Konzernbilanz 2015: Eigenmittelquote auf 38 Prozent gestiegen

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Rund 40.000 Menschen leben in Wohnungen der GWG. Mit 19.000 Einheiten ist die GWG die größte Anbieterin in der Landeshauptstadt.
Foto: GWG/Egger
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Die LIWEST Kabelmedien GmbH versorgt insgesamt 126.000 Haushalte in Linz und in 60 oberösterreichischen Gemeinden mit Kabelfernsehen und Internet. (Foto: LIWEST)
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Investitionen in die Zukunft: Durch die Revitalisierung der Tabakfabrik (z.B. Generalsanierung Bau 1) sind bis heute 550 moderne, neue Arbeitsplätze entstanden.
Foto: TFL
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Durch die Sanierung des Wasserwerks Scharlinz wurden weitere Abschnitte der Trinkwasserversorgung auf modernsten Stand gebracht.
Foto: LINZ AG
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Die GWG investierte 50 Millionen Euro in den Neubau, die Sanierung und Verbesserung von Wohnungen für die LinzerInnen, zum Beispiel in der „Grüne Mitte Linz“.
Foto: GWG/Egger
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10,1 Millionen Euro investierten die LINZ LINIEN in neue „City Runner 2“ für die Straßenbahnverlängerung nach Traun.
Foto: LINZ AG
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17 Millionen Euro hat die LINZ AG im Jahr 2015 in die Fernwärme-Infrastruktur investiert.
Foto: LINZ AG
08 Mär 18:39 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Unternehmensgruppe Stadt Linz: 11.000 Arbeitsplätze und 262 Millionen Euro Investitionen

Die Unternehmensgruppe Stadt Linz zählt zu den wichtigsten Wirtschaftsfaktoren in der Landeshauptstadt. Sie bietet für rund 11.000 Menschen einen Arbeitsplatz und für viele Zulieferbetriebe eine zuverlässige Geschäftspartnerin. Die städtischen Unternehmen (inkl. Magistrat) bewirtschaften ein Vermögen von 5 Milliarden Euro, das im öffentlichen Eigentum aller Linzerinnen und Linzer steht. Im Jahr 2015 wurden 262 Millionen Euro zur Verbesserung und Erweiterung dieses Vermögens investiert. Dazu zählen beispielsweise Kindergärten, Schulen, Horte, SeniorInnenzentren ebenso wie die Sanierung von Wohnungen, neue Busse und Straßenbahnen oder die Modernisierung der Trinkwasserversorgung und des Stromnetzes.

Die Stadt erstellt jedes Jahr freiwillig eine „Konzernbilanz“ der Unternehmensgruppe Stadt Linz (UGL), die den Magistrat und ihre Tochterunternehmen erfasst. Die Eigenmittelquote ist im Jahr 2015 gegenüber 2014 leicht von 36,4 auf 37,6 Prozent gestiegen. Durch die Einbringung des AKh Linz in die Kepler Universitätsklinikum GmbH reduzierte sich die Bilanzsumme um 176 Millionen auf 5 Milliarden Euro.
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Noch heuer werden die städtischen Beteiligungen nach dem Vorbild der OÖ Landesholding GmbH in einer Unternehmensgruppe Linz Holding GmbH zusammengeführt. Nach der Magistratsreform 2015 werden damit auch die gemeinsame strategische Ausrichtung der städtischen Unternehmen und eine zielgerichtete Steuerung erleichtert.

„Unsere städtischen Unternehmen bewirtschaften ein Vermögen von fünf Milliarden Euro, das allen Linzerinnen und Linzern gehört. Als zweitgrößte Arbeitgeberin und Lehrlingsausbildnerin schafft die Unternehmensgruppe Linz Arbeit und Ausbildung für 11.000 Menschen und investierte im Jahr 2015 262 Millionen Euro in den Wirtschaftsstandort Linz“, sagt Bürgermeister Klaus Luger.

„Die Menschen und Unternehmen in unserer Stadt vertrauen auf eine gesicherte Grundversorgung, eine gut ausgebaute Infrastruktur und Services der öffentlichen Hand. Viele dieser Leistungen erbringt in Linz die Unternehmensgruppe Stadt Linz. Der tatsächliche Wert dieser Unternehmen daher geht weit über die Konzernbilanz hinaus“, erklärt Vizebürgermeister Christian Forsterleitner.

„Die städtischen Unternehmen sind für viele Zulieferbetriebe wichtige Geschäftspartner und sichern damit Tausende Arbeitsplätze in Linz. Alleine die LINZ AG investierte davon rund 105 Millionen Euro in die kommunale Daseinsvorsorge und Infrastruktur“, sagt LINZ AG-Generaldirektor und UGL-Koordinator DI Erich Haider.

Das AKh Linz wurde per 30.12.2015 in das Kepler Universitätsklinikum eingebracht und ist seither nicht mehr im Schaubild angeführt. Der 25,1%-Anteil der Stadt wird in der UGL-Konzernbilanz berücksichtigt.

1 In den Wirtschaftswissenschaften wird eine Eigenmittelquote von über 30 % durchgehend als „sehr gut“ bezeichnet.
2 Entsprechend dem Gebot der kaufmännischen Vorsicht wurde das „öffentliche Gut“ nur mit 20 % des Grundwertes (= durchschnittlicher Baulandpreis) in die Bilanz aufgenommen. Die Finanzierung schlägt sich hingegen in voller Höhe bei den Verbindlichkeiten nieder.
3 Nettoschulden (= Verbindlichkeiten plus Rückstellungen abzüglich liquider Mittel) können bei unveränderter Ertragskraft in diesem Zeitraum getilgt werden.

UGL übernimmt wichtige öffentliche & gesellschaftliche Aufgaben

Öffentliche Dienstleistungen und Daseinsvorsorge mit hoher Servicequalität und zu leistbaren Tarifen sind zentrale Aufgaben der Unternehmensgruppe Linz (UGL). Mit einem Investitionsvolumen von 262 Millionen Euro im Jahr 2015 ist die UGL eine der wichtigsten wirtschaftlichen Impulsgeberinnen in der Landeshauptstadt. Die Gruppe beschäftigte im Durchschnitt des Jahres 2015 11.009 MitarbeiterInnen und bietet jungen Menschen aktuell mit 342 Lehrstellen ein breites Ausbildungsangebot. Durch die gezielte Aufnahme auch von Jugendlichen mit Lern- und Leistungsdefiziten werden hier auch wichtige gesellschafts- und beschäftigungspolitische Akzente gesetzt.

Gehört allen LinzerInnen:UGL-Unternehmen bewirtschaften 5 Milliarden Euro Vermögen

Die Unternehmensgruppe Linz ist das größte Unternehmensnetzwerk in öffentlichem Eigentum und die größte Investorin in der Landeshauptstadt. Für das Jahr 2015 weist die Gruppe ein Vermögen von 5 Milliarden Euro aus (Bilanzsumme). Dieser Wert ist im Vergleich zum Vorjahr aufgrund der Einbringung des AKh Linz in die Kepler Universitätsklinikum GmbH mit 30. Dezember 2015 gesunken (Bilanzverkürzung). Für die Stadt ergab sich aus dieser Transaktion ein positiver Effekt von 75,4 Millionen Euro. Ebenso stieg die Eigenmittelquote der UGL-Konzernbilanz von 36,4 Prozent auf 37,6 Prozent.

Eigenmittelquote steigt auf 37,6 Prozent

Zur Berechnung der Eigenmittelquote werden das Eigenkapital, die unversteuerten und sonstigen Rücklagen, Investitionszuschüsse sowie Bau- und Anschlusskostenbeiträge herangezogen. Die Eigenmittelquote für das Jahr 2015 beträgt 37,6 Prozent - sie liegt um 1,2 Prozentpunkte über dem Wert 2014. Eine Eigenmittelquote über 30 Prozent gilt in der betriebswirtschaftlichen Fachliteratur als „sehr gut“. Die heimischen börsenotierten ATX-Unternehmen (ohne Banken und Versicherungen) weisen 2015 im Durchschnitt eine Quote von 40,2 Prozent auf.

Einbringung des AKh Linz in die Kepler Universitätsklinikum GmbH


Seit der Einbringung des AKh Linz in die Kepler Universitätsklinikum GmbH (KUK) per 30. Dezember 2015 hält die Stadt Linz an der KUK einen Anteil von 25,1 Prozent. Dieser Anteil ist mit dem bilanziellen Eigenkapital (Equity) in der UGL-Konzernbilanz berücksichtigt.

Konzernbilanz erfordert Zusammenführung von Kameralistik und Doppik

Die Konzernbilanz wird nach den Rechnungslegungsvorschriften der Doppik erstellt. Aufgrund unterschiedlicher Rechtsformen der Stadt als Gebietskörperschaft einerseits und der privatwirtschaftlichen Unternehmen anderseits ist es erforderlich, zwei verschiedene Buchführungssysteme - Kameralistik und Doppik - zusammenzuführen.

Die UGL-Bilanz umfasst den Magistrat, die mit der Stadt „verbundenen“ Unternehmen (Beteiligung über 50 Prozent), den 25,1-prozentiger Anteil am Kepler Universitätsklinikum sowie die beiden Gemeinschaftsunternehmen von Stadt Linz und Land OÖ Flughafen Linz GesmbH und Creative Region Linz & Upper AustriaGmbH (Beteiligung 50 Prozent). Diese beiden Gemeinschaftsunternehmen werden entsprechend ihres Anteils je zur Hälfte in die städtische Konzernbilanz aufgenommen. Für die Bewertung des Magistrats werden beim „öffentlichen Gut der Stadt Linz“ in der „Konzernbilanz“ nur 20 Prozent des Grundwertes (durchschnittlicher Baulandpreis) angenommen. Die Finanzierung schlägt sich hingegen mit 100 Prozent bei den Verbindlichkeiten nieder.

Hohe Anlagenintensität: „Goldene Bilanzregel“ nahezu erfüllt

Von den gesamten Vermögenswerten entfallen rund 89 Prozent auf das Anlagevermögen. Öffentliches Gut ist darin mit nur 20 Prozent des Grundstückswertes berücksichtigt (durchschnittlicher Baulandpreis). Hingegen wird die Finanzierung von Verbindlichkeiten in der Bilanz in voller Höhe angesetzt. Mit einem hohen Anlagendeckungsgrad von rund 91 Prozent entspricht die UGL annähernd der „Goldenen Bilanzregel“. Sie besagt, dass langfristiges Anlagevermögen durch langfristiges Eigen- und Fremdkapital gedeckt sein soll.

„In einer fairen Betrachtung muss man Verbindlichkeiten und Vermögen gemeinsam vergleichen. Die Unternehmensgruppe Stadt Linz steht mit ihrem Vermögen von fünf Milliarden Euro auf einem soliden finanziellen Fundament. Dieses Vermögen gehört allen Linzerinnen und Linzern. Damit werden Arbeitsplätze und eine moderne Daseinsvorsorge gesichert“, erklärt Bürgermeister Klaus Luger.

Transparente Stadtfinanzen: UGL-Bilanzen im Internet veröffentlicht

Transparente Stadtfinanzen zählen zu einer der wesentlichen Bausteine der neuen Linzer Finanzpolitik:

  • Die jährliche „Konzernbilanz“ des Magistrats und aller städtischen Unternehmen ist für jedermann im Internet abrufbar.
  • Ebenso stehen die jährlichen Voranschläge (Budgets) und Rechnungsabschlüsse der Landeshauptstadt Linz auf der städtischen Homepage online zur Verfügung.
  • Daneben stellt Linz seine Finanzdaten auch auf der Plattform http://www.offenerhaushalt.at/ (KDZ – Zentrum für Verwaltungsforschung) zur Verfügung.
  • Seit 2015 steht auch der Subventions- und Transferbericht online frei zugänglich und als Download zur Verfügung.

„Die freiwillige Konzernbilanz ist ein Teil unseres Grundsatzes transparenter Finanzen. Damit können wir zeigen, dass bestehenden Verbindlichkeiten auch großes und langfristiges Vermögen gegenübersteht, das allen Linzerinnen und Linzer gehört. Die Konzernbilanz ergänzt die von jeder und jedem abrufbaren städtischen Budgets, Rechnungsabschlüsse und Subventionsberichte“, sagt Vizebürgermeister Christian Forsterleitner.?

Neue Holding-Struktur: Gemeinsame Steuerung, Hebung von Synergien

Die Unternehmensgruppe Stadt Linz ist bislang ein loser Zusammenschluss der städtischen Unternehmen ohne eine gemeinsame unternehmensrechtliche Grundlage. Mit der neuen Holdingstruktur werden diese Unternehmen und Beteiligungen in einem rechtlich verbindlichen Rahmen zusammengefasst werden.



Quelle: Stadt Linz



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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