LH Platter: „Rad WM Erfolg auf ganzer Strecke“

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Die Tiroler Landesregierung
Foto: Land Tirol/Berger
03 Okt 07:00 2018 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Aktuelles aus der Regierungssitzung

600.000 ZuschauerInnen entlang der Strecken bei der Rad WM 2018 in Tirol – „das hat unsere Erwartungen übertroffen“, waren sich Landeshauptmann Günther Platter und Sportreferent LHStv Josef Geisler heute, Dienstag, im Anschluss an die Regierungssitzung einig. Wie aktuelle Auswertungen zeigen, verfolgten über 24 Millionen ZuschauerInnen allein auf Eurosport und ORF die Rad WM im Fernsehen. Die reichweitenstärkste Übertragung war mit 2,3 Millionen ZuschauerInnen jene zur Entscheidung der Herren-Elite entlang der „Höll“ am Sonntag.

„Die Bilder von Land und Leuten gingen um die Welt. Die Wertschöpfung übersteigt die im Voraus bezifferten 25 Millionen Euro bei Weitem, laut jüngsten Berechnungen gehen wir von einer Wertschöpfung von 46,6 Millionen Euro aus. Diese Rad WM hat sich für Tirol mehr als rentiert“, zeigt sich Landeshauptmann Platter zufrieden.

Zudem konnten allein in den letzten sechs Monaten bezüglich der Rad WM im Online-Bereich 34.000 Veröffentlichungen mit einem Werbewert von 235 Millionen Euro gezählt werden – Zeitungsartikel oder TV-Berichte sind darin nicht enthalten.

1,7 Millionen Zugriffe auf Online-Fahrplanauskunft

Ebenfalls erfreulich sind die aktuellen Auswertungen des Verkehrsverbundes Tirol (VVT), wie LHStvin Ingrid Felipe berichtete. „Im VVT-KundInnen-Center konnte das personell aufgestockte Team bereits vor den Veranstaltungen eine überaus große Anzahl an Anfragen klären. Die Online-Informationsquellen des VVT erlebten einen regelrechten Boom: Knapp 1,7 Millionen Personen griffen im September auf die SmartRide-App und die Online-Fahrplanauskunft zu – dies entspricht einer Steigerung von 40 Prozent im Vergleich zum August 2018.“ Mit Kapazitätssteigerungen wurde auf den erhöhten Bedarf reagiert: Allein auf der Schiene wurden über 20.000 zusätzliche Sitzplätze in der WM-Woche angeboten. Kurzfristig auftretende Herausforderungen, beispielsweise infolge von Öffi-Routenänderungen, konnte „durch die Flexibilität der Öffi-Nutzerinnen und Öffi-Nutzer sowie dem Einsatz des VVT-Teams und der Verkehrsunternehmen Tirols gut abgefedert werden“, so LHStvin Felipe.

Rad WM wirkt nachhaltig

„Wir nutzen den Rückenwind und werden die Radwegeoffensive fortführen“, verweist LHStv Geisler auf die kommenden Projekte der Radwegeoffensive. Derzeit liegen dem Land Tirol 80 Projekte von Gemeinden, Planungs- und Tourismusverbänden zur Verbesserung der Radinfrastruktur vor. Diese wollen innerhalb der kommenden vier Jahre in Summe rund 155 Kilometer Radwege sanieren oder neu bauen und dafür mit Unterstützung des Landes 34 Millionen Euro investieren. Landeshauptmann Platter bedankte sich abschließend einmal mehr bei den rund 3.000 Personen, die an der Umsetzung der WM beteiligt waren: „Mein Dank gilt all jenen, die alles gegeben haben, um dieses Großereignis zu einem Sportfest zu machen. Auch der Bevölkerung möchte ich für ihr Verständnis und die großartige Unterstützung danken. Die Rad WM war die beste Werbung, die sich Tirol für die Positionierung als Sommersportland wünschen kann.“

Paket für nachhaltige Energie und Mobilität

„Unser Ziel ist es, bis zum Jahr 2050 – also innerhalb einer Generation – energieautonom zu werden, unseren Energiebedarf zu halbieren und das Energiesystem auf heimische, erneuerbare Energieträger umzustellen. Auch die Verkehrsplanung und -entwicklung ist davon ein wesentlicher Teilbereich“, sagte Landeshauptmann Platter. Dazu tragen Maßnahmen wie die beschlossene Förderung von Wärmepumpen – seit gestern können online Förderanträge gestellt werden – ebenso bei wie Förderungen für Elektrofahrzeuge und E-Carsharing-Projekte.

