Kooperatives Planungsverfahren für Masterplan Ebelsberg erfolgreich abgeschlossen

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Foto: Planungsteam Masterplan Ebelsberg / Pixlab
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02 Jun 15:00 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Grundlage für attraktiven, neuen Stadtteil liegt vor

ur Entwicklung des Areals der früheren „Hiller Kaserne“ sowie der angrenzenden „Sommergründe“ wurde im Herbst 2016 das Kooperative Planungsverfahren für den Masterplan Ebelsberg gestartet. Mit dem nun vorliegenden, städtebaulichen Entwurf konnte das Projekt erfolgreich abgeschlossen werden. Durch das umfangreiche und intensive Engagement aller Beteiligten im Verfahren (ExpertInnen, InvestorInnen, BauträgerInnen, Stadt Linz und Öffentlichkeit) bietet das Ergebnis die überzeugende Grundlage für das Entstehen eines durchmischten, alltagstauglichen und lebendigen Stadtviertels in Ebelsberg.

Um durch das Projekt einen echten Mehrwert für den gesamten Linzer Süden zu schaffen, werden die bereits bestehenden Strukturen mit der künftig neu geschaffenen Bebauung optimal verbunden.

Klar zum Start für hochwertige Stadterweiterung im Linzer Süden

Mit dem 330.000 Quadratmeter (Fläche von 46 Fußballfeldern) großen Planungsgebiet bietet dieses Stadterweiterungsprojekt sowohl was die Größe, als auch die Realisierung städtebaulicher Qualitäten angeht, für den Linzer Süden außergewöhnliche Chancen.
Insgesamt legt der „GARTEN EBEL“ (Arbeitstitel) besonderen Wert auf hochwertiges, aber erschwingliches Wohnen und hat außerdem entsprechende Flächen für die Ansiedlung von Betrieben vorgesehen.

Erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Stadt Linz, WohnbauträgerInnen, und WSF-Privatstiftung auf Basis gemeinsamer Ziele

Die wesentliche Grundlage für den erfolgreichen Abschluss des vorliegenden Projekts waren die gemeinsamen Zielsetzungen der Stadt Linz einerseits und der gemeinnützigen WohnbauträgerInnen sowie der WSF Privatstiftung als Auftraggeberin andererseits.
Die Vorgabe zur Entwicklung eines ganzheitlichen und umfassenden städtebaulichen Entwurfs war von Beginn an von Konsens getragen.

Dieser nunmehr fertiggestellte Entwurf stellt die Grundlage für die nachfolgende Ausarbeitung raumordnungsrechtlicher Vorgaben durch die Stadt Linz (Flächenwidmungsplan, Bebauungspläne etc.) dar.

Zu den Fragen des Gesamtgestaltungsdesigns im Areal beziehungsweise der nachhaltigen Implementierung positiv wirkender Lebens- beziehungsweise Zusammenlebensbedingungen ist von den ProjektpartnerInnen beabsichtigt, überdies privatrechtliche Vereinbarungen zu treffen. Mit einem nachvollziehbaren, verwertbaren und mit allen relevanten Beteiligten abgestimmten Regelwerk kann sichergestellt werden, dass Ebelsberg mit dem „GARTEN EBEL“ (Arbeitstitel) eine spürbare Aufwertung erfährt.

Vor allem durch die gute Nutzungsmischung mit Wohn- und Gewerbeflächen soll das Entstehen einer reinen „Schlafstadt“ verhindert werden, die den innerstädtischen Pendlerverkehr aufgrund ihrer geringen Arbeitsplatzdichte weiter erhöht. Neben dem Wohnen waren also auch ein hochwertiges Freizeit- und Arbeitsangebot eine wesentliche Zielsetzung des Kooperativen Verfahrens.

Insgesamt soll durch die Kooperative Planung ein robustes und nachhaltiges Stadtviertel entstehen, das an die vorhandenen Strukturen des Linzer Südens optimal anknüpft.

Hohe Ergebnisqualität durch umfangreiches und vielschichtiges Planungsverfahren

Echte Innovation bringt die neue Form der Stadtentwicklung vor allem aufgrund der mehrdimensionalen und vielschichtigen Arbeitsweise im Rahmen der Kooperativen Planung. Mit unterschiedlichsten TeilnehmerInnen aus verschiedenen Disziplinen konnte im Rahmen von mehreren Workshops eine Qualität, Tiefe und Abgestimmtheit erreicht werden, die bei einem reinen städtebaulichen Wettbewerb nicht möglich gewesen wäre.

