Knapp 40 Hektar Betriebsbauflächen als Vorsorge zur Sicherung des Industriestandortes Linz

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Foto: Planung, Technik und Umwelt / Pertlwieser
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22 Apr 17:17 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Derzeitige Prüfung von ausgewählten Betriebsstandorten

Seit Jahren zählt Linz zu den stärksten Wirtschaftsstandorten Österreichs. 210.000 Arbeitsplätze bei 204.000 EinwohnerInnen – kaum eine andere Stadt im deutschsprachigen Raum hat pro BewohnerIn ein ähnlich hohes Beschäftigungsangebot. Linz ist damit in Oberösterreich der wichtigste Wirtschafts- und Arbeitsmarktmotor. Um auch zukünftig für Betriebe und Unternehmen attraktiv zu sein, sind bereits im Vorfeld Vorkehrungen zu treffen. Neben dem Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen, der Weiterentwicklung der Verkehrsinfrastruktur sowie dem Ausbau der schulischen und universitären Ausbildung zählen dazu unter anderem die Prüfung und Realisierung von zusätzlichen und notwendigen Betriebsbaugebieten. Die Stadt Linz hat hier bereits gehandelt und fünf ausgewählte Betriebsstandorte in einer Gesamtgröße von knapp 40 Hektar einer Prüfung unterzogen. Das entspricht einer Fläche von 55 Fußballfeldern.

„Linz ist für viele Klein-, Mittel- und Großbetriebe ein attraktiver Wirtschaftsstandort. Auch für die Zukunft gilt es, genügend Raum für Firmen zur Verfügung zu stellen. Neben einer regen Bautätigkeit bei Büro- und Geschäftsflächen, vor allem in der Innenstadt, brauchen wir auch Flächen für Betriebshallen und Firmenzentren“, so Bürgermeister Klaus Luger. „Die Prüfung der fünf Betriebsbauflächen besitzen für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung eine große Wichtigkeit. Es ist notwendig, geeignete Flächen für Betriebsansiedelungen bereitstellen zu können. Eine vorausschauende Planung nutzt nicht nur der Stadt Linz oder Betrieben, sondern vor allem den Beschäftigten. Linz soll auch in Zukunft Arbeitsplatzmotor von Oberösterreich sein!“ Um dieses Ziel zu erreichen, kündigt Luger eine Initiative für den Gemeinderat im Mai an. Konkret soll die Erweiterung des Betriebsparks in Pichling von der Stadtplanung geprüft werden. Zudem wirke sich auf das Wirtschaftsklima positiv aus, dass in Linz die Durchschnittspreise für Betriebsgrundstücke und Büroflächen im Österreich-Vergleich am niedrigsten sind, schloss Luger.

Das Rückgrat des funktionierenden Wirtschaftsraumes Linz bilden weiterhin die großen Industriebetriebe. Sie sind Impulsgeber für wirtschaftliche Innovationen, sie stehen mit Klein- und Mittelbetrieben im regen Austausch. Viele fungieren als in der Region tätige Unternehmen, als Zulieferer für die Industrie. Linz bietet diesen Industrieunternehmen Platz: 62 der umsatzstärksten Unternehmen Österreichs sind in der Landeshauptstadt angesiedelt. Dieser breit strukturierte Wirtschaftsstandort schafft für die Bevölkerung Arbeitsplatz-Sicherheit. Dennoch sollten für die Zukunft Rahmenbedingungen gesetzt werden, die diesen Standort absichern.

Dazu zählen besonders zusätzliche Flächen für Betriebsstandorte. Die Stadt Linz hat Vorsorge getroffen und Prüfungen für fünf ausgewählte Betriebsstandorte durchführen lassen.

Dies sind:

  1. bestehendes Betriebsbaugebiet zwischen Wiener Straße und Westbahn (südlich des Zentrums Neue Welt bis zur Wahringerstraße – 4,1 Hektar);
  2. bestehendes Betriebsbaugebiet an der Holzmüllerstraße in Kleinmünchen (5 Hektar);
  3. bestehendes Betriebsbaugebiet zwischen Pyhrnbahn, Bäckermühlweg und der Stadtgrenze zu Traun in der Neuen Heimat (11 Hektar);
  4. westlich des Betriebsbaugebietes Südpark Pichling (11,5 Hektar) und
  5. Baugebiet Heizhausstraße entlang der Westbahn (7,4 Hektar).

Betriebsbaugebiet zwischen Wiener Straße und Westbahn

Das 4,1 Hektar große Areal zwischen Wiener Straße und dem Gebiet südlich der Westbahn (südlich des Zentrums Neue Welt bis zur Wahringerstraße) ist im aktuellen Flächenwidmungsplan als Betriebsbaugebiet ausgewiesen. 2,85 Hektar sind im Eigentum der ÖBB, 1,25 Hektar im Besitz verschiedener privater Eigentümer. Der nördliche Teil wird bereits jetzt teilweise als Betriebsgebiet genutzt. Eine Erschließung für den Lieferverkehr wäre bei dieser Fläche über zwei Zufahrten möglich. Diese führen über die Straßenbahngleise. Durch die Straßenbahnlinien 1 und 2 ist auch für zukünftige MitarbeiterInnen dieses Betriebsbaugebiet attraktiv zu erreichen. Aus heutiger Sicht könnte hier langfristig eine betriebliche Erweiterung erfolgen.