Energie: Tirol Vorreiter in der EUSALP

Anlässlich der heute in Innsbruck stattfindenden EUSALP-Energiekonferenz berichtete LHStv Geisler: „Tirol ist in Sachen Energieautonomie im EUSALP-Gebiet Vorreiter: Während bei uns der Anteil erneuerbarer Energie am Gesamtenergiebedarf bei über 45 Prozent liegt, sind es in der EUSALP unter 20 Prozent. Mit den in Tirol gewonnenen Erfahrungswerten können wir einiges zum Ziel beitragen, die EUSALP zu einer Modellregion für Energieeffizienz und erneuerbare Energien zu machen.“ Zur Erinnerung: Die EU-Alpenraumstrategie EUSALP umfasst 48 Alpenregionen und die sieben Alpenstaaten Österreich, Deutschland, Liechtenstein, Schweiz, Frankreich, Italien und Slowenien mit insgesamt 70 Millionen EinwohnerInnen. Strom kommt in Tirol zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen. Im EUSALP-Gebiet stammen 60 Prozent der elektrischen Energie aus fossilen oder nuklearen Quellen. Und auch bei der Wärme liegt Tirol gut: Die Hälfte des Raumwärmebedarfs kommt aus erneuerbaren Quellen.

Im Bereich Wärmeversorgung hat das Land Tirol einen neuen Impuls gesetzt. Seit dem 1. Oktober kann die einkommensunabhängige Impulsförderung des Landes für Wärmepumpen online gestellt werden: „Damit wollen wir dieses effiziente und umweltfreundliche Heizsystem auf die Überholspur bringen und stellen dafür 1,5 Millionen Euro zur Verfügung“, so LHStv Geisler. Nähere Informationen und das Online-Formular sind unter www.tirol.gv.at/waermepumpe abrufbar.

1,5 Millionen Euro für nachhaltige Mobilität

Im Rahmen von Tirol 2050 bzw. dem „Aktionsprogramm E-Mobilität“ soll zudem die Elektromobilität in den kommenden Jahren mit 1,5 Millionen Euro weiter gefördert werden. Davon sind für die Jahre 2020 bis 2030 jährlich 113.000 Euro für die Förderung von insgesamt zehn Elektrobussen im Liniennetz des VVT vorgesehen. „Aufgrund des höheren Anschaffungspreises von E-Bussen im Vergleich zu konventionellen Bussen mit Dieselantrieben, haben wir uns für die finanzielle Unterstützung in der ersten Phase entschlossen“, erklärt LHStvin Felipe. Welche Linien mit den E-Bussen ausgestattet werden, stehe noch nicht fest und werde nach definierten Kriterien beschlossen.

Für Landeshauptmann Platter ist beim Einsatz von Elektrofahrzeugen klar: „Das Schlüsselkriterium für einen erfolgreichen Ausbau der E-Mobilität wird es sein, den Zugang zur Technologie sicherzustellen und die entsprechenden Sektoren miteinander zu koppeln. Für den Wirtschaftsstandort Tirol bieten neue Technologien im Bereich der E-Mobilität auch Chancen für zukünftige Entwicklungen.“ Vorgesehen sind im Rahmen der Gesamtfördersumme zudem bis 2020 75.000 Euro für E-Carsharing-Projekte in Tiroler Gemeinden – auch gemeindeübergreifend – sowie für die Jahre 2019 bis 2021 350.000 Euro für das Projekt „So fährt Tirol 2050“ als Drehscheibe für Privatpersonen, Gemeinden, (Tourismus)Regionen und öffentliche Einrichtungen, um konkrete Anwendungsmöglichkeiten elektrischer Fahrzeuge zu stärken. Zum Vergleich: Ein einziger elektrisch betriebener Pkw spart so viel CO2 ein, wie rund 50 fossil betriebene Pkw im Schnitt pro Jahr ausstoßen.

Kurzmeldungen aus der Regierungssitzung

Talentescout-tirol 2018: Das Projekt „talentescout-tirol“ wird im kommenden Jahr mit 50.000 Euro vom Land Tirol gefördert. „Mit dem ‚talentescout-tirol‘ wollen wir Kinder und Jugendliche aus bildungsfernen Schichten dazu ermutigen, den Einstieg in Bildungs- und Ausbildungswege zu wagen. Das Projekt hat sich in den vergangenen zwei Jahren bewährt“, verweist Bildungslandesrätin Beate Palfrader darauf, dass die Talentescouts 40 Schulbesuche in ganz Tirol, Workshops in Jugendzentren sowie 100 Individualberatungen durchführten. „Der Talentescout ist ein kleinformatiges, individualisiertes, aber punktgenaues Angebot, das künftig noch weiter ausgerollt werden soll. Die Universität Innsbruck befindet sich in engem Austausch mit der Bildungsdirektion, um die gezielte Förderung von Talenten noch stärker zu forcieren“, informiert Wissenschaftslandesrat Bernhard Tilg.


Quelle: Land Tirol



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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