Kann man Fisch noch mit gutem Gewissen verzehren?

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17 Apr 14:19 2014 von Elisabeth Schwarzl Print This Article

„Nimmt man die Warnungen von Umweltorganisationen ernst, muss man nach Alternativen zum Fisch suchen“ stellt Dr. Georg Rathwallner von der AKOÖ fest.

LINZ. Karfreitag ist traditioneller Fischtag. Ernährungsberater empfehlen, mindestens zweimal pro Woche Fisch zu essen. Andererseits stellen Meeresbiologen fest, dass die Meere überfischt und viele Fischarten vom Aussterben bedroht sind. Aquakulturen  stören oft durch Intensivhaltung ebenfalls das ökologische Gleichgewicht der Meere. Der Konsumentenschutz der AKOÖ hat daher in den Handelsgeschäften in Linz das Angebot an nachhaltigem Fisch erhoben. „Nimmt man die Warnungen von Umweltorganisationen ernst, muss man nach Alternativen zum Fisch suchen“ stellt Dr. Georg Rathwallner fest.
 
Fischgütesiegel sollen Konsumenten helfen, nachhaltig zu konsumieren.
Der Marine Stewardship Council (MSC) ist eine unabhängige und gemeinnützige Organisation, die ein Umweltsiegel für Fisch aus nachhaltiger Fischerei vergibt. Ziel ist es, die weltweite Überfischung der Meere zu verringern.
Der GLOBALG.A.P. Aquakultur Standard zeichnet nachhaltige Produkte aus Fischfarmen aus.
ASC (Aquaculture Stewardship Council) wurde 2012  als Pendant zum  MSC-Label für Fische aus Wildfang entwickelt; Friends of the Sea ist ein weiteres Gütesiegel für nachhaltige Aquakultur.
 
Der Konsumentenschutz der Arbeiterkammer OÖ erhob das Angebot von tiefgekühlten Fisch- und Meeresfrüchten (630 Proben), das Angebot von Frischfisch (113 Proben) , sowie dasAngebot an Dosenfisch (216 Proben)und errechnete den Anteil an nachhaltigem Fisch.
Auf jeder zweiten Tiefkühlfisch-Packung war das MSC Siegel zu finden, das ASC-Logo nur auf 3 %. Auf Dosenfisch, von insgesamt 35 Herstellern, fanden wir bei 48 Prozent das MSC Logo und bei 24 Prozent andere Labels, wie Dolphin safe, Delphinschonend und Friends of the Sea.

Fisch-Gütezeichen
Eine Orientierungshilfe bieten auch die Fischratgeber von Greenpeace und WWF. 63,5% der von uns im Handel erhobenen Tiefkühlfische sind nach Greenpeace nicht empfehlenswert. Konsumenten, die diese Empfehlungen ernst nehmen,  müssen daher Alternativen finden, um die essentiellen Nährstoffe, die uns der Fisch liefert, aufzunehmen.
 
Fisch aus Österreich als Alternative?
Im Frischfischbereich ist das Angebot an heimischem Fisch am größten. In den erhobenen Geschäften wurden insgesamt 20 Prozent österreichischer Fisch entdeckt. In den Tiefkühlabteilungen der Supermärkte fanden sich lediglich drei Fischangebote aus Österreich. In Oberösterreich liegt der Fischkonsum bei 8 Kilogramm pro Kopf und Jahr, knapp 7 Prozent wird durch heimische Fischproduktion abgedeckt.
 
Alternativen
Fisch wird von den Ernährungsberatern vor allem wegen des hohen Gehalts an mehrfach ungesättigten Fettsäuren wie die Omega 3 Fettsäuren empfohlen. Diese  lebensnotwendigen Fette können vom Körper nicht selbst hergestellt werden. Sie sind aber  in Algen und Pflanzen enthalten. Omega 3 Fettsäuren liefert  auch das  Leinsamenöl, das Chiaöl , das Leindotteröl und das Walnussöl  in ausreichender Menge.

Weitere Informationen unter www.ooe.konsumentenschutz.at

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