Kärntner Patienten mit 655.000 Euro entschädigt

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Foto: Gipsbein / Ilka Funke Wellstein / pixelio.de / Symbolbild
07 Okt 10:00 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

LHStv.in Prettner legt am Montag dem Regierungskollegium Tätigkeitsbericht der Patientenanwaltschaft vor

Rund 3.200 Anfragen bzw. Anliegen wurden im Jahr 2016 an die Kärntner Patientenanwaltschaft herangetragen. „410 davon erforderten eine aktenmäßige Bearbeitung, die restlichen Anliegen konnten kurz schriftlich bzw. mündlich erledigt werden“, informiert Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner heute, Samstag. Wie die Kärntner Patientenanwältin Angelika Schiwek ausführt, beziehen sich mehr als 250 der 410 Anliegen auf den intramuralen Bereich. „88 betreffen den extramuralen Bereich, sprich die niedergelassenen Ärzte und niedergelassenen Zahnärzte. Der Rest betrifft allgemeine Anfragen von Patientenverfügung über Reha bis Krankenkassen.“

Differenziert man nach Fachrichtungen, so sind es die Unfallchirurgie (74) und die Chirurgie (25), die die meisten Patientenvorsprachen betrafen. „Und hier wiederum geht es primär um Knieoperationen und Hüftoperationen in Zusammenhang mit Prothesenimplantationen“, so Schiwek. „Patienten berichten vor allem von Revisionsoperationen wegen Infektionen. Manchmal müssen Implantate sogar mehrfach gewechselt werden. Andererseits erlangen viele Patienten gerade dank Knie- und Hüftimplantationen eine ausgezeichnete bis gute Lebensqualität zurück“, sagt Schiwek.

Laut Pretter sei es „auffällig, dass die Patientenvorsprachen seit drei Jahren weitgehend konstant geblieben sind – und zwar auf einem niedrigeren Niveau. Habe es bis zum Jahr 2013 jährlich um die 480 Beschwerden gegeben, so habe man sich seit 2014 bei rund 410 eingependelt. „Die Höhe der Entschädigungen ist aber steigend. 2016 konnte den betroffenen Patienten knapp 655.000 Euro zugesprochen werden“, so Prettner. Diese Summe setzt sich aus Schadenersatzleistungen in Höhe von 386.000 Euro und aus Härtefondsentschädigungen in Höhe von 268.000 Euro zusammen.

„Erfreulich ist, dass es in den Krankenanstalten nur zu einer einzigen Pflegebeschwerde gekommen ist. Daran sieht man, in welcher Qualität und mit welchem Idealismus Pflege vor Ort funktioniert“, betont Prettner.

„Etwas überrascht“ zeigt sie sich von der Tatsache, dass die politisch heiß diskutierte ELGA von den Patienten selbst unaufgeregt aufgenommen wird. Im Juli 2016 startete bekanntlich die Teilnahme an ELGA in Kärnten im Krankenhaus Villach und im UKH Klagenfurt. Im Dezember folgten das Krankenhaus St. Veit und die Elisabethinen. Bereits am 18. Juli 2016 wurde die ELGA-Ombudsstelle eröffnet, die eine Dienststelle des Gesundheitsministeriums ist, allerdings als dezentraler Standort der Patientenanwaltschaft angeschlossen wurde. „Anfragen oder Anliegen rund um ELGA sind aber die absolute Ausnahmen“, so Prettner.


Quelle: Land Kärnten



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