der bisherigen Besatzmaßnahmen,
- begleitende Kontaktaufnahme und Betreuung von Teichbesitzern, Fischereiberechtigten, Krebszüchtern etc. ,
- Beratung von Projektwerbern bzw. –planern bei Maßnahmen, die zur Förderung von Edelkrebsbeständen dienen können,
- Analyse des Edelkrebssterbens (Nachweis der Krebspest durch DNA-Untersuchungen).
Quelle: Amt der Oö. Landesregierung