LR Anschober: Petition „Ausbildung statt Abschiebung“ mit weit über 10.000 Unterstützer/innen – viele Unternehmer/innen, NGOs und Prominente mit dabei

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Oberösterreich
17 Dez 19:00 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

„Unverständnis und Wut über die Zunahme von Negativbescheiden für Asylwerbende, die bereits eine Lehre in Mangelberufen absolvieren und damit nicht nur selbstständig leben, sondern auch unserer Wirtschaft eine neue Perspektive geben – wächst von Tag zu Tag. Tagtäglich melden sich Unternehmen und weitere Unterstützer/innen bei mir. Die Petition „Ausbildung statt Abschiebung“ hat heute nach genau 14 Tagen schon weit über 10.000 Unterschriften. Das ist schon ein großes Zeichen, wir machen jedenfalls weiter, bis uns die Bundesregierung hört und einen Abschiebestopp für diese jungen Menschen umsetzt“, so LR Rudi Anschober.

Nach 14 von 41 Tagen ist das ursprüngliche Petitionsziel von 10.000 Unterzeichner/innen für die bundesweite Initiative „Ausbildung statt Abschiebung – Petition gegen Abschiebungen unserer künftigen Fachkräfte“ eigentlich erreicht – nun sollen es noch viel mehr werden.

Mit an Bord sind neben Betroffenen zahlreiche Wirtschaftsunternehmen, die um ihre Zukunftschance in Bereichen des Lehrlings- und Fachkräftemangels fürchten, und etliche Prominente – von Minister/innen bis zu Schauspielern.

Schauspieler Josef Hader unterstützt die Initiative „Ausbildung statt Abschiebung“:

„Die Abschiebung von Asylwerbenden, die eine Lehre in einem Berufsfeld absolvieren, in dem akuter Arbeitskräftemangel herrscht, ist nicht nur menschlich höchst fragwürdig, sondern auch ökonomischer Unsinn - für den integrationswilligen Lehrling, den ausbildenden Betrieb, und nicht zuletzt für uns alle, die sich zum Beispiel eine freundliche Bedienung im Gasthaus, einen neuen Haarschnitt oder ein repariertes Auto wünschen.“

Dr. Walter Aichinger als Präsident des oö. Roten Kreuzes unterstützt die Petition genauso wie zahlreiche NGOs: Volkshilfe, Caritas, SOS Menschenrechte, SOS Mitmensch, Diakonie Flüchtlingsdienst, Integrationshaus Wien, Asylkoordination, Agenda Asyl, Arbeiter-Samariterbund, pro mente, u.a.

Dutzende Unternehmer/innen von KMUs bis hin zu großen Industrieunternehmen melden sich täglich, um ihre Unterstützung bekannt zu geben – aus wirtschaftlicher Sicht kritisieren sie diese Vorgehensweise nicht.

Besonders betroffen ist die Gastronomie, wo die Mehrheit der Lehrlingsmangelstellen besteht, TV-Koch Mike Süsser argumentiert:

„Ausbildung statt Abschiebung ist eine sinnvolle Aktion, die zum einen hilfreich für uns Gastronomen ist, zum anderen für Flüchtlinge eine tolle Möglichkeit, ihre Zeit während des Asylverfahrens sinnvoll zu gestalten und im späteren Leben gut einzusetzen ist. Im Anschluss an ihre Ausbildung haben diese Menschen einen Beruf nach österreichischem Standard erlernt, was ihnen bei ihrem Bleiben in unserem Land, aber auch falls sie wieder in ihre Heimat zurückkehren müssen, sicher eine gute, wertvolle und weltweit anerkannte Starthilfe darstellt.

Das heißt: während der Ausbildung muss es einen Abschiebestopp geben – somit hat das Ganze eine Nachhaltigkeit, die jedem hilft!“

„Diese Vielfalt an Unterstützer/innen zeigt die Breite der Zustimmung zu diesem Anliegen, Asylwerbende in Lehre bzw. in Ausbildung zumindest bis zu ihrem Abschluss nicht abzuschieben. Ein mögliches Lösungsmodell wurde für diese Fälle in Deutschland schon geschaffen: mit dem Modell 3 2 werden Asylwerbende während ihrer meist 3-jährigen Ausbildung in der Lehre nicht abgeschoben, danach gibt es einen weiteren Aufschub von 2 Jahren, sofern ein aufrechtes Arbeitsverhältnis besteht – und immer wieder gewährt werden kann. Deutschland zeigt: Wenn der Wille da ist, kann man schnell eine Lösung für die Betroffenen in Lehre und Ausbildung und im Sinne unserer Wirtschaft finden. Ich hoffe, dass unsere Regierung hier endlich aufwacht und eine entsprechende Änderung einleitet,“ so LR Anschober.


Quelle: Land Oberösterreich



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