Betriebsbaugebiet Holzmüllerstraße im Stadtteil Kleinmünchen

Rund 3,3 Hektar Baulandreserven auf einem fünf Hektar großen Areal der ÖBB stünden hier als Betriebsbaugebiet zur Verfügung. Seit den 1960er-Jahren bis Anfang der 1990er-Jahre waren auf diesem Areal Schrott- und Altmetallhändler, Kfz-Verwertungs- und Reparaturbetriebe, eine Betriebstankstelle, eine Shredderanlage sowie eine hydraulische Schrott- und Paketierpresse angesiedelt. Im Zuge des Ausbaus der Westbahnstrecke wurde 2008 ein Teil der dadurch entstanden Kontamination entfernt.

Der nördliche Teil des Areals wird bislang als Betriebsbaugebiet genutzt. Der restliche Teil stünde noch zur Verfügung. Die Erschließung des Gebietes würde wiederum über die Straßenbahngleise erfolgen. Auch dieses Betriebsbaugebiet ist gut an die Straßenbahnlinien 1 und 2 angebunden.

Betriebsbaugebiet in der Neuen Heimat zwischen Pyhrnbahn, Bäckermühlweg und der Stadtgrenze zu Traun

Das im Süden gelegene Betriebsgebiet in einer Gesamtgröße von elf Hektar wird seit längerem teilweise als Betriebsfläche genutzt. Ein großer Teil ist von diversen Unternehmen besiedelt, wobei es punktuell Leerstände gibt. Einige bestehende Lagerhallen sowie Lagerflächen sind derzeit ohne Nutzung. Hier läge noch einiges an Potenzial, da dieses Gebiet voll erschlossen und bereits gewidmet ist. Hinsichtlich der weiteren Entwicklung sowie besseren Nutzung gab es bereits Gespräche mit dem Grundeigentümer. Die Anbindung für Liefer- und Schwerverkehr ist über den Bäckermühlweg gegeben. Ebenso ist das Gebiet gut an den öffentlichen Verkehr (Buslinie Wilhelm-Welser Traun sowie O-Buslinie Nr. 41 der LINZ AG) angeschlossen.

Westlich des Betriebsbaugebietes Südpark
Luger kündigt Prüfungsauftrag im Gemeinderat im Mai an

Die Fläche westlich des Südparks in Pichling stellt für zukünftige betriebliche Entwicklungen ein interessantes Gebiet dar. Derzeit sieht das örtliche Entwicklungskonzept eine Wohnnutzung (Siedlungserweiterung) vor. Langfristig wäre eine Erweiterung in ein potenzielles Betriebsbaugebiet in Richtung Norden und Nordwesten denkbar. Hier sind aber im Vorfeld einige Fragen zu klären. Einerseits ist bei einer Änderung der Zielsetzung auf die bestehenden Wohngebiete sowie Grün- und Freizeiträume Rücksicht zu nehmen. Des Weiteren wäre eine genaue Prüfung hinsichtlich des Naturschutzgebietes Traun-Donau-Auen sowie Europaschutzgebiet erforderlich. Auch die Erfordernisse bezüglich der zukünftigen Entwicklung des Golfplatzes wie auch die Betriebsflächen der Firma Stärk sind im Vorfeld zu klären.

Das 11,5 Hektar große Areal in Linz Pichling wäre als Vorsorgefläche für Betriebsansiedelungen gut geeignet. Auch die Erschließung hinsichtlich An- und Ablieferungen wäre bereits jetzt über die Verlängerung der Straße Im Südpark relativ einfach möglich. Zukünftig wäre darüber hinaus eine Verbindung mit der Begleitstraße zur verlängerten Straßenbahntrasse über einen Ausbau des Klettfischweges denkbar. Für die Beschäftigten im dortigen Betriebsgebiet steht aktuell die Stadtteilbuslinie 105 zur Verfügung.

Baugebiet Heizhausstraße für Betriebsansiedelungen

An der Heizhausstraße wird die für Handel und Gewerbe nutzbare Fläche vom noch nicht festgelegten Platzbedarf für den viergleisigen Westbahn-Ausbau abhängen. Die Flächen der ÖBB (7,4 Hektar einschließlich der künftigen Bahntrassen) zählen zu den größten für die Betriebsansiedlung geeigneten Arealen im Stadtgebiet.

Immobilien-Preisspiegel der Wirtschaftskammer Österreich
Linz für Betriebe günstig – moderater Anstieg der Preise um maximal 1,2 Prozent

Im Juni vergangenen Jahres hat die Wirtschaftskammer Österreich den aktuellen Immobilienpreisspiegel präsentiert. Der Immobilien-Preisspiegel reflektiert – basierend auf einer Mitgliederbefragung des Fachverbandes für Immobilien- und Vermögenstreuhänder – die im vergangenen Jahr erzielten Durchschnittspreise für verschiedene Liegenschaftsarten. Bei den angegebenen Durchschnittsmieten handelt es sich um die Nettomiete pro Quadratmeter plus Betriebskosten und der gesetzlichen Umsatzsteuer.

In Linz stieg laut Immobilien-Preisspiegel der Durchschnittspreis pro Quadratmeter für Grundstücke, Büroflächen sowie Geschäftslokale um höchstens 1,2 Prozent. Im Vergleich zu den anderen Städten bedeutet dies einen sehr moderaten Anstieg. In Salzburg beispielsweise sind die Preise für Betriebsansiedlungsflächen um 10,6 Prozent gestiegen.


Quelle: Stadt Linz



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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