Neben den eigentlichen Planerinnen und Planern Markus Kaplan, Carla Lo, Hubert Rieß und Bernd Vlay haben ein BeraterInnenteam (Mobilität, Schall, Soziologie, Nachbarschaftsvertretung), ein ExpertInnenteam (Stadtentwicklung, Landschaftsplanung), städtische Vertreter (Politik, Raumplanung, Verkehrsplanung, Wohnbau), sowie die Auftraggeber (Wohnbauträger, Verfahrenssteuerung) intensives finanzielles und zeitliches Investment getätigt, um gemeinsam ein neues Zentrum für die Bewohnerinnen und Bewohner des Linzer Südens zu entwickeln. Die Verfahrensleitung wurde von Architekt und Stadtplaner Andreas Kleboth wahrgenommen.

Dieses neue Zentrum orientiert sich an drei natürlich vorgegebenen Achsen

  • Hangkante zur Traun,
  • Soziales Band,
  • B1-Wiener Straße,

die weit über das Projektgebiet hinausgehen.

Die Einbindung der vorhandenen, lokalen Eigenheit ist ein wesentlicher Faktor, um spezifische Qualitäten des „GARTEN EBEL“ (Arbeitstitel) auch im weiteren Verlauf der Bebauungsplanung und während des Baus herauszuarbeiten.

Zudem wurden planerisch fünf Bereiche

  • Unterm Baumdach
  • Kasernengarten
  • Gartenwelt
  • Wohnen mit Aussicht
  • Start up Wohnen

definiert, planerisch und verbal beschrieben und in entsprechende Baufelder (samt Rahmenbedingungen) unterteilt. Die vorliegende Ausarbeitung ermöglicht es nunmehr der Linzer Bebauungsplanung an dieses Regelwerk anzuknüpfen.

Gelungenes BürgerInnen-Beteiligungsprojekt im Rahmen des Kooperativen Planungsverfahrens

Besonderes Augenmerk wurde im Rahmen des Planungsverfahrens auf eine umfassende BürgerInnenbeteiligung gelegt. Bereits bei der ersten Informationsveranstaltung im Jänner 2017 mit mehr als 130 BesucherInnen zeigte die ortsansässige Bevölkerung reges Interesse an der weiteren Entwicklung ihres Stadtteils.

Ohne lange Suche wurden spontan einige freiwillige NachbarschaftsvertreterInnen für die Mitarbeit an diesem Projekt gefunden.

Zudem wurde das Verfahren einerseits über die ständige Mitarbeit der NachbarschaftsvertreterInnen Johanna Sommer und Wolfgang Raab im Planungsverfahren und andererseits durch offene Workshops und Ausstellungen sowie Präsentationen organisiert.
Auf diese Weise konnte sich die Öffentlichkeit nicht nur laufend über das Projekt informieren, sondern auch aktiv den Planungsprozess mitgestalten.

Durch die zahlreichen örtlichen Besonderheiten des Geländes und der umliegenden Wohngebiete war die BürgerInnenbeteiligung ein wesentlicher Mehrwert, der in einem klassischen städtebaulichen Wettbewerb in dieser Form nicht genutzt hätte werden können. Die Qualität der Ergebnisse wäre vor allem ohne den ehrenamtlichen Beitrag der Nachbarschaftsvertretung nicht möglich gewesen.

Bürgermeister Klaus Luger:
„Die aktive Einbindung der Bevölkerung sowie der zahlreichen Expertinnen und Experten verdeutlicht, wie wichtig uns die hochqualitative Entwicklung dieses Areals ist. Gemeinsam soll ein neuer Stadtteil entstehen, der attraktives Wohnen mit einer durchdachten Infrastruktur sowie einer ansprechenden Grüngestaltung vereint. Die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner sollen in einem Lebensumfeld wohnen, welches den unterschiedlichen Bedürfnissen entspricht. Wohnungsnahe Arbeitsplätze, urbanes Wohnen sowie eine gute Bildungs- und Freizeitinfrastruktur stehen aus meiner Sicht im Vordergrund.“

