Kamingespräch: Gesundheits- und Krankenpflegegesetz neu

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Foto: Martin Lifka Photography
21 Mär 18:36 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Zukünftige Berufsentwicklungen im Fokus der Präklinik

Vor Kurzem trafen sich Expertinnen und Experten des Gesundheitswesens an der Fachhochschule St. Pölten, um darüber zu diskutieren, wie sich das neue Gesundheits- und Krankenpflegegesetz auf die Berufschancen im Bereich der präklinischen Versorgung auswirken wird. Ihr Fazit: Das Gesundheitswesen wird sich ändern und der Pflegeberuf aufgewertet werden. Die FH St. Pölten biete für die neuen Aufgaben die optimale Ausbildung.

Seit dem Wintersemester 2015 bietet die FH St. Pölten das Bachelorstudium Gesundheits- und Krankenpflege an. Studierende können ergänzend den akademischen Lehrgang für präklinische Versorgung und Pflege absolvieren, um sich als Rettungs- sowie NotfallsanitäterIn auszubilden. Die Studierenden erhalten nach positivem Abschluss des Lehrgangs die Berufsbezeichnung „Akademische/r Expertin/Experte für präklinische Versorgung und Pflege“. Die FH St. Pölten bietet als erste Fachhochschule in Österreich diese Ausbildung zur/zum Rettungs- und NotfallsanitäterIn an.

Vor Kurzem diskutierten Expertinnen und Experten des Gesundheitswesens an der FH, wie sich durch das neue Gesundheits- und Krankenpflegegesetz Tätigkeitsprofile verändern werden, was der Arbeitsmarkt in Zukunft für Absolventinnen und Absolventen bringen wird, wo sie sich im Rettungswesen, der Hauskrankenpflege sowie der Primärversorgung positionieren können und was sich zukünftige ArbeitgeberInnen erwarten.

Optimale Voraussetzungen für ein sich änderndes Arbeitsfeld

„Die Aufgabengebiete von diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegepersonen werden sich mehr in Richtung Delegation, Qualitätssicherung und Koordination von pflegerischen und anderen gesundheitsbezogenen Leistungen entwickeln. Aufgrund der demografischen und epidemiologischen Entwicklungen (insbesondere Zunahme von chronischen Erkrankungen) bildet sich zunehmend ein eigenständiges Phänomen der Pflegebedürftigkeit heraus“, erklärte Monika Wild, Leiterin des Gesundheits- und Sozialdienstes (GSD) beim Österreichischen Roten Kreuz.

Dies verlange nach neuen Handlungskonzepten, welche von der Gesundheits- und Krankenpflege entwickelt bzw. weiterentwickelt werden müssen. „Daraus lässt sich ableiten, dass die bisherige Leitdisziplin Medizin bei diesen Personen in den Hintergrund tritt und die Gesundheits- und Krankenpflege als Leitdisziplin die Verantwortung übernehmen wird bzw. muss. Der zukünftige Ausbau der Primärversorgungszentren wird den Absolventinnen und Absolventen des St. Pöltener FH-Studienganges neue und interessante Berufschancen bieten. Die erworbenen pflegerischen sowie die präklinischen Kompetenzen sind aus meiner Sicht für dieses Arbeitsfeld eine optimale Voraussetzung“, so Wild.

Vom Hilfsberuf zur Expertise

„Das neue Gesundheits- und Krankenpflegegesetz stellt einen wichtigen Schritt für die Pflege in Richtung Emanzipation gegenüber der Ärzteschaft dar. Die Novelle des Gesetzes, zeigt eine klare Richtung, wohin die Reise der Pflegeberufe gehen kann. Nicht ein akademischer Titel wird die Pflege entsprechend positionieren, sondern das, was die Pflegeprofessionistinnen und -professionisten daraus machen, um aus dem Schatten eines Hilfsberufes herauszutreten und als Expertinnen und Experten wahrgenommen zu werden“, sagt Rudolf Hochsteger, Geschäftsführer von Notruf 144 Niederösterreich und Leiter der Stabsstelle Aus- und Weiterbildung beim NÖ Gesundheits- und Sozialfonds NÖGUS.

„Man kann den Absolventinnen und Absolventen nur gratulieren, dass sie sich für diesen Studienzweig entschieden haben. Der Pflegeberuf hat Zukunft und ist eines der wesentlichen Standbeine für die Gesundheitsversorgung unserer Mitmenschen – jetzt und noch mehr in der Zukunft. Im präklinischen Bereich ist diese spezielle Form des Studiums der Gesundheits- und Krankenpflege in Kombination mit der Ausbildung zu Notfallsanitäterinnen und -sanitätern ein zukunftsweisendes Modell“, sagt Reinhard Waldhör, Vorsitzender für Gesundheitsberufe bei der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst GÖD.

„Der wissenschaftlich fundierte und praxisorientierte Studiengang ermöglicht einen schrittweisen Kompetenzerwerb im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege, orientiert an den Anforderungen und Bedürfnissen der Gesellschaft und im Einklang mit nationalen und internationalen Entwicklungen. Unsere Studierenden werden auf die komplexen Aufgaben des gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege vorbereitet, und haben somit ein breites Fundament für eine erfolgreiche Berufsausübung im Gesundheitswesen“, erklärt Petra Ganaus, Leiterin des Studiengangs Gesundheits- und Krankenpflege an der FH St. Pölten.

Über die Fachhochschule St. Pölten

Die Fachhochschule St. Pölten ist Anbieterin praxisbezogener und leistungsorientierter Hochschulausbildung in den sechs Themengebieten Medien & Wirtschaft, Medien & Digitale Technologien, Informatik & Security, Bahntechnologie & Mobilität, Gesundheit und Soziales. In mittlerweile 17 Studiengängen werden rund 2.880 Studierende betreut. Neben der Lehre widmet sich die FH St. Pölten intensiv der Forschung. Die wissenschaftliche Arbeit erfolgt zu den oben genannten Themen sowie institutsübergreifend und interdisziplinär. Die Studiengänge stehen in stetigem Austausch mit den Instituten, die laufend praxisnahe und anwendungsorientierte Forschungsprojekte entwickeln und umsetzen.


Quelle: FH St. Pölten



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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