LHStvin Felipe: „Unsere Kinder sind BotschafterInnen der Tiroler Natur“

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Foto: Naturpark Karwendel
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26 Jun 14:00 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Land Tirol unterstützt Naturparke und setzt auf Umweltbildung

Als „beste Werbung für den Naturschutz“ sieht LHStvin Ingrid Felipe die „exzellent betreuten und verwalteten“ Tiroler Naturparke. Sie unterstützt die GeschäftsführerInnen der fünf Tiroler Naturparke deshalb bei ihren Bemühungen, attraktive betreute Naherholungs- und Betreuungsangebote für Jung und Alt zu schaffen. Für die Jahre 2017 und 2018 stellt das Land deswegen jeweils 225.000 Euro für die Arbeit der Naturparke zur Verfügung.

Die geförderten Jahresprogramme umfassen eine Vielzahl von Maßnahmen im Bereich Umweltbildung, BesucherInnenlenkung, Information für Naturschutzthemen und Öffentlichkeitsarbeit. LHStvin Felipe dazu: „Die Naturparke Kaunergrat, Ötztaler Alpen, Zillertaler Alpen, Tiroler Lech und Karwendel sorgen dafür, dass eine große Zahl von Besucherinnen und Besuchern mit qualitativ hochwertiger Information zu naturschutzrelevanten Themen versorgt wird. Auch die einheimische Bevölkerung, vor allem Kinder und Jugendliche, werden gezielt angesprochen. Interessierte werden über Umweltbaustellen auch aktiv in die Naturschutzarbeit miteinbezogen.“

Die Projekte der fünf Naturparke im Überblick

Im Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen hebt man vor allem die intensive Zusammenarbeit mit den drei Naturparkschulen hervor – mit den Volksschulen in Brandenberg und in Tux sowie mit der Neuen Mittelschule Tux. Im laufenden Schuljahr haben 151 SchülerInnen die drei Naturparkschulen besucht, in den Schulen wird die Naturparkphilosophie gelebt. Gemeinsam erleben die SchülerInnen Naturparkstunden, Naturparktage und -projekte sowie mehrtägige Exkursionen. Den LehrerInnen werden Weiterbildungsmöglichkeiten angeboten und ausgewählte Materialen zu Naturthemen zur Verfügung gestellt.

Im Naturpark Karwendel sind dieses Jahr besonders viele Junior Ranger unterwegs – das Freizeitangebot speziell für Kinder bietet von Wildkräuterwanderungen über das Nestbauen für Graukauze und von der Steinadlerbeobachtung bis zum Naturpark säubern ein abwechslungsreiches Programm (http://www.karwendel.org/wp-content/uploads/jr_programm_web_2017.pdf). Eine Wissensreally im Naturparkhaus hat das Team von Geschäftsführer Hermann Stotter ebenso im Angebot, wie einen Familien-Radtag zum Isarursprung.

Im Naturpark Kaunergrat wird den heimischen Kindern einen spannenden Einblick in den Naturraum ihrer Region ermöglicht. Exkursionen in die Schutzgebiete des Naturparks gehören dabei zu den Highlights. Besonders beliebt bei den Kindern der Neuen Mittelschulen Pitztal und Fließ ist die alljährlich stattfindende mehrtägige Entdeckungstour in das faszinierende Reich der Gletscher. Das Ruhegebiet Ötztaler Alpen beherbergt das größte, vergletscherte Areal der gesamten Ostalpen. Auf ihren dreitägigen Exkursionen am Taschach- und am Gepatschferner erleben die Kinder unvergessliche Momente wie bei den ersten zögerlichen Schritten am Eis, ausgestattet mit Steigeisen und Pickel oder beim Abseilen in eine mächtige Gletscherspalte. Aber auch Umweltbildung im klassischen Sinn steht auf dem Programm, dann beispielsweise wenn es um Themen wie alpine Gefahren, Orientierung im Gelände, die Vielfalt der alpinen Flora und Fauna oder um die Auswirkungen der Klimaerwärmung auf den Gebirgslebensraum geht. Im Naturpark Kaunergrat befinden sich zurzeit vier Naturparkschulen und zwei Naturpark Kindergärten. Jedes Jahr begleiten die Tiroler NaturführerInnen und UmweltpädagogInnen des Naturparks circa 1.400 Kinder.

Der Naturpark Tiroler Lech führt seit Bestehen jährlich ein Veranstaltungs- und Exkursionsprogramm mit Themen rund um die Natur durch. Dabei wird größten Wert auf einen direkten Kontakt zu den BesucherInnen des Naturparks gelegt – bei den Veranstaltungen sind selbstverständlich Einheimische und Gäste willkommen. Im Jahr 2017 stehen neben vielen anderen Vorträgen und Exkursionen auch eine Wanderung zu den Quellen des Lechs und Informationsveranstaltungen zu „Orchideen für Einsteiger und Liebhaber“ und zur Amphibienwelt im Naturpark am Programm. Für das seltenste Amphib Österreichs, die Kreuzkröte, führt der Naturpark Lech derzeit ein umfangreiches Artenschutzprojekt durch.

Zwei wichtige Projekte aus dem Naturpark Ötztal sind das Naturpark-Familienfest und das Programm „Naturpark macht Schule“. Beim Familienfest ist die Natur Bühne und Hauptdarstellerin zugleich. Es findet am 16. Juli ab 13 Uhr in Niederhai oberhalb von Umhausen statt. Die Zielgruppe der heuer zum 10. Mal stattfindenden Veranstaltung sind alle Interessierten, einheimische wie Gäste. Das Motto des Festes lautet heuer „Traust du dich – Trausch di“. Dabei werden Kinder bei jedem Stand auf eine biologische Mutprobe gestellt. Das Naturpark-Fest baut auf einem Stationenbetrieb auf, der die Ötztaler Kultur und Natur in ihrer ganzen Vielfalt von fachkundigem Personal vermittelt. Im Vordergrund stehen dabei spielerische Elemente und die Naturerfahrung. Die Veranstaltung am 16. Juli wird zum ersten Mal als „Going Green Tirol“ Event ausgerichtet, also von Klimabündnis zertifiziert als nachhaltige Veranstaltung. Der zweite Schwerpunkt des Naturparks Ötztal ist das Schulprogramm „Naturpark macht Schule“, das ein breites Angebot für Ötztaler Schulklassen bietet. Die Grundmodule decken wichtige Lebensräume wie Wasser oder Wald ab und behandeln Alleinstellungsmerkmale des Naturpark Ötztal – etwa Gletscherforschung und hochalpine Ökologie. Gemeinsam mit den Naturparkschulen Volks- und Neue Mittelschule Längenfeld gibt es Projektmodule zu den Themen Vögel, Schmetterlinge, Klima, Energie, Boden etc. Diese Module finden sowohl in den Schulen, als auch als halb- oder ganztägige Führungen in der Natur, statt. 2016 haben insgesamt 1.200 Ötztaler Kinder am Programm „Naturpark macht Schule“ teilgenommen.


Quelle: Land Tirol



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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