Planungs- und Infrastrukturstadtrat Markus Hein:
„Die Ausgangslage für den entstehenden Stadtteil ‚Garten Ebel' (Arbeitstitel) war äußerst komplex. Es galt dabei viele unterschiedliche Interessen und Vorgaben unter einen Hut zu bringen. Die herkömmlichen städteplanerischen Werkzeuge hätten für diese Aufgabe niemals, auch nur annähernd, ausgereicht. Ich bin davon überzeugt, dass sich der Mut, einen modernen Weg in der Linzer Stadtplanung zu gehen und ein Kooperatives Planungsverfahren durchzuführen, ausgezahlt hat. Heute können wir einen städteplanerischen Entwurf präsentieren, der das stadtplanerische Leitbild ‚Stadt der kurzen Wege‘, in dem die räumliche Distanz zwischen Arbeit, Wohnen und Freizeit möglichst gering zu gestalten sind, perfekt umgesetzt hat.“

Christian Mitterhauser (WSF Privatstiftung):
“Für mich war es wichtig mehrere Experten im Verfahren zu integrieren und die beste Idee gemeinsam weiter zu entwickeln. Das oberste Ziel ist, leistbaren Wohnraum zu schaffen.“

Direktor Wolfgang Schön (WAG):
„Ein lebenswerter Stadtteil wurde konzipiert. Das ist auch den im Kooperativen Verfahren freigesetzten Energien zu verdanken. Nun gilt es, die erarbeiteten Qualitäten umzusetzen.“

Direktor Robert Oberleitner (Neue Heimat):
„Das Kooperative Planungsverfahren ist die Grundlage für moderne Stadtentwicklung im Stadtteil Ebelsberg. Für uns war wichtig, dass die Stadt Linz, die Investoren, Fachleute und auch die Bevölkerung in diesen Prozess eingebunden waren. Dadurch ist gewährleistet, dass alle Interessen gebündelt und zwischen den unterschiedlichen Stakeholdern abgestimmt werden konnten.“

Direktor Wolfgang Modera (GIWOG):
„Das Kooperative Verfahren war als Prozess auch deshalb erfolgreich, weil alle Beteiligten gemeinsam an der bestmöglichen Lösung gearbeitet haben. Der ständige Gedankenaustausch trug wesentlich dazu bei, zu verstehen, warum eine bestimmte architektonische Lösung vorgeschlagene wurde. Es wir uns auch gelingen, diese spezielle Qualität der Nachvollziehbarkeit in die nächsten Phasen einzubringen und damit eine hohe Akzeptanz zu erzielen.“

Direktor Gunter Amesberger (Stadt Linz):
„Mit der Durchführung eines Kooperativen Verfahrens zur Erlangung des städtebaulichen Entwurfes für den Masterplan Ebelsberg hat die Stadtpla-nung Linz erfolgreich auf die speziellen Anforderungen des zu entwickelnden Gebietes im Süden von Linz reagiert. Gerade hier, wo im Vorfeld wesentliche Parameter wie etwa Bebauungsdichte oder Nutzungsmix noch nicht oder noch nicht genau genug definiert waren, war die Einbindung aller Stakeholder sowie die offene Diskussion im Rahmen des Planungsprozesses eine wichtige Voraussetzung dafür, dass nun letzten Endes ein von allen mitgetragenes Planungsergebnis vorliegt. Die Methodik des Kooperativen Verfahrens wird in Zukunft bei städtebaulichen Planungsaufgaben in Linz sicherlich ihren fixen Stellenwert haben."

Andreas Kleboth (KLD Architekten):
„Die vorliegende städtebauliche Planung ist optimal in die Umgebung eingebunden und mit dem Bestand vernetzt. Darüber hinaus wurde von Beginn an eine mögliche bauliche Entwicklung der Nachbargrundstücke mitgedacht und für eine langfristige Vernetzung mit Alt-Ebelsberg und der Innenstadt vorgesorgt. Das vorliegende Projekt bietet vielfältige Wohnungsangebote und –atmosphären und gewährleistet einen Mehrwert für die gesamte Nachbarschaft. Linz bekommt somit im Süden des Stadtgebiets ein neues städtisches Zentrum.“


Quelle: Stadt Linz



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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