Kärnten: Tanja Maljartschuk Gewinnerin des diesjährigen Bachmann Preises

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Foto: ORF
10 Jul 09:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

LH Kaiser gratuliert Bachmann-Preisträgerin – bedeutendster literarischer Preis im deutschsprachigen Raum - Preis ist Auszeichnung und sichert Gedenken an Ingrid Bachmann


Seit 42 Jahren gibt es nunmehr den Bachmann Preis in Kärnten und auch heute, Sonntag, hat eine hochkarätige Jury die Preisträger der diesjährigen Tage der deutschsprachigen Literatur ermittelt. Landeshauptmann Peter Kaiser gratulierte im ORF-Theater der Literatin bei der offiziellen Preisverleihung persönlich.

„Mit der Durchführung der Tage der Deutschsprachigen Literatur sichern wir das Gedenken an Ingeborg Bachmann und heben Kärnten mit diesem bedeutendsten literarischen Preis auf die internationale Literaturebene. Ich gratuliere der diesjährigen Gewinnerin mit ihrem Text, dessen Inhalt uns im täglichen Leben begleitet und uns vermag einen Spiegel vorzuhalten“, so Kaiser.

Tanja Maljartschuk stammt aus der Ukraine und schreibt seit 2014 in deutscher Sprache. Ihre Teilnahme beim Bachmannpreis geht zurück auf die Einladung von Stefan Gmünder. Sie gewann den Literaturpreis mit ihrem Text „Frösche im Meer“. Darin thematisiert sie das manchmal fehlende Interesse der jüngeren Generation an ihren betagten Eltern oder Verwandten.

Der Literatur-Preis ist international beachtet und bietet bekannten wie noch nicht so geläufigen Teilnehmern eine große Bühne, denn Berichterstatter aus dem gesamten deutschen Sprachraum verfolgen die Lesungen.

Insgesamt wurden heute, Sonntag, im ORF-Theater fünf Preise vergeben. Neben dem Bachmann Preis in Höhe von 25.000 Euro, gestiftet von der Stadt Klagenfurt, wurde der Deutschlandfunk-Preis (12.500 Euro) an Bov Bjerg, der Kelag-Preis (10.000 Euro) an Özlem Özgül Dündar, der 3-Sat-Preis (7.500 Euro) an Anna Stern und der BKS-Publikums-Preis (7.000 Euro)an Raphaela Edelbauer verliehen.

Der Ingeborg-Bachmann-Preis wurde 1976 von der Stadt Klagenfurt in Gedenken an die Schriftstellerin Ingeborg Bachmann gestiftet und wird seit 1977 jährlich während der mehrtägigen Veranstaltung Tage der deutschsprachigen Literatur verliehen. Er gilt als eine der wichtigsten literarischen Auszeichnungen im deutschsprachigen Raum.

Zwei Jurymitglieder waren heuer das erste Mal dabei: Nora Gomringer, die selbst den Bachmann Preis 2015 gewonnen hat und Insa Wilke. Die weiteren Teilnehmer der Tutorien waren Dana Buchzik, Svenja Viola Bungarten, Thilo Dierkes, Olga Galicka, Svenja Gräfen, Gorch Maltzen, Valentin Moritz, Ronya Othmann und Jochen Veit.

Das waren die Autorinnen und Autoren 2018
• Bov Bjerg, D
• Martina Clavadetscher, CH
• Özlem Özgül Dündar, TUR
• Raphaela Edelbauer, A
• Stephan Groetzner, D
• Joshua Groß, D
• Ally Klein, D
• Stephan Lohse, D
• Lennardt Loß, D
• Tanja Maljartschuk, UA
• Anselm Neft, D
• Jakob Nolte, D
• Corinna T. Sievers, D
• Anna Stern, CH

Ingeborg Bachmann (1926 - 1973):

Die Dichterin und Literatin wurde am 25. Juni 1926 in Klagenfurt als Tochter eines Lehrers geboren. Ingeborg Bachmann studierte Philosophie, Germanistik und Psychologie. 1950 promovierte sie in Wien. 1952 hielt sie eine erste Lesung auf einer Tagung der "Gruppe 47". Von 1953 bis 1957 arbeitete sie als freie Schriftstellerin in Italien.
In den Jahren 1957 und 1958 war sie als Dramaturgin beim Bayrischen Fernsehen tätig, bis 1962 lebte sie abwechselnd in Rom und Zürich. 1963 bis 1965 lebte sie in Berlin. Ab 1965 hatte sie ihren ständigen Wohnsitz in Rom.
Am 26. September 1973 erlitt Ingeborg Bachmann in ihrer Wohnung schwere Verbrennungen und starb knapp drei Wochen später. Ingeborg Bachmann ist am Klagenfurter Friedhof Annabichl begraben.

Auszeichnungen:
"Der gute Gott von Manhattan" und "Malina" zählen international zu ihren bekanntesten Werken.
Für ihre Arbeit erhielt sie zahlreiche Preise und Auszeichnungen:
• 1953 den Preis der Gruppe 47
• 1955 die Fördergabe des Kulturkreises im Bundesverband der deutschen Industrie
• 1957 den Literaturpreis der Freien Hansestadt Bremen
• 1958 den Hörspielpreis der Kriegsblinden
• 1961 den Kritikerpreis
• 1964 den Georg-Büchner-Preis
• 1968 den großen Österreichischen Staatspreis für Literatur
• 1971 den Anton-Wildgans-Preis der Vereinigung Österreichischer Industrieller




Quelle: Land Kärnten



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