Kärnten: Wo gebaggert wird, fließen Datenströme

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Kärnten
31 Mai 12:44 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Gemeinde Feistritz/Rosental verlegt Glasfaserkabel zu Haushalten - LHStv.in Schaunig: "Projekt mit Vorbildwirkung" - Landesmittel für Breitband sollen 2018 verdoppelt werden

Im Ortsteil Weizelsdorf in der Gemeinde Feistritz im Rosental sind seit Wochen die Bagger und Walzen im Einsatz: die Straßen werden saniert. Doch nicht nur das - mit jedem Kilometer Straße wird auch ein Kilometer Glasfaserkabel verlegt, und zwar auf Wunsch zu jedem Haushalt. "Feistritz zeigt damit vor, wie es geht", sagte Technologiereferentin LHStv.in Gaby Schaunig heute, Mittwoch, bei einer Pressekonferenz. "Es war die erste Gemeinde österreichweit, die sich mit dem Thema auseinandergesetzt und die entsprechenden Bundesfördermodelle angesprochen hat."

Mittlerweile sind in insgesamt zwölf Kärntner Gemeinden "Fibre to the home"-Projekte im Laufen bzw. geplant, sprich, es wird Glasfaser bis in die Haushalte bzw. zu den Gewerbebetrieben verlegt. "Nur Glasfaser ist nach oben hin unbeschränkt skalierbar, deshalb setzen wir dort, wo wir es beeinflussen können, voll und ganz auf diese Technologie zur Versorgung des Landes mit schnellem Internet", sagte Schaunig.

"Ohne Bundes- und Landesmittel hätten wir dieses Projekt finanziell nicht gestemmt", berichtete die Feistritzer Bürgermeisterin Sonya Feinig. Die Kosten von 164.000 Euro tragen zur Hälfte der Bund und je zu einem Viertel das Land und die Gemeinde. Für Feinig ist das Thema mit dem Anschluss der Häuser im Ortsteil Weizelsdorf natürlich nicht erledigt: "Ziel ist selbstverständlich die Versorgung aller Ortsteile. Das setzen wir Schritt für Schritt um, gemäß einem Masterplan."

Auch die Erstellung von solchen Masterplänen fördert das Land. 53 Kärntner Gemeinden haben bereits Masterpläne ausgearbeitet bzw. sind gerade dabei. Auch die Förderprogramme des Bundes wurden von Kärnten bislang in hohem Ausmaß abgerufen. Aus dem Backhaul-Programm wurden 98 Prozent der Mittel abgerufen, aus dem Access-Programm (1. Call) waren es sogar 131 Prozent. "Insgesamt sprechen wir hier von Bundesmitteln in der bisherigen Höhe von 50 Millionen Euro, die für den Breitbandausbau nach Kärnten geholt werden - Tendenz steigend", berichtete Schaunig.

Das Land Kärnten stellt heuer 1,2 Millionen Euro an Unterstützungsmitteln bereit. Im kommenden Jahr will Schaunig die Summe verdoppeln: "Die Gemeinden kommen von der Planungs- in die Umsetzungsphase. Dabei müssen wir sie finanziell unterstützen." Zugang zu schnellem Internet sei ein "absolutes Zukunftsthema, wichtig sowohl für den Wirtschaftsstandort als auch für den Lebensraum Kärnten". Im Mittelpunkt des von allen Parteien beschlossenen Breitband-Masterplans steht der ländliche Raum. "Gemeinden wie Feistritz im Rosental zeigen vor, dass es geht und wie es geht", sagte Schaunig. Den Gemeinden zur Seite steht das Breitbandbüro Kärnten, das sämtliche Aktivitäten koordiniert.


Quelle: Land Kärnten



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