Künstlerischer Ideenwettbewerb für die Stadtbibliothek

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Foto: Thomas Feuerstein
27 Feb 16:00 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Thomas Feuerstein gewinnt mit seinem Projekt TRURL

Am Standort Amraser Straße entsteht die neue Stadtbibliothek. Auch die Andechsgalerie, das Stadtmodell sowie Archivräumlichkeiten finden dort ab 2018 eine neue Heimat. Die neue Stadtbibliothek ist als offenes Haus mit einem niederschwelligen Bildungszugang konzipiert. Um dieses Konzept zu unterstreichen, wurde für „Kunst am Bau“ ein offener Wettbewerb gewählt. Als Sieger ging Thomas Feuerstein mit seinem Projekt TRURL hervor.

„Neben einer spannenden, modernen und gleichzeitig funktionalen Architektur bietet ‚Kunst am Bau‘ die Möglichkeit Objekte zusätzlich mit Kunst zu bespielen. In der Tiroler Landeshauptstadt hat diese Initiative eine lange Tradition. Ich bin davon überzeugt, dass die vielschichtige Arbeit von Thomas Feuerstein der Stadtbibliothek Innsbruck auch im Inneren jenen zeitgenössischen Touch verleihen wird, den sie verdient“, betont Innsbrucks Kulturreferentin, Bürgermeisterin Mag.a Christine Oppitz-Plörer den zeitgemäßen Mehrwert.

Viel Interesse für „Kunst am Bau“, ein Sieger

Die Stadt Innsbruck hat die Organisation und Abwicklung dieses Wettbewerbes der Tiroler Künstlerschaft übertragen, welche als Interessenvertretung der Tiroler KünstlerInnen agiert. Der Wettbewerb wurde in zwei Stufen abgehalten. Insgesamt 109 KünstlerInnen mit Tirolbezug zeigten ihr Interesse. 59 davon reichten entsprechend den Ausschreibungsbedingungen ihre Ideen ein.

Die Jury bestand aus Mag.a Eva Blimlinger, Dr. Heinz Schütz, Mag.a Natalie Pedevilla (Stadt Innsbruck) Katrin Mader-Walch (Stadtbücherei), Arch.In DI Kathrin Aste und dem Geschäftsführer der Innsbrucker Immobilien Gesellschaft (IIG) Dr. Franz Danler: Diese wählte insgesamt fünf Projekte für die zweite Stufe aus. Die Entscheidung fiel auf Thomas Feuerstein. Er wird die beiden Wandflächen im Ausmaß von 87 bzw. 372 Quadratmeter im Erdgeschoß der künftigen Stadtbibliothek mit seinem Projekt TRURL bespielen. Für die Umsetzung der Idee stellt die Stadt Innsbruck 46.000 Euro zur Verfügung.

Virtueller Leser TRURL

Heute werden jährlich Millionen Texte im Internet und in Tageszeitungen von Maschinen verfasst. Umfangreiche Textbausteine und ganze Geschichten können von Software generiert werden. Diese interpretieren Daten, Charts, Zahlen und Statistiken, analysieren Bilder und Videos und übersetzen diese in Stories. Virtuelle Leser heißen Bots, einer dieser Bots ist TRURL. Wenn TRURL die Internetseite der Stadtbibliothek Innsbruck besucht, liest er Autorennamen, Titel und Schlagwortverzeichnisse. Daraus wird ein neuer Lesestoff gebastelt.

26 Textblasen, ein Molekül

Die von TRURL geschriebene Geschichte wird von Thomas Feuerstein in den Räumen der Stadtbibliothek Innsbruck in Form von Sprechblasen, die sich zu Wolken verbinden, visualisiert. Der Text wird spiralförmig von Innen nach Außen gesetzt. In der Zusammenschau und Überlagerung der kreis- bzw. kugelförmigen Textblasen werden Strukturen sichtbar, die bewusst an Moleküle erinnern. Beispielsweise fügen sich 26 Textblasen zum Molekül des Neurotransmitters Acetylcholin (C7NH16O2 ), das unser Denken und Handeln auf vielfältige Weise regelt und nicht zuletzt für die Plastizität unseres Gehirns verantwortlich ist.

Verteilt auf die beiden Wände der Bibliothek sollen vier Textwolken in der molekularen Struktur von Neurotransmittern realisiert werden. Die molekularen Textwolken sind als Vexierbild zu sehen, die je nach Abstand der Betrachtung wirken: Aus der Ferne sieht man dreidimensional, ab einem Abstand von drei bis zwei Metern werden die Buchstaben lesbar und das Bild erscheint flächig.

Hintergrund Stadtbibliothek Innsbruck

Hintergrund der Übersiedlung in die Amraser Straße ist die derzeit enge räumliche Situation in der Colingasse 5a. Am neuen Areal ergibt sich bis 2018 die Chance das Bücherei-Angebot wesentlich zu erweitern. Die zu erwartenden Anschaffungskosten inklusive Nebenkosten für die Stadtbibliothek belaufen sich auf rund 18,7 Mio. Euro. Die IIG kauft die Flächen im Erdgeschoß und im 1. Stock an, welche von der Stadt Innsbruck gemietet werden.


Quelle: Stadt Innsbruck